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Würzburg: 10 Themen, die 2024 im Landkreis Würzburg für Aufregung sorgten

Würzburg

10 Themen, die 2024 im Landkreis Würzburg für Aufregung sorgten

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    In der Kita Greußenheim wurden Kinder genötigt und misshandelt. Der Prozess gegen eine Erzieherin und ihre Gruppenleiterin machten 2024 Schlagzeilen.
    In der Kita Greußenheim wurden Kinder genötigt und misshandelt. Der Prozess gegen eine Erzieherin und ihre Gruppenleiterin machten 2024 Schlagzeilen. Foto: Thomas Obermeier

    Es geht um Entführung und Kindesmisshandlung. Aber auch weniger ernste Themen boten im abgelaufenen Jahr im Landkreis Würzburg Anlass für Aufregung und Schlagzeilen.

    1. Ärger über neue Verkehrsüberwachung: Auch für Rollerfahrer gibt es Knöllchen

    Weil er seinen Roller nicht auf einem ausgewiesenen Parkplatz abgestellt hat, bekam Ralf Hamm aus Ochsenfurt von der neuen Verkehrsüberwachung prompt einen Strafzettel.
    Weil er seinen Roller nicht auf einem ausgewiesenen Parkplatz abgestellt hat, bekam Ralf Hamm aus Ochsenfurt von der neuen Verkehrsüberwachung prompt einen Strafzettel. Foto: Nargis Silva

    Falschparkern und Rasern will ein neuer Zweckverband das Leben schwermachen. Viele Städte und Gemeinden im Landkreis Würzburg haben sich dem Verband angeschlossen, der seit dem Herbst regelmäßig den ruhenden und fließenden Verkehr in den Kommunen überwacht. So will beispielsweise die Stadt Ochsenfurt das wilde Parken in der Altstadt durch regelmäßige Kontrollen unterbinden. Doch schon in den ersten Tagen sorgten die Verkehrswächter für Ärger, nachdem auch ein Rollerfahrer ein Knöllchen kassiert hatte, weil er sein Gefährt nicht auf einem ausgewiesenen Parkplatz abgestellt hat. Er müsste also mit seinem Zweirad einen normalen Pkw-Parkplatz benutzen.

    2. CSU-Kandidatenstreit: Niederlage für Marc Zenner und Landrat Thomas Eberth

    Marc Zenner und Hülya Düber kurz vor dem Showdown im CSU-Kandidatenstreit um das Direktmandat für die Bundestagswahl.
    Marc Zenner und Hülya Düber kurz vor dem Showdown im CSU-Kandidatenstreit um das Direktmandat für die Bundestagswahl. Foto: Silvia Gralla

    Aufregung bei der CSU in Stadt und Landkreis. Im Wettbewerb um die Direktkandidatur zur Bundestagswahl hat sich Landrat Thomas Eberth mit einem Empfehlungsschreiben für seinen Parteifreund Marc Zenner wenig Freunde gemacht. Bis dahin galt der Grundsatz, dass nach dem Abgeordneten Paul Lehrieder aus dem Landkreis nun wieder eine Bewerbung aus der Stadt am Zug sei. Eberth pochte in einem Brief an die CSU-Ortsverbände auf das Recht des Stärkeren. Das nahmen ihm offensichtlich auch viele Delegierte aus dem Landkreis übel. Bei der Nominierungsversammlung votierten 88 für die Würzburger Sozialreferentin Hülya Düber und nur 72 für den Rechtsanwalt aus Veitshöchheim, obwohl der Landkreis fast doppelt so viele Delegiertenstimmen hat wie die Stadt.

    3. Die gemeinsamen Kinder entführt: Mutter aus Höchberg engagiert Privatdetektiv

    Ein aus Afghanistan stammender Vater hat seine beiden Kinder entführt. Die Mutter aus Höchberg  suchte verzweifelt nach Hilfe.
    Ein aus Afghanistan stammender Vater hat seine beiden Kinder entführt. Die Mutter aus Höchberg  suchte verzweifelt nach Hilfe. Foto: Getty Images

    Ein Fall von Kindesentziehung machte im Juli Schlagzeilen. Eine Mutter aus Höchberg berichtete, dass ihr Partner ihre beiden gemeinsamen Kinder im Alter von sechs und acht Jahren entführt habe. Nachdem der aus Afghanistan stammende Vater mit den Kindern einen Urlaub in der Türkei verbracht hatte, verloren sich ihre Spuren. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft gestalteten sich schwierig, weil es keine entsprechenden Rechtshilfeabkommen gibt. In den sozialen Netzwerken sammelte die Mutter Spenden, um damit einen Privatdetektiv engagieren zu können, der ihren Kindern nachspürt. Die Polizei hält das für eine sinnvolle Idee

    4. Vorständin freigestellt: Beim Kommunalunternehmen des Landkreises hängt der Haussegen schief

    Mitarbeitende des Landkreis-Kommunalunternehmens haben ihrer Chefin Eva von Vietinghoff-Scheel im Mai ihre Solidarität ausgedrückt. Inzwischen wurde die Vorständin freigestellt. 
    Mitarbeitende des Landkreis-Kommunalunternehmens haben ihrer Chefin Eva von Vietinghoff-Scheel im Mai ihre Solidarität ausgedrückt. Inzwischen wurde die Vorständin freigestellt.  Foto: Daniel Peter

    Der Haussegen im Kommunalunternehmen des Landkreises (KU) hing schon lange schief. Bereits 2023 hatte Landrat Thomas ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue gegen die Vorständin Eva von Vietinghoff-Scheel und ihren Vorgänger Alexander Schraml initiiert. Dabei geht es unter anderem um die Höhe des Gehalts. Nach gegenseitigen Vorwürfen kam es im Oktober endgültig zum Bruch. Mit knapper Mehrheit stellte der Verwaltungsrat die Vorständin mit sofortiger Wirkung frei. Auch Alexander Schraml, der zuletzt als Vorstandsreferent tätig war, wurde gekündigt. Weil Schraml zuvor die Gründung eines Personalrats eingeleitet hat, nimmt er für sich Kündigungsschutz in Anspruch und will diesen auch gerichtlich durchsetzen.

    5. Anfeindungen gegen die Kommandanten: Feuerwehr Kleinrinderfeld schafft den Neuanfang

    Die Freiwillige Feuerwehr in Kleinrinderfeld hat eine neue Führung (von links): Tobias Stockmann (1. Stellvertreter), Harald Engbrecht (Bürgermeister), Marcel Grimm (Kommandant) und Sebastian Stockmann (2. Stellvertreter).
    Die Freiwillige Feuerwehr in Kleinrinderfeld hat eine neue Führung (von links): Tobias Stockmann (1. Stellvertreter), Harald Engbrecht (Bürgermeister), Marcel Grimm (Kommandant) und Sebastian Stockmann (2. Stellvertreter). Foto: Oliver Kieser

    Sie sind Helfer in der Not und schützen Hab und Gut. Doch statt Dankbarkeit gab es für die beiden Kommandanten der Kleinrinderfelder Feuerwehr Drohungen und Anfeindungen. Sie traten zurück. Ein Vierteljahr lang waren die Führungsposten vakant. Erst nachdem sich Kreisbrandrat Michael Reitzenstein eingeschaltet und ein Mediationsgespräch initiiert hatte, raufte sich die Feuerwehr zusammen und machte den Neuanfang. Als neuer Kommandant hat sich Marcel Grimm nun zum Ziel gesetzt, die Wogen zu glätten und die Feuerwehr wieder zu einem funktionierenden Team zu machen, in dem solche Dinge nie mehr vorkommen sollen.

    6. Tierquälerei: Unbekannter machte mit dem Luftgewehr Jagd auf Kater Nero

    Kater Nero erholt sich von seiner Operation an der Stirn, nachdem er offenbar mit einem Luftgewehr angeschossen wurde.
    Kater Nero erholt sich von seiner Operation an der Stirn, nachdem er offenbar mit einem Luftgewehr angeschossen wurde. Foto: Irene Konrad

    Offenbar wurde Kater Nero aus Bergtheim Opfer von Tierquälerei. Im Herbst war er mit einer Kopfverletzung nach Hause gekommen, die über Wochen nicht heilen wollte. Die Wunde begann zu eitern. Erst nach mehreren Besuchen beim Tierarzt stellte dieser fest, dass Nero ein kleines, rundes Loch in der Schädeldecke hat. Für den Besitzer steht fest, dass ein Unbekannter aus nächster Nähe mit einem Luftgewehr auf Nero geschossen hat. Die Ermittlungen der Polizei wegen des Verdachts der Tierquälerei blieben erfolglos.

    7. Misshandlungen in der Kita: Erzieherin zu Bewährungsstrafe verurteilt

    Im Mai sprach das Landgericht sein Urteil über eine ehemalige Erzieherin und eine Gruppenleiterin aus der Kita Greußenheim.
    Im Mai sprach das Landgericht sein Urteil über eine ehemalige Erzieherin und eine Gruppenleiterin aus der Kita Greußenheim. Foto: Silvia Gralla

    Der Fall hatte hohe Wellen geschlagen: Im Mai verurteilte das Landgericht Würzburg eine ehemalige Erzieherin der gemeindlichen Kita in Greußenheim zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten, ausgesetzt auf Bewährung. Ihr wurde vorgeworfen, Kleinkinder genötigt und misshandelt zu haben, unter anderem dadurch, dass sie die Kinder in einen dunklen Raum gesperrt oder bis zum Erbrechen gefüttert hat. Mit auf der Anklagebank saß ihre ehemalige Gruppenleiterin, die das Gericht wegen Unterlassung zu einer Geldstrafe von 150 Tagessätzen zu je 50 Euro verurteilte. Nach Bekanntwerden des Skandals stand auch Greußenheims Bürgermeisterin Karin Kuhn in der Kritik, der vorgeworfen wurde, Eltern und Öffentlichkeit nicht ausreichend informiert zu haben.

    8. In der Sackgasse: Anwohner wehren sich gegen Öffnung der Wilhelm-Hoegner Straße

    Eberhard Wunderlich und Wolfgang Laschka setzen  sich gegen die Öffnung der Wilhelm-Hoegner-Straße in Estenfeld ein - bisher mit Erfolg. 
    Eberhard Wunderlich und Wolfgang Laschka setzen  sich gegen die Öffnung der Wilhelm-Hoegner-Straße in Estenfeld ein - bisher mit Erfolg.  Foto: Christoph Sommer

    Vom "Euro-Grab Hoegner-Straße" spricht Eberhard Wunderlich aus Estenfeld. Dabei geht es nur um rund zehn Häuser in der Wilhelm-Hoegner-Straße, die bislang eine Sackgasse ist. Die Gemeinde möchte die Straße zur Ortsdurchfahrt hin öffnen und verspricht sich davon eine Entlastung der parallel verlaufenden Konrad-Adenauer Straße. Anwohner haben dagegen geklagt und mehrfach Recht bekommen. Zuletzt vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof. Trotzdem hält Bürgermeisterin Rosalinde Schraud an dem Plan fest. Seit 2001  seien 139.000 Euro für die Planung ausgegeben worden. Gegen die Öffnung habe das Gericht nur deshalb entschieden, weil Formfehler begangen wurden. Die will Schraud bei einem neuen Verfahren vermeiden. Die Anwohner, die um ihre ruhige Wohnlage fürchten, meinen hingegen, es gehe der Gemeinde ausschließlich "ums Prinzip".

    9. Zuwanderer aus Afrika: Nilgänse bereiten Badegästen Verdruss

    Nilgänse fühlen sich inzwischen am Main wie zu Hause, zum Verdruss der Gäste am Erlabrunner Badesee.
    Nilgänse fühlen sich inzwischen am Main wie zu Hause, zum Verdruss der Gäste am Erlabrunner Badesee. Foto: Fabian Gebert

    Nilgänse haben in den letzten Jahren am Main eine neue Heimat gefunden und vermehren sich augenscheinlich prächtig. Das bleibt nicht ohne Folgen. Ärgerlich sind die Hinterlassenschaften der Gänse am Mainufer, vor allem dort, wo sich im Sommer gerne auch Menschen tummeln. Am Erlabrunner Badesee sucht man deshalb verzweifelt nach Mitteln, um die Nilgänse zu vertreiben, die ursprünglich vermutlich von Züchtern bei uns eingeschleppt wurden. Nachdem andere Arten der Vergrämung fehlgeschlagen sind, probiert das Landratsamt nun, die Tiere mit Lasern zu vertreiben.

    10. Bahnhof Seligenstadt: Alle reden von einem besseren ÖPNV, getan wird wenig dafür

    Kein Parkplatz am Bahnhof Seligenstadt: Die Bürgermeisterin von Prosselheim, Birgit Börger, ärgert sich darüber, dass die Bahn ihr Grundstück nicht zur Verfügung stellt, um Pendlern den Umstieg auf den Zug zu ermöglichen. 
    Kein Parkplatz am Bahnhof Seligenstadt: Die Bürgermeisterin von Prosselheim, Birgit Börger, ärgert sich darüber, dass die Bahn ihr Grundstück nicht zur Verfügung stellt, um Pendlern den Umstieg auf den Zug zu ermöglichen.  Foto: Thomas Obermeier

    Für viele Pendler aus dem nordöstlichen Landkreis wäre der Bahnhof in Seligenstadt der ideale Ort, um vom Auto in den Zug umzusteigen und so dem morgendlichen Berufsverkehr in Würzburg zu entgehen. Doch dazu fehlen Parkplätze und das Grundstück, auf dem man neue bauen könnte. Dies gehört der Deutschen Bahn. Doch statt neue Fahrgäste anzulocken, verweigert das Unternehmen eine Lösung, sagt Prosselsheims Bürgermeisterin Birgit Börger. Dass es die Bahn nicht eilig hat, in die eigene Attraktivität zu investieren, zeigt auch der Bahnhof in Ochsenfurt. Der ist bereits heute einer der meistgenutzten im Landkreis Würzburg, aber alles andere als barrierefrei.

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