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Schwebheim: Workshopwoche der Grundschule: Wo Beton zum Blühen kommt

Schwebheim

Workshopwoche der Grundschule: Wo Beton zum Blühen kommt

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    Konzentriert und mit ganzer Hingabe gestaltet Romina ihre Sonnenblume.
    Konzentriert und mit ganzer Hingabe gestaltet Romina ihre Sonnenblume. Foto: Ursula Lux

    Es war die kleinste Gruppe unter den elf Arbeitsgemeinschaften in der Workshopwoche der Grundschule. Dennoch schaffte sie Großes. Gemeinsam mit dem Schwebheimer Künstler Mirek Bednarsky verwandelten die sechs Schüler von der ersten bis zur vierten Klasse eine nackte Betonwand in eine Blumenwiese.

    Es ist die Wand der Betontreppe, die von der Schule zum Sportgelände führt, und "mehr als sechs Kinder hätte ich bei der zirka 25 bis 30 Quadratmeter großen Fläche nicht brauchen können", erklärt Bednarsky.

    Ein Gerüst und wasserfeste Fassadenfarbe

    Hausmeister Viktor Gieck hatte extra ein Gerüst gebaut, damit die Kinder ihre Bäume auch wirklich in den Himmel wachsen lassen konnten. Die wasserfeste Fassadenfarbe hatte die Baufirma Söllner zur Verfügung gestellt.  

    Nachdem heute "Bienen, Blumen, Natur so in sind" entschloss sich Bednarsky für die Blumenwiese. Die Kinder malten dafür Skizzen, die einen Schmetterlinge, die anderen Blumen, Bienen, Bäume. Amelie hat gemalt, was ihr in der Schwebheimer Flur aufgefallen ist: Sonnenhut, Löwenzahn und Weizen.

    Wichtig sei es, "von der Natur abzukupfern", betont Bednarsky. Alles fand auf der Wand seinen Platz. "Das ist ganz schön spannend", findet die Erstklässlerin Klara. Sie malt auch zuhause gerne, aber: "Da kann man´s einfach wieder wegradieren", erklärt sie. Romina verdichtete das Gras auf der Betonwiese. Sie male gerne, erzählt die Zweitklässlerin, aber eine Wand habe sie noch nie bemalt, sagt sie stolz.

    Bednarsky ist voll des Lobes über seine sechs Mädchen: "Ich habe noch nie eine Gruppe gehabt, die so gut zusammenarbeitet." Er schafft ab und an einmal zusammen mit Kindergruppen und schätzt deren Spontanität. "Die legen einfach los", erklärt er, Erwachsene wollten immer von Anfang an gleich perfekt sein. Trotzdem hätten die Kinder ihren eigenen Kopf: "Sie wollen das durchsetzen, was sie sich gedacht haben." Wenn er hier korrigierend eingreifen wolle, dann müsse der Künstler schon richtig gute Argumente haben. "Warum?", das sei die häufigste Frage, die er höre. Und "dann musst du erklären, solange, bis die Kinder es einsehen und ´na gut´ sagen", erzählt Bednarsky. Aber so sei es auch richtig, meint er lachend.

    Felicitas vertiefte sich in einen Schmetterling. Auf einer Tafel mit unterschiedlichen Schmetterlingsarten hat die Drittklässlerin gesehen, dass Schmetterlingsflügel eine gewisse Maserung aufweisen. Die übertrug sie nun auf ihren Schmetterling an der Wand. "So was Großes zu malen, macht Spaß", erklärt sie und betont: "Wir können alles malen, was wir wollen." Nur aufpassen müssten sie, dass sie den richtigen Pinsel nehmen, aber da helfe Bednarsky ja.

    Die Gruppe hatte auch die Unterstützung von zwei Praktikanten aus der Realschule Schonungen. Evgenij ist einer davon. Geduldig verteilte er Farben und half beim Ausmalen der Blätter. Er wolle vielleicht selbst einmal Grundschullehrer werden, erzählt er.

    Lokale Zusammenarbeit

    Die Workshopwoche der Grundschule setzt auf lokale Zusammenarbeit, der ortsansässige Künstler ist nicht der einzige, der die Kinder begleitet. Fast alle Workshopleiter kommen aus der Gemeinde. Da wird gewerkelt, Nistkästen und ein Insektenhotel werden gebaut, es wird getanzt, vom Plantanz bis zum Zumba, Kräuter werden bestimmt, oder "Flower-Power" wird wiederverwertet. Es kann aber auch Fußball gespielt, mit der Wasserwacht ins kühle Nass gesprungen, mit der Feuerwehr Brandschutz geübt oder ein Erste-Hilfe-Kurs belegt werden.

    Nicht nur auf Schwebheims Feldern blüht es: Klara (links) und Felicitas sorgen dafür, dass sogar Betonwände zum Blühen kommen.
    Nicht nur auf Schwebheims Feldern blüht es: Klara (links) und Felicitas sorgen dafür, dass sogar Betonwände zum Blühen kommen. Foto: Ursula Lux
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