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SCHWEINFURT: Zeichen der Versöhnung

SCHWEINFURT

Zeichen der Versöhnung

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    Beim jüngsten Treffen der US-Veteranenvereinigung „Second Schweinfurt Memorial Association“ (SSMA) mit den ehemaligen deutschen Flakhelfern in Schweinfurt im Oktober 2007 entstand dieses Bild. Das Luftkriegsdenkmal (rechts) am Spitalseebunker haben beide Seiten gemeinsam finanziert.
    Beim jüngsten Treffen der US-Veteranenvereinigung „Second Schweinfurt Memorial Association“ (SSMA) mit den ehemaligen deutschen Flakhelfern in Schweinfurt im Oktober 2007 entstand dieses Bild. Das Luftkriegsdenkmal (rechts) am Spitalseebunker haben beide Seiten gemeinsam finanziert. Foto: Archiv-FOTO Christopher Richter

    (novo) Im Zweiten Weltkrieg haben sie sich gegenseitig bekämpft, doch im Lauf der Jahrzehnte sind aus den Bomberbesatzungen in der Luft und den blutjungen als „Luftwaffenhelfer“ eingesetzten Oberschülern in den Flak-Stellungen in und um Schweinfurt Freunde geworden. Dieser Freundschaft ist auch das heuer vor zehn Jahren im Sommer 1998 vor dem Luftschutzbunker am Spitalseeplatz errichtete, deutsch-amerikanische Luftkriegsdenkmal als sichtbares Zeichen der Versöhnung zu verdanken.

    Das von dem Schweinfurter Kunsterzieher und Bildhauer G. Hubert Neidhardt geschaffene Mahnmahl gilt als erstes und einziges seiner Art in Deutschland, das gemeinsam von ehemaligen Kriegsgegnern konzipiert und finanziert worden ist.

    Dafür tragen zwei Vereinigungen Sorge. Auf deutscher Seite sind es die erwähnten ehemaligen „Flakhelfer“, und auf US-Seite ist es die „Second Schweinfurt Memorial Association (SSMA)“, die schon in ihrem Namen auf den zweiten Angriff auf Schweinfurt vom 14. Oktober 1943 Bezug nimmt. Rund 100 Piloten und Besatzungsmitglieder, die diese Luftschlacht überlebt hatten, haben die Veteranenvereinigung Mitte der 70er Jahre in Amerika ins Leben gerufen.

    Zweck war und ist, die Erinnerung an die größte Luftschlacht überhaupt wachzuhalten und der vielen Opfer ehrend zu gedenken. Da die noch lebenden, aktiven Teilnehmer an dem Bombenangriff inzwischen an die 85 Jahre oder älter sind, nehmen ihren Platz häufig die Witwen, Kinder und auch schon Enkel ein.

    1993 hatte die SSMA erstmals Kontakt zu den einstigen Luftwaffenhelfern in Schweinfurt aufgenommen. Bei den sich anschließenden ersten Treffen reifte schließlich die Idee, das gemeinsame Mahnmal als erstes außerhalb der USA zu errichten.

    Höhepunkt des Gesellschaftslebens sind die jährlichen Treffen (Reunions) der SSMA über den 14. Oktober. Drei davon haben mittlerweile in Schweinfurt stattgefunden, zuletzt im Oktober 2007.

    Wie der Text auf der Stahlplatte besagt, ist das Luftkriegsdenkmal ausdrücklich den Opfern aus beiden Nationen gewidmet und ebenso den zivilen Opfern des gesamten Luftkriegs.

    Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser, selbst SSMA-Ehrenmitglied, lässt auch heuer wieder einen Kranz am Ehrenmal aufstellen. Ehemalige Luftwaffenhelfer werden sich dort am Dienstag, 14. Oktober, um 11 Uhr zu einem stillen Gedenken versammeln und ihrerseits Blumengrüße zur Erinnerung an die Toten und Verletzten des 14. Oktober 1943 niederlegen. Dabei geht ein Gruß nach Savannah, wo die SSMA-Mitglieder gerade zur Reunion 2008 zusammengekommen sind. Anwesend beim zehnten Geburtstag des Denkmals wird auch die Witwe von Bildhauer G. Hubert Neidhardt sein. Die Kranzniederlegung wird der ehemalige Stadtkämmerer Paul Eichhorn zusammen mit dem ehemaligen Domkapitular Brander vornehmen.

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