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SCHWEINFURT: Wieder mal am Marterpfahl

SCHWEINFURT

Wieder mal am Marterpfahl

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    Kein Grund zum Klagen gab's im Konferenzzentrum: Auch beim „Schuh des Manitu“ war die Gesamtsituation zufriedenstellend.
    Kein Grund zum Klagen gab's im Konferenzzentrum: Auch beim „Schuh des Manitu“ war die Gesamtsituation zufriedenstellend. Foto: FOTO Eichler

    Auf der Maininsel stieg, fallenden Temperaturen zum Trotz, das Fieberthermometer: Zum zweiten Mal trat dort die Truppe „Musical Fieber“ an, mit gut 20 Highlights der Gattung in einer Neuinszenierung mit Live-Band, von „Wicked“ über Abba bis Udo Jürgens. Fünf Jahre alt ist das Format, das mit mehreren „Casts“ gleichzeitig durch die Republik tourt.

    Nicht ganz ausverkauft nun der Saal des Konferenzzentrums. In der Vergangenheit gab's neben Begeisterung auch durchwachsene Kritiken: Zu einfallslos Kostüme und Bühnenausstattung angesichts der Ticketpreise, zu pappig dafür die Inszenierung. Nun wurden Bühnenbild und Dramaturgie zur „Jubiläumsgala“ aufgepeppt: Bunt bewegte Computerbilder im Hintergrund, mehr Humor und kreative Ideen zeugen vom frischen Wind unter dem neuen Hamburger Regisseur Daniel Witzke.

    So reitet jetzt auch das Musical Fieber auf der Castingwelle mit: In der Zeitung waren lokale Goldkehlen gesucht worden. Nach einer Endauswahl stand Victoria Semel auf der Bühne, als Hexe aus „Wicked“ – die Sängerin der „Celtis Bigband“ bewies mit klarer, fester Stimme Talent. Die Steinacherin Ursula Friedrich, gebürtige Schweinfurterin (und Bilanzbuchhalterin), steuerte als verruchte Lady de Winter aus den „Drei Musketieren“ Charisma bei – hier stimmte auch die musikalische Bilanz.

    Die Moderationen wurden durch Spielszenen ersetzt, Klassiker wie „Elisabeth“, „Dirty Dancing“, „Phantom der Oper“ und „Tanz der Vampire“ durch leichte, moderne Kost aufgelockert: Beim „Schuh des Manitu“ wohnen schön die Schoschonen, stehen die schrillen Helden „wieder mal am Marterpfahl“. Neu auch „Spamalot“ – die Monty Python-Ritter hoch zu Kokosnuss auf der Suche nach dem Heiligen Gral, das angenehm leicht flitternde „Hairspray“ oder eine augenzwinkernd rassige, lateinamerikanische „Zorro“-Einlage: Tanzschritte in die richtige Richtung. Ein Hingucker: „Sister Act“, der freche Nonnenchor.

    Manchmal kippt beim Sturm auf die Fieberkurvenspitze schon mal ein Ton. Aber die Inszenierung ist grundsolide, der Spagat zwischen Quantität und Qualität der Musical-Highlights gelungen, die durchweg jungen Tänzer- und Sänger sind mit Fleiß, Können, Disziplin, Eifer und Konzentration dabei. Zweieinhalb Stunden flotte, kurzweilige Unterhaltung, ideal für einen dunklen Winterabend zwischen den Feiertagen.

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