Der Hotel-Gasthof "Wilder Mann" in Gerolzhofen befindet sich in neuen Händen. Beim Fortsetzungstermin zur Zwangsversteigerung des leerstehenden Objekts in der Altstadt ist es nun auch in formaler Hinsicht zu einem guten Ende gekommen.
Der Zuschlag sei am Mittwoch verkündet worden, teilte ein Gerichtssprecher auf Anfrage der Redaktion mit. Ein Privatmann, der bei der Verhandlung zur Zwangsvollstreckung am Amtsgericht Schweinfurt in der Vorwoche das höchste Gebot abgegeben hatte, erhielt nunmehr vom Rechtspfleger den finalen Zuschlag für den „Wilden Mann“.
Bankgremien stimmen Höchstgebot zu
Dazu gehört auch das benachbarte, 1119 Quadratmeter große Grundstück mit der seit Jahren unvollendeten Baugrube. Die Krapf Immobilien GmbH & Co. KG wollte an dieser Stelle ursprünglich eine Tiefgarage und darüber ein 122-Betten-Inklusionshotel errichten, was jedoch wegen finanzieller Schwierigkeiten nicht zustande kam.

Beim zweiten Zwangsversteigerungstermin am vergangenen Mittwoch lag der private Bieter mit einer Offerte von 760.000 Euro nicht nur deutlich über dem geforderten Verkehrswert von 696.000 Euro, sondern auch weit über dem Gebot eines zweiten Bieters. Dabei handelte es sich um die Stadt Gerolzhofen, die eine Summe von 487.200 Euro geboten hatte.
Obwohl im Prinzip alle Voraussetzungen für einen Zuschlag vorlagen, kam es damals nicht dazu. Die Gläubiger-Bank hatte nach der Bieterfrist eine Unterbrechung beantragt. Sie wollte zuvor in internen Gremien eine Zustimmung für das Höchstgebot einholen.

Die VR-MainBank Gerolzhofen bestätigte auf Anfrage, dass die Bankgremien nach einer Prüfung dem Höchstgebot von 760.000 Euro eines privaten Bieters zugestimmt hätten. Vorstand Thomas Endres teilte mit, dass der Zuschlag erteilt worden sei.
Hotel-Pläne sind nicht ad acta gelegt
Damit endet eine rund einjährige Phase der Zwangsvollstreckung. Bei einem ersten Termin am Amtsgericht im März hatte nur die Stadt ein Gebot abgegeben, was die VR-MainBank als Gläubiger jedoch als nicht ausreichend erachtete.
Nach dem nun erfolgten Zuschlag kann der neue Besitzer damit beginnen, seine Vorstellungen umzusetzen. Gegenüber der Redaktion hatte er in der vergangenen Woche angekündigt, „das Beste aus dem Objekt zu machen“. Sofern das Vorhaben wirtschaftlich umsetzbar ist, will der Privatmann nach seiner Aussage ebenfalls ein größeres Hotel dort bauen lassen.