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GEROLZHOFEN: Wozi wird den Frauen zu teuer

GEROLZHOFEN

Wozi wird den Frauen zu teuer

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    Plakat-Kampagne wie in der Stadt: das Kirchencafé, hier mit Monika Sahlender, Leiterin des Frauenbundfaschings, wirbt mit lokalen Kirchengrößen.
    Plakat-Kampagne wie in der Stadt: das Kirchencafé, hier mit Monika Sahlender, Leiterin des Frauenbundfaschings, wirbt mit lokalen Kirchengrößen. Foto: Foto: Finster

    Nicht allzu hart, stellenweise aber doch einigermaßen bissig gingen die Damen des katholischen Frauenbunds im Fasching 2015 mit den Zuständen in ihrer Heimatstadt ins Gericht. Der Frauenbund hat sich zum letzen übriggebliebenen Karnevalsverein der Stadt entwickelt, der noch eine Sitzung auf die Beine bringt.

    Dreimal war der Saal im Pfarrer-Hersam-Haus ausverkauft, als die Damen zum Vierstunden-Programm unter dem Motto „Gerolzhofen attraktiv“ antraten. Das Positive an Gerolzhofen kehrten sie gleich beim Einzug hervor. In einer von Petra Zink moderierten Modenschau verbanden sie die Stadt mit allerlei Attributen von attraktiv bis exklusiv.

    Eva Maria Ott und Karin Sauer setzten zwischen den Programmpunkten ihre Spitzen. Sie hatten die AfG gegründet (Alternative für Geo). Sehr ironisch: Die tolle Idee von den immer noch nicht wahr gewordenen „netten Toiletten“ würde sicher den großen Aufschwung bringen. Und: In Gerolzhofen gibt es so viele Medaillen- und Ehrenbürger-Würdenträger. „Nur der Frauenbund bekommt nie was.“

    Im tiefen Zinstal will Karin Sauer ihr Geld in Whisky investieren. „Da bekomme ich 40 Prozent.“ Gerolzhofen wolle immer bahnbrechend sein, lästerten die beiden unentwegt weiter. Aber von der Eisenbahn bis zur Eisbahn funktioniere nichts richtig. Ott zum Mittelaltermarkt: „Für 15 000 Euro fällt mir auch was ein.“

    Die Stoßrichtung: Der Event-Bürgermeister Wozi (Thorsten Wozniak) wird den Frauen langsam zu teuer. Sie hatten ihn beobachtet, als er auf einen Einbrecher traf, der im Rathaus nach Geld suchte. Sogleich verbündete sich das Stadtoberhaupt mit dem Mann: „Ich such' mit.“

    Viel Lokalkolorit auch im Kirchencafé, dem Klassiker des Frauenfaschings mit Monika Sahlender, Irmgard Fröhling, Karin Sauer und Ingrid Feil. „Letztes Jahr haben wir noch Werbung für unsere Vorsitzende Ingrid Feil gemacht, heute sitzt sie schon im Stadtrat“, erklärten sie, was Frauenpower bewirken kann.

    Die Radiopredigten von Pfarrer Stefan Mai hätten einen großen Nachteil. Immer wenn sie gesendet werden, sei die Kirche noch leerer als sonst. Immerhin bleibe der beliebte Pfarrer den Gerolzhöfern weiter erhalten. Bei Bischof Friedhelm Hofmann bedankten sich die Frauen ausdrücklich, dass er Mai nicht zum neuen Generalvikar berufen hat.

    Dann wurde es konfessionell: Die Evangelischen sperren ihre Pfarrer ein, die Katholiken ihre Kirchenbesucher. Wie das? Der Dekan hatte einen Bewerber auf die Pfarrstelle in Gerolzhofen eingeschlossen, weil er glaubte, dieser habe seine Besichtigung beendet und sich grußlos verabschiedet. Tatsächlich aber hielt er sich noch im Haus auf.

    Und die Stadtpfarrkirche wird halt nun mal mit dem Angelus-Läuten abgeschlossen. Das wusste eine Frau offenbar nicht. Nur der vorbeikommenden Stadträtin Susanne Wilfling war es zu verdanken, dass sie nicht im Steigerwalddom übernachten musste. Sie hörte das Pochen an der Kirchentür und sorgte für Hilfe. Warum das Geomaris ein (Bade-) Paradies ist, erklärten die Frauen auch. Seit der Wiedereröffnung hat es auch ein Se(e)lenbecken.

    In der Abteilung Tanz gab es wieder das Frauenbund-Ballett, das seinen choreografisch perfekt einstudierten Beitrag gleich zweimal aufführen musste. Als Gäste tanzten zwei Gruppen der Minirettes der Schautanzgruppe Gerolzhofen und die Garde des TSC Frankenwinheim. Frauenbund-Eigengewächse waren die „mexikanischen Hühner“, die im abgedunkelten Raum alle möglichen Verrenkungen machten.

    Aus der Abteilung Sketch und Bütt kam viel Erheiterndes. Maklerin Sabine Sahlender verwandelte Silvia Geists Bruchbude in ein Traumhaus. Ingrid Feil als bußbereite Frau und Beate Glotzmann als Anrufbeantworter kehrten den ganzen Unsinn hervor, den eine Hotline mit sich bringt. Der Computer errechnet am Ende als Buße 3,14 Vaterunser und 2,71 Ave Maria.

    Kurz und knackig unterhielten sich Monika Sahlender und Lieselotte Feller über Familiennachwuchs, Ulrike Radler und Christl Mößlein sprachen über eine Frisur, die selbst dem Papst nicht gefällt. Der wichtigste Lebensbegleiter von Irmgard Fröhling ist ihr „Hockerle“, das der etwas zu klein geratenen Frau in allen Lebenslagen hilft. Nach langen Allergietest kamen Barbara lenz Lissy Meulenkamp und Petra Zink zu dem Ergebnis, dass die Patientin allergisch auf Helene Fischer reagiert.

    Die närrische Mühe der Frauen hat sich gelohnt. In allen drei Sitzungen herrschte ausgelassene Stimmung, besonders in der, in der die Frauen unter sich waren.

    Die Akteure

    Modenschau „Geo attraktiv“: Silvia Geist, Sabine Sahlender, Monika Weinig, Petra Auer, Christel Herold, Sigrid Göb, Margot Schendzielorz, Ingrid Feil, Martina Kirchner, Ute Stahl; Moderatorin: Petra Zink.

    AfG-Vertreterinnen: Karin Sauer, Eva Maria Ott.

    Minirettes 1: Trainerinnen Stefanie und Anna-Maria Gallet

    Minirettes 2: Trainerinnen Véronique Gallet, Cynthia Münch, Betreuerin Heike Zech.

    Sketch „Das Traumhaus“: Silvia Geist, Sabine Sahlender.

    Sketch „Pastorale Service-Hotline“: Ingrid Feil, Beate Glotzmann.

    Garde TSC Frankenwinheim: Trainerin Barbara Helbig-Holzinger, Betreuerin Christine Piepenbrock.

    Sketch „Familienzuwachs“: Liselotte Feller, Monika Sahlender.

    Sketch „Beim Friseur“: Christl Mößlein, Ulrike Radler.

    Kirchen-Café: Ingrid Feil, Irmgard Fröhling, Karin Sauer, Monika Sahlender.

    Frauenbund-Ballett: Petra Auer, Ingrid Feil, Sigrid Göb, Christel Herold, Martina Kirchner, Margot Schendzielorz, Ute Stahl, Ulrike Radler, Monika Weinig, Petra Zink; Trainerin: Eva Scheuring.

    Büttenrede „Das Hockerle“: Irmgard Fröhling.

    Sketch „Allergietest“: Barbara Lenz, Lissy Meulenkamp, Petra Zink.

    Sketch „Auf der Parkbank“: Irmgard Fröhling, Ulrike Radler.

    Mexikanische Hühner: Silvia Geist, Sigrid Göb, Martina Kirchner, Sabine Sahlender, Monika Weinig.

    Technik: Klaus Müller, Karin und Felix Fleischer.

    Maske: Friseursalon Habelsberger mit Monique Kuhlmann und Sarah Habelsberger.

    Bühnenmanagement: Monika Weinig, Doris Röder.

    Leitung Küche: Irmgard Riedel, Maria Götzelmann.

    Musik: Udo.

    Gesamtleitung: Monika Sahlender.

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