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Schweinfurt: "Wir stehen zur Innenstadt": Warum Wöhrl-Vorstandschef Thomas Weckerlein ein Fan von Schweinfurt ist

Schweinfurt

"Wir stehen zur Innenstadt": Warum Wöhrl-Vorstandschef Thomas Weckerlein ein Fan von Schweinfurt ist

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    Einzelhändler mit Leib und Seele: Stefan Rottler, Filialleiter von Wöhrl in Schweinfurt (links), sowie der Wöhrl-Vorstandsvorsitzende Thomas Weckerlein vor der Filiale in der Spitalstraße in Schweinfurt.
    Einzelhändler mit Leib und Seele: Stefan Rottler, Filialleiter von Wöhrl in Schweinfurt (links), sowie der Wöhrl-Vorstandsvorsitzende Thomas Weckerlein vor der Filiale in der Spitalstraße in Schweinfurt. Foto: Oliver Schikora

    Genau 29 Filialen hat das Modeunternehmen Wöhrl mit Stammsitz in Nürnberg, vorwiegend in Süddeutschland. Eine wichtige und seit Jahren etablierte ist in Schweinfurt: in der Spitalstraße, im früheren Modehaus Rosa. Und dort wird sie auch noch lange sein, betont der Vorstandsvorsitzende des 1933 gegründeten Unternehmens, Thomas Weckerlein.

    Der Vertrag mit dem Vermieter wurde erst kürzlich langfristig verlängert. Für die 25 Mitarbeitenden, die auf den 2500 Quadratmetern Verkaufsfläche für die Kundinnen und Kunden da sind, eine gute Nachricht. Verbunden ist sie auch mit einem Bekenntnis: "Wir stehen zur Innenstadt, wir glauben an den Standort Schweinfurt", so Thomas Weckerlein. In Zeiten, in denen vor allem in der Kommunalpolitik seit Jahren kritisch und mit negativem Unterton über die Zukunft der Innenstadt gesprochen wird, ein gutes Zeichen. Neben Schweinfurt hat das Unternehmen auch in Bad Neustadt und Würzburg Filialen.

    Natürlich hat ein Mode-Einzelhändler wie Wöhrl, wie viele andere Handelsfirmen auch, harte Zeiten hinter sich, insbesondere wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie und der verschiedenen Lockdowns, in denen nicht stationär verkauft werden konnte. Weckerlein ist froh, dass es gelungen ist, das Unternehmen mit rund 1500 Mitarbeitenden durch verschiedene Maßnahmen wie Kurzarbeit gut durch die Krisenjahre zu bringen. Dankbar ist er auch dem Schweinfurter Vermieter, "der unsere Sorgen in der Pandemie nachvollziehen konnte."

    Blick in das Innere des Modehaus Wöhrl in der Schweinfurter Innenstadt.
    Blick in das Innere des Modehaus Wöhrl in der Schweinfurter Innenstadt. Foto: Josef Lamber

    Einzelhändler wünschen sich Stabilität und Planbarkeit

    Im Gespräch mit dieser Redaktion erklärt Weckerlein, der alle Standorte des Unternehmens regelmäßig besucht, dass natürlich das Umfeld für den Einzelhandel weiterhin "herausfordernd" ist, insbesondere durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die nachfolgende Energiekrise wie Inflation. "Es lähmt die Gesellschaft", hat Weckerlein festgestellt, der sich als Händler natürlich erhofft, dass die Menschen "in die Städte gehen und sich etwas gönnen." Das Wichtigste für den Einzelhandel seien "Stabilität und Planbarkeit", auch bei politischen Entscheidungen.

    Seit 15 Jahren ist Wöhrl am Standort in der Spitalstraße in Schweinfurt. Kürzlich wurde der Mietvertrag langfristig verlängert.
    Seit 15 Jahren ist Wöhrl am Standort in der Spitalstraße in Schweinfurt. Kürzlich wurde der Mietvertrag langfristig verlängert. Foto: Josef Lamber

    Weckerlein glaubt nicht nur an eine Zukunft am Standort Schweinfurt und die Weiterentwicklung der Innenstadt, sondern gibt auch "ein klares Glaubensbekenntnis" zum stationären Handel ab. Das Unternehmen hat natürlich verschiedene Online-Verkaufskanäle, das Geschäft sei aber aufgrund der Retouren-Problematik betriebswirtschaftlich schwierig. "Beratung und Kaufmannsgeist machen den Einzelhandel aus", sagt der Schweinfurter Filialleiter Stefan Rottler.

    Vernetzung zwischen den Einzelhändlern und gemeinsam mit der Kommune

    Dass die Situation in der Innenstadt gerade für die Kommune herausfordernd ist, gesteht Thomas Weckerlein zu. Denn trotz der "Ankerfunktion" Schweinfurts für die Region Main-Rhön sei man in einer Art Sandwich zwischen Würzburg und Bamberg. Umso wichtiger ist es natürlich, eine "attraktive Innenstadt" zu haben. Was er darunter versteht? "Die Stadt muss sauber sein, braucht Beleuchtung, Bänke zum Verweilen und natürlich auch Kulturveranstaltungen", so Weckerlein.

    Bewusst ist ihm dabei, dass eine Kommune nur den Rahmen schaffen kann, es auch auf die Einzelhändler selbst ankommt. Wöhrl ist Mitglied im Kreisverband des Handelsverbandes wie bei der Werbegemeinschaft "Schweinfurt erleben", sieht sich als gut vernetzt. "Wir heißen zwar Einzelhändler, weil wir einzeln handeln", bemerkt Thomas Weckerlein, "aber wir sind sicher gut beraten, gemeinsam zu handeln und unsere Interessen zu vertreten." Gemeinsam im Sinne von Kooperation der Händler untereinander wie mit der Stadt und dem Oberbürgermeister.

    "Wir als Händler müssen in der Innenstadt positive Erlebnisse für Menschen schaffen, damit sie wiederkommen", ist Stefan Rottler überzeugt. Das gelinge auch schon sehr oft, zum Beispiel bei der langen Shopping-Nacht oder den verkaufsoffenen Sonntagen – der nächste ist in diesem Jahr am 17. März. Allerdings wissen Rottler und Weckerlein auch, wie diffizil das Thema Frequenz sein kann: Als man während der Corona-Pandemie zwischenzeitlich als Händler wieder öffnen durfte, die Gastronomie aber noch nicht, kamen rund ein Drittel weniger Kunden.

    Dass die in einigen Jahren anstehende Sanierung der Maxbrücke ein für den Einzelhandel in der Innenstadt sensibles Thema ist, bestätigen die Wöhrl-Verantwortlichen: Als im vergangenen Jahr die Maxbrücke zwischenzeitlich zweimal teilweise gesperrt war und das aus verschiedenen Gründen zu längeren Anfahrtszeiten aus dem Landkreis in die Stadt führte, habe man das in der Frequenz in der Innenstadt gespürt.

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