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Würzburg: 35 Jahre "Labyrinth": Wie der Würzburger Club bekannt wurde und zu seinem Namen kam

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35 Jahre "Labyrinth": Wie der Würzburger Club bekannt wurde und zu seinem Namen kam

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    Die Diskothek "Labyrinth" am Berliner Ring feiert 35. Geburtstag. Hinter dem Club stehen (von links): Mitbegründer Ralf McGrantham, Leiterin Anna Weß und Inhaber Marius Mensch.
    Die Diskothek "Labyrinth" am Berliner Ring feiert 35. Geburtstag. Hinter dem Club stehen (von links): Mitbegründer Ralf McGrantham, Leiterin Anna Weß und Inhaber Marius Mensch. Foto: Thomas Obermeier

    Als man vor 35 Jahren mit dem "Soundkeller Labyrinth" in der Beethovenstraße am Berliner Ring startete, konnte man sich noch nicht so recht vorstellen, wo die Reise hingehen würde, so Ralf McGrantham, Mitbegründer des "Labyrinths". Ziel sei gewesen, einen Club, der Rockmusik spielt, in Würzburg zu etablieren. Ende der 1980er Jahre habe es in Würzburg dafür nur das "Green Goose" gegeben. Zu Beginn wollten die Betreiber vor allem Live-Konzerte im Keller veranstalten. Als dies nicht den erhofften Erfolg brachte, habe man sich umorientiert und begonnen, dem Clubbetrieb mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

    Die "Toten Hosen" wurden aus dem "Labyrinth" hinausgeworfen

    In den Anfangszeiten seien vor allem viele amerikanische Soldaten in die Beethovenstraße gekommen.  "Wir hatten allein mit den US-Amerikanern am Wochenende volles Haus. Es gab Situationen, da mussten unsere Security-Leute zusammen mit der Militärpolizei für Sicherheit sorgen", sagte McGrantham. Es sei für die GIs natürlich verlockend gewesen, dass sie in Deutschland bereits mit 18 Jahren Alkohol trinken durften, was in den Vereinigten Staaten erst mit 21 möglich war.

    Eine weitere Anekdote aus dieser Zeit: Man habe mal die Kult-Band "Toten Hosen" hinausgeworfen, weil die meinten, ihr eigens mitgebrachtes Bier an der Bar trinken zu müssen.

    Ein Archivfoto zeigt die Tanzfläche des "Labyrinths" in den 1990er Jahre.
    Ein Archivfoto zeigt die Tanzfläche des "Labyrinths" in den 1990er Jahre. Foto: Archiv Ralf McGrantham

    Wie es zum Namen "Labyrinth" gekommen ist, weiß dagegen niemand so genau. Aus dem  "Soundkeller Labyrinth" wurde nach Betreiberwechsel zu "Labyrinth" abgekürzt. Die alten Flyer und Karten konnten so weiter verwendet werden.

    Anna Weß, die operative Leiterin des Clubs, kann sich auch vorstellen, dass der Ursprungsname dem Aufbau des Ladens geschuldet ist. Die Räume im "Labyrinth" sind sehr verwinkelt. Jeden Abend kämen Gäste, die beispielsweise fragen, wo der Außenbereich oder die Toiletten sind. Die gelebte Wahrheit sei aber, so Weß, dass wenn man einmal ins "Labyrinth" geht, es sehr lange dauern würde, bis man wieder aus ihm heraus kommt.

    Die Diskothek Labyrinth feiert 35. Geburtstag. Einer der ältesten Clubs in Würzburg befindet sich am Beethovencenter am Berliner Ring.
    Die Diskothek Labyrinth feiert 35. Geburtstag. Einer der ältesten Clubs in Würzburg befindet sich am Beethovencenter am Berliner Ring. Foto: Thomas Obermeier

    Froh seien die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des "Labyrinths", dass nach der schweren Zeit, während der Corona-Pandemie, wieder das Wesentliche im Fokus steht - nämlich das Feiern. Marius Mensch, Inhaber des Clubs, verzeichnet aber nach der Wiedereröffnung starke Rückgänge bei den Feiernden. So recht habe sich der Club nach der Zwangspause nicht erholen können. Man sehe, dass durch die Pandemie fast eine gesamte Generation an Feiernden weggefallen ist. Die jungen Menschen hätten sich andere Hobbies gesucht und auch andere Formen des Kennenlernens für sich entdeckt.

    Wie geht es weiter mit dem Würzburger "Labyrinth"?

    Offen ist die Zukunft des "Labyrinths". Die Beethovengruppe, Eigentümerin der Immobilie, plant den Abriss des Gebäudes. Ein Bauantrag im Stadtrat wurde im Sommer abgelehnt. Clubbetreiber Mensch steht zwar mit der Vermieterin im Kontakt, weiß aber nichts über den aktuellen Stand des Vorhabens.

    Die Clubbetreiber seien dankbar für die Unterstützung aus der Öffentlichkeit. Eine Petition hat bereits über 3000 Unterschriften sammeln können. "Am meisten würden wir uns freuen, wenn die 3000 Leute ins Laby kommen und mit uns zusammen feiern", so Mensch.

    Ralf McGrantham in den Anfangsjahren an der Kasse des "Labyrinths".
    Ralf McGrantham in den Anfangsjahren an der Kasse des "Labyrinths". Foto: Archiv Ralf McGrantham
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