Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Gerolzhofen
Icon Pfeil nach unten

Gerolzhofen: Zusätzliche Parkplätze in der Altstadt: Stadt Gerolzhofen entscheidet sich erneut für umstrittene Fläche

Gerolzhofen

Zusätzliche Parkplätze in der Altstadt: Stadt Gerolzhofen entscheidet sich erneut für umstrittene Fläche

    • |
    • |
    Jetzt also doch: Die Stadt erweitert den Parkplatz an der Verwaltungsgemeinschaft in Gerolzhofen. Trotz der vor Jahren geäußerten Kritik der Nachbarn an dem bereits 2016 beschlossenen Vorhaben, hat der Stadtrat sich erneut für die Gartenfläche entschieden. Mindestens elf Stellplätze sollen auf dem Grundstück hinter der Natursteinmauer entstehen.
    Jetzt also doch: Die Stadt erweitert den Parkplatz an der Verwaltungsgemeinschaft in Gerolzhofen. Trotz der vor Jahren geäußerten Kritik der Nachbarn an dem bereits 2016 beschlossenen Vorhaben, hat der Stadtrat sich erneut für die Gartenfläche entschieden. Mindestens elf Stellplätze sollen auf dem Grundstück hinter der Natursteinmauer entstehen. Foto: Michael Mößlein

    Es ist kein spezielles Gerolzhöfer Problem, gleichwohl auch hier ein Dauerbrenner und oftmals heiß diskutiert: Parken in der Innenstadt. Wie allerorten, klagen viele Anwohnende sowie Auswärtige über zu wenige Parkmöglichkeiten im Zentrum.

    Dass im Rahmen der Marktplatzsanierung zahlreiche Stellplätze dort wegfallen werden, ist seit Juni beschlossene Sache und wird den Parkdruck in der Altstadt vermutlich weiter erhöhen. Der Stadtrat hatte allerdings festgelegt, für Kompensation im unmittelbaren Umfeld zu sorgen.

    Erweiterung an der VG zum zweiten Mal befürwortet

    So lagen dem Gremium am Montag wieder einmal Vorschläge für neue Parkflächen vor. Um es vorneweg zu nehmen: Eine bereits vor acht Jahren beschlossene Variante soll nun demnächst umgesetzt werden; dagegen werden die Pläne für einen weiteren Parkstandort erst einmal nicht weiterverfolgt.

    Zusätzlichen Parkraum wird die Stadt Gerolzhofen demnach an der Verwaltungsgemeinschaft (VG) schaffen. Mit großer Mehrheit entschied sich das Gremium für die Erweiterung des bestehenden VG-Parkplatzes im Bereich des sogenannten "Kartoffelackers" an der historischen Klostermauer.

    Brisant daran: Der Stadtrat hatte schon vor acht Jahren Parkplätze auf diesem städtischen Gartengrundstück befürwortet. Dagegen protestierten allerdings die benachbarten Eigentümer, woraufhin die Pläne nicht weiterverfolgt wurden. Noch einmal tauchte das Vorhaben 2021 auf, als es um einen Antrag von Fördermitteln für einen Innenstadt-Sonderfonds ging. Auch dagegen reichten die Anwohner ihre Einwände ein.

    Nach dreijähriger Ruhe lagen die unveränderten Pläne jetzt erneut auf dem Ratstisch. Die Zufahrt soll laut Stadtbaumeisterin Maria Hoffmann über die Weiße-Turm-Straße erfolgen. Es ist vorgesehen, auf Höhe des Gebäudes Nummer 14, einen Teil der Natursteinmauer für die Ein- und Ausfahrt zu dem Parkbereich abzureißen. Die Kosten für die Umsetzung belaufen sich auf rund 100.000 Euro.

    Die Verwaltung hatte elf Stellplätze, darunter zwei Behindertenparkplätze, vorgeschlagen. Diese Anzahl war Günter Iff (Freie Wähler) zu wenig. Seinem Wunsch, zu prüfen, ob bis zu fünf weitere Parkmöglichkeiten hinzukommen könnten, kam der Rat nach.

    Thomas Vizl (Geo-net), der als einer der wenigen Stadträten dagegen stimmte, brachte als Alternative eine Erweiterung im hinteren Bereich des VG-Parkplatzes ins Spiel, wo sich ältere Garagen befinden. Er hatte dahingehend Erfolg, dass die Verwaltung eine Kostenschätzung für deren Abbruch sowie den Bau neuer Parkplätze an gleicher Stelle vorlegen wird.

    Vorerst keine Parkplätze in der Grünanlage am Mahnmal

    Umstrittener war der zweite vorgeschlagene Standort. Es handelte sich dabei um die Fläche des ehemaligen Spielplatzes Am Schießwasen/Breslauer Straße neben dem Mahnmal an der Volkach. Einer groben Planung zufolge sind 13 Parkplätze dort möglich. Allerdings liegt das Grundstück im Einzugsbereich des hundertjährigen Hochwasserschutzgebietes "HQ 100/extrem". 

    Parkplätze statt Grünfläche: Damit konnten sich der Stadtrat nicht anfreunden. Vorerst wird es keine Planungen für das Areal im Bereich der historischen Stadtmauer Am Schießwasen/Breslauer Straße geben (links im Bild).
    Parkplätze statt Grünfläche: Damit konnten sich der Stadtrat nicht anfreunden. Vorerst wird es keine Planungen für das Areal im Bereich der historischen Stadtmauer Am Schießwasen/Breslauer Straße geben (links im Bild). Foto: Stefan Pfister

    Weil es sich um eine innerstädtische Grünfläche handelt und die Neubau-Frage der benachbarten Schule bislang nicht geklärt ist, hatten einige Stadträte Bedenken mit der Fläche. Unter anderem sprachen sich Benjamin Friedrich (CSU), Thomas Vizl und Zweiter Bürgermeister Erich Servatius (SPD) dagegen aus.

    Günter Iff sah den wenige Meter entfernten Ex-Skaterplatz eher geeignet zum Parken. Die bereits asphaltierte Fläche wird derzeit zwar als Verkehrsübungsplatz genutzt, aber recht selten. Schlussendlich vertagte der Stadtrat auf Antrag des Dritten Bürgermeisters Markus Reuß (CSU) die Planungen für die Grünfläche.

    Kommt eine innerstädtische Tiefgarage?

    Als Parkfläche attraktiver erscheint einigen Stadträten ein anderer Standort. Thomas Vizl erinnerte an die Idee einer Tiefgarage auf dem Grundstück der nicht vollendeten "Wilder Mann"-Baustelle entlang der Breslauer Straße. Die Finanznot des Investors, der ein Inklusionshotel bauen wollte, hatte im April zur Zwangsversteigerung geführt. Trotz eines Gebotes des Stadt gab es aber keinen Zuschlag bei dem Verfahren.

    Diese Variante sollte man nicht aus den Augen verlieren, meinte auch Erich Servatius. Für Burkhard Wächter (CSU) genießt eine solche Tiefgarage "Priorität eins". Ein Dilemma sieht er darin, dass eine Realisierung zeitlich überhaupt nicht absehbar ist. "Wenn wir ewig herummachen, dann besteht die Gefahr, dass Gewerbetreibende in der Altstadt schließen und woanders hingehen", warnte er.

    Eine innerstädtische Tiefgarage im "Gerolzhöfer Loch"? Einige Stadträte können sich das vorstellen. Nicht entschieden ist allerdings, ob die Stadt erneut ein Kaufgebot beim zweiten Zwangsversteigerungstermin für das "Wilde Mann"-Grundstück abgeben wird.
    Eine innerstädtische Tiefgarage im "Gerolzhöfer Loch"? Einige Stadträte können sich das vorstellen. Nicht entschieden ist allerdings, ob die Stadt erneut ein Kaufgebot beim zweiten Zwangsversteigerungstermin für das "Wilde Mann"-Grundstück abgeben wird. Foto: Stefan Pfister (Archivfoto)

    Die Stadt jedenfalls scheint weiterhin am Erwerb des "Wilden Mann"-Fläche interessiert zu sein. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung wurde das Thema besprochen.

    Auf Anfrage teilte Bürgermeister Thorsten Wozniak (CSU) dazu mit, dass man über das Vorgehen beim nächsten Termin der Zwangsversteigerung gesprochen habe. Ein Beschluss, ob erneut ein Gebot abgegeben wird, sei aber nicht gefasst worden. Gleichwohl hält er die Fläche "durchaus interessant für die Stadtentwicklung".

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden