Auch die Sommerhitze am zweiten Kiliani-Wochenende haben die Zwischenbilanz des Kiliani-Volksfestes in Würzburg nicht getrübt: 420.000 Menschen und genauso viele wie im letzten Jahr haben nach Angaben der Veranstalter das größte unterfränkische Volksfest an den ersten zehn Tagen besucht. "Wir haben es bisher geschafft, fröhlich, festlich und friedlich zusammen zu feiern", sagte der städtische Volksfest-Organisator Uwe Zimmermann am Montag bei der Halbzeit-Bilanz im Festzelt auf der Talavera.
Vor allem das verlängerte Auftaktwochenende mit dem Bieranstich am Freitagabend mit viel jungem Publikum im Festzelt sei "phänomenal" gewesen, betonte Zimmermann und zählte weitere erfolgreiche Tage und Aktionen auf: Der erste Familien-Nachmittag war nach seinen Angaben so umsatzstark wie selten, und beim traditionellen Kiliani-Boxen am zweiten Volksfest-Sonntag war im Festzelt kaum ein freier Platz mehr zu finden.
Hoher Aufwand, um bei Kiliani Getränke gut gekühlt zu servieren
Das kann Festzelt-Küchenchef Philipp Keller bestätigen: "Wir haben beim Boxen einen neuen Weißwurst-Rekord aufgestellt." Der Vergleichswettkampf der Boxabteilung der Würzburger Kickers mit dem ATS Kulmbach endete übrigens mit einem Unentschieden.
Wegen der sehr hohen Temperaturen waren am zweiten Wochenende tagsüber nur wenige Menschen auf der Talavera. Nach Sonnenuntergang änderte sich das vor allem am Samstagabend aber schnell: "Auf dem Platz war alles besetzt und das Zelt war ausgebucht. Das zeigt, dass ein Volksfest auch eine laue Sommernacht verträgt", so Zimmermann.
Kühlanlagen im Kiliani-Festzelt arbeiten auf Hochtouren
Um sicherzustellen, dass die Getränke trotz Hitze mit der richtigen Temperatur bei den Gästen ankommen, betreiben Festwirt und Brauerei einen hohen Aufwand: "Die Kultur des Bierzapfens wird hier immer noch gelebt. Das Festbier kommt mit vier Grad aus dem Zapfhahn", erläuterte Braumeister Michael Haupt: "Wir hoffen, dass die Kühlanlagen auch die restlichen Tage durchhalten."

Ab Mittwoch haben Meteorologen angenehmere Temperaturen angekündigt. Nach den Erfahrungen der Vergangenheit ist die zweite Woche traditionell die stärkere: "Das bestätigen die Reservierungen im Festzelt", so Philipp Keller. Die starken Besucherzahlen sorgen auch für gute Laune bei den Schaustellern.

Am zweiten Familien-Nachmittag mit reduzierten Preisen an diesem Mittwoch ab 14 Uhr erwartet Schaustellersprecher Michael Distel wieder "einen großen Andrang". Das Volksfest endet am Sonntagabend mit dem Feuerwerk der Schausteller: "So etwas hat man bei Kiliani noch nicht gesehen", verspricht Distel.
Polizei: "Bisher friedliches Kiliani"
Polizei und Rettungskräfte sind angesichts der hohen Besucherzahlen ebenfalls zufrieden mit dem bisherigen Verlauf. "Es ist bisher ein friedliches Kiliani. Das ist auch ein Verdienst der Besucher, die friedlich feiern", betont Christian Schulz, der Leiter der Kiliani-Wache der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt.
An den ersten zehn Tagen musste die Polizei in 51 Fällen tätig werden. Darunter waren sechs Körperverletzungsdelikte, die meisten davon im Umfeld des Festplatzes. Auch die Zahl der sexuellen Belästigungen ist laut Schulz im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Sechs vermisste Kinder im Alter zwischen sechs und acht Jahren wurden auf dem Volksfestplatz wohlbehalten wieder gefunden.
Bislang 13 Bußgelder für agressives Betteln und Wildpinkler bei Kiliani 2023
Auch die Streifen des Kommunalen Ordnungsdienstes haben laut Uwe Zimmermann weniger zu tun als im Vorjahr. Sie ließen bisher 17 Falschparker abschleppen, sprach 41 Verwarnungen aus und verhängten 13 Bußgelder wegen aggressiven Bettelns und Wildpinkelns.

Das Bayerische Rote Kreuz hat 55 Menschen behandelt, zehn mussten ins Krankenhaus. "Schwerpunktmäßig Kreislaufprobleme", berichtete BRK-Einsatzleiter Stefan Krüger. Sechs Personen brauchten Hilfe nach übermäßigem Alkoholkonsum: "Leider war einer davon erst 14 Jahre alt."

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