Würzburg investiert in den kommenden Jahren Millionen in seine Schulen. Im Haushaltsplan waren schon 21,5 Millionen Euro vorgesehen. In den zweitägigen Haushaltsverhandlungen kamen nun rund vier Millionen extra dazu. Ein Großprojekt mit Gesamtkosten von sieben Millionen Euro wurde dagegen gestrichen: Die Erweiterung der überlasteten FOS/BOS.
Neben Bauprojekten wird an den Schulen auch für die Förderung der Schülerinnen und Schüler viel Geld ausgegeben. Hier sind die neun zentralen Haushaltspunkte für 2025:
1. Neubau Grundschule Hubland

"Am liebsten würden wir 2025 zu bauen anfangen, dann könnten wir zum Schuljahr 2027/2028 mit den ersten Klassen an den Start gehen." Das sagte Schulbürgermeisterin Judith Roth im Frühjahr. Jetzt wurden 2,5 Millionen Euro für Baumaßnahmen Neubau der Grundschule am Hubland im Jahr 2025 in den Haushalt aufgenommen. Die Gesamtkosten betragen laut Haushaltsplan 20 Millionen Euro.
2. Erweiterung Josef-Greising-Schule in Heidingsfeld

Das städtische Berufsbildungszentrum II für handwerkliche Berufe bekommt einen viergeschossigen Erweiterungsbau direkt am A-Gebäude. Rund zehn Millionen Euro soll die Erweiterung insgesamt kosten. Die Hälfte davon steht im Würzburger Haushalt. Baumaßnahmen im Wert von rund zwei Millionen Euro sind im kommenden Jahr geplant. Die Regierung von Unterfranken stellte zuletzt einen staatlichen Zuschuss zur Finanzierung der zweiten Hälfte in Aussicht.
3. Planungen von Generalsanierungen werden fortgesetzt

Die Max-Dauthendey und die Gustav-Walle-Schule sollen umgebaut werden. Um die Planungen voranzutreiben, sind hier nächstes Jahr 600.000 beziehungsweise 800.000 Euro vorgesehen. Bei beiden Schulen geht es um den Umbau der ehemaligen Schwimmbäder für eine offene Ganztagsschule. Bei der Gustav-Walle-Schule werden die Gesamtkosten im langfristigen Haushaltsplan aktuell auf rund 44 Millionen Euro, bei der Max-Dauthendey-Schule auf 19 Millionen Euro geschätzt.
4. Rettungswege und Brandschutzmaßnahmen

Für einen zweiten Rettungsweg bei der Grundschule Stadtmitte sowie Brandschutzmaßnahmen an der Fanny-Koenig-Grundschule, der Grundschule Lengfeld und dem Wirsberg-Gymnasium sind 2025 jeweils rund 300.000 Euro eingeplant. Auf Antrag der CSU werden die Mittel für Brandschutz an Schulen zudem um 200.000 erhöht.
5. Mehr Geld für energetische Sanierung der Schulen

Eine halbe Million Euro sind im kommenden Jahr für neue, klimafreundliche Heizungen an der Leonhard-Frank-Grundschule sowie 100.000 Euro an der Mittelschule Heuchelhof geplant. Zusätzlich stehen 400.000 Euro für den Fenstertausch am Siebold-Gymnasium bereit. Die Haushaltsmittel für energetische Sanierungen werden auf Antrag der Grünen auf insgesamt zwei Millionen Euro verdoppelt.
6. Zusätzliche Millionen für Schulsanierungen und Schulklos

Das größte Zusatzpaket aus den Haushaltsverhandlungen sind die zwei Millionen Euro für den Schulsanierungstopf. Damit soll das Schulreferat flexibel notwendige Maßnahmen an Schulen ergreifen können. Die von der SPD geforderten Sanierungen vom Bolzplatz der Burkarder Schule und vom Sportplatz am Siebold-Gymnasium wurden als bevorzugte Projekte hier angekündigt. Auf Antrag der Linken wurden außerdem die Mittel für den Unterhalt der Grund-, Mittel- und Realschulen um insgesamt 120.000 Euro sowie für die Sanierung der Schulklos um 200.000 Euro erhöht.
7. Würzburg beteiligt sich am Startchancenprogramm

Linke, FDP/Bürgerforum, CSU und ÖDP setzten sich in den Haushaltsberatungen mit ihren Anträgen zum Startchancen-Programm durch. Daher plant die Stadt im kommenden Jahr 500.000 Euro ein, damit Bildungserfolg weniger von der sozialen Herkunft abhängt. Dabei rechnet die Verwaltung damit, dass rund zwei Drittel davon staatlich gefördert werden.
8. Verdopplung des Etats für Übergangsmanager

Alle Parteien im Stadtrat – mit Ausnahme der AfD, die in die Haushaltsverhandlungen keine eigenen Anträge einbrachte – beantragten die Erhöhung der Mittel für die Übergangsmanager an Würzburger Schulen. 175.000, statt 81.000 Euro, sind dafür jetzt 2025 vorgesehen. Übergangsmanager sind externe Fachkräfte, so erklärt es die Schulbürgermeisterin, die Abgänger der Mittel- und Realschulen beim Einstieg ins Berufsleben begleiten. "Wir bekommen sehr positive Rückmeldungen von Schulleitern und würden das gerne auf Förderschulen ausweiten", sagte Roth der Redaktion.

9. Erweiterung der FOS/BOS in Würzburg überraschend gestrichen

Für eine Überraschung in den Haushaltsverhandlungen sorgte die Streichung der Erweiterung der FOS/BOS. Antragsteller Raimund Binder (ÖDP) begründete das damit, dass die Stadt für den Ausbau nicht zuständig sei. Die Überfüllung der Schule komme nämlich daher, dass so viele Schüler aus Nachbar-Landkreisen nach Würzburg kämen – während die dortigen Schulen "halb leer" blieben.

Ganz so schlimm sei es zwar nicht, grundsätzlich bestätigte Schulbürgermeisterin Roth aber das Problem. Binder argumentierte, dass mit einer Erweiterung auf städtische Kosten das Druckmittel in Verhandlungen mit der Landesregierung um Unterstützung entfalle. Mit großer Mehrheit schloss sich der Stadtrat Binder an und die in den kommenden Jahren geplanten sieben Millionen Euro wurden aus dem Haushalt gestrichen.