Hoch, weiträumig und hell, das sind die ersten Eindrücke, wenn man die neue Buchhandlung im ehemaligen Breuninger zum ersten Mal betritt. Kristalllüster hängen an langen Drähten von der Decke, zwei Glaskuppeln ermöglichen Ausblicke auf die Türme der benachbarten Neumünsterkirche, an der Wand und dem Teppichboden vergrößerte Auschnitte aus Gemälden der Residenz. Gute zwölf Meter breit ist der Haupteingang zum Kürschnerhof, an ihrer höchsten Stelle sind die Räume der Buchhandlung über zehn Meter hoch, erläuterte Architekt Jürgen Stöter-Tilman vor der Presse.
Dr. Maximilian Hugendubel war zuvor auf die Geschichte der Würzburger Niederlassung eingegangen, die 1993 am Schmalzmarkt eröffnete. „Wir sind in Würzburg sehr zufrieden, es ist ein besonders guter Standort“, so Hugendubel. Dies sei der Grund gewesen, warum man sich so intensiv mit dem neuen Haus beschäftigt habe, denn „von der Lage und Größe waren wir sofort beeindruckt.“ Aber die Deckenhöhen im ehemaligen Breuninger und die veraltete Infrastruktur des Hauses habe die Entscheidung schwer gemacht. Rund zehn bis zwölf mal habe man sich das Haus angesehen, aber nachdem die Zusammenarbeit mit der Seissinger-Erbengemeinschaft sich als sehr fruchtbar erwiesen habe, sei die Entscheidung dann doch leicht gefallen.
„Ich denke, das Ergebnis kann sich sehen lassen, besser können wir das nämlich nicht“, freute sich Hugendubel. Das Würzburger Haus ist nach seiner Auskunft „eines der größeren in Deutschland“. Auf 1150 Quadratmetern im Erdgeschoss, 1000 Quadratmetern im Obergeschoss und 150 Quadratmetern Café mit 75 Sitzplätzen im Zwischengeschoss können die Kunden jetzt stöbern und schmökern. Auch einen Kinderwagen- und Behindertengerechten Aufzug gibt es.
Als dritte Filiale bundesweit bietet der neue Hugendubel einen großen Kinder- und Jugendbuchbereich im Obergeschoss, der nach einem neuentwickelten Konzept als Kinderwelt gestaltet wurde, erläuterte Filialleiterin Anita Hartmann. Auch einen großen Hörbuchbereich mit Stationen zum „Reinhören“ gibt es jetzt, die DVD-Abteilung ist größer als am Schmalzmarkt, und am deutlichsten fällt die in rot gehaltenen Lese-Lounge ins Auge. Dort können die Kunden sich setzen oder sogar hinlegen und im großen Angebot schmökern. In der großen Abteilung für Fachbücher gibt es jetzt sogar Studierplätze, ist ein Buch einmal nicht vorrätig, kann der Kunde an Computerstationen es direkt nach Hause bestellen.
Die Würzburger jedenfalls, das war unübersehbar, haben „ihren“ neuen Hugendubel sofort in Beschlag genommen.