Auf 15 Prozent des Umsatzes soll dieser Bereich anwachsen, sagte der Vorsitzende der Geschäftsleitung Ludwig. Ein wesentlicher Bereich soll die Windkraft werden, ergänzte Geschäftsleiter Benz zur Überraschung der Journalisten. Als führender Getriebehersteller ist ZF bereits heute in vielen der 23 000 Windrädern in Deutschland vertreten. Jetzt entsteht in der Nähe von Dortmund ein Kompetenzzentrum in dem ab 2012 jährlich 200 Getriebe instand gesetzt werden können. um die Standzeiten während einer Reparatur zu minieren, wird ZF Services künftig auch den Einbau von Austauschgetrieben anbieten. Für die nächsten fünf Jahre ist in diesem Bereich eine Umsatzsteigerung von einer auf 50 Millionen Euro geplant. Benz: „Dieser Markt wird langfristig wachsen, und wir mit ihm.“
Stichwort neue Struktur. Nachdem im vergangenen Jahr das weltweite Handelsgeschäft mit Ersatzteilen sowie die ehemaligen Vertriebs- und Serviceorganisation zusammengefasst wurden, bündelt ZF Services künftig alle Kundendienstaktivitäten des ZF Konzerns unter einem Dach. „Das schafft eine bessere Wahrnehmung am Markt und bringt den Kunden einen Mehrwert“, sagte Ludwig. Für ihn ist klar, dass dies für sein Unternehmen Wettbewerbsvorteile bedeutet.
Das neue Geschäftsfeld wird in diesem Jahr einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro an 76 eigenen Standorten in 36 Ländern sowie 650 Servicepartnern weltweit erzielen. Hinzu kommen 1,6 Milliarden Umsatz aus Geschäften mit Erstausrüstern. Dafür arbeiten 4200 Menschen, davon 2000 an 15 deutschen Standorten und davon wiederum 680 in Schweinfurt, wo das Unternehmen seinen Sitz hat.
Dort wurden in einer ersten Baustufe 29 Millionen Euro in die Logistik investiert. 16 weitere Millionen folgen, was Ludwig als „deutliches Zeichen für die Wertschätzung dieses Standortes und seiner Menschen“ bewertet. Wenn die Investitionen 2014 abgeschlossen sind, werden an Spitzentagen hier 29 statt heute 19 Lkw erwartet. Der Versand soll von 23 auf 37 Lkw steigen. Das neue Hochregallager verfügt über sechs Gassen mit 26 000 Palettenplätzen. eine Erweiterung auf 38 000 Plätze ist möglich. Verfügbar sind dort 15 000 verschiedene Teile 18 000 werden es im Endausbau sein.
ZF Services sei von der Automobilkrise natürlich nicht unberührt geblieben, erklärte Ludwig. Rückgänge habe man jedoch durch Wettbewerbsverdrängung ausgleichen können. In den USA sei es gelungen, große neue Kunden langfristig zu binden. Hier schätze man die sichere Finanzierung des Konzerns. Die Abwrackprämie habe sich für das Ersatzteilgeschäft bei weitem nicht so dramatisch ausgewirkt, wie einige es prognostizierten. An Autos mit einem Wert unter 2500 Euro würden meist nur die notwendigsten Reparaturen vorgenommen. Die Nutzer der Prämie sieht Ludwig in 2011 in den Werkstätten. Schon heute könne ZF Services 80 Prozent der teile der jetzt so erfolgreichen Hyundais, Kias und Dacias anbieten. Das soll in den nächsten Monaten auf 95 Prozent erweitert werden.