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Würzburg: 5 Tipps, die Paaren bei unerfülltem Kinderwunsch helfen können

Würzburg

5 Tipps, die Paaren bei unerfülltem Kinderwunsch helfen können

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    Was tun, wenn das Wunschkind einfach nicht kommen will? Barbara Biemer und Ursula Schwesinger von Pro Familia in Würzburg raten dazu, Gefühle nicht zu unterdrücken.
    Was tun, wenn das Wunschkind einfach nicht kommen will? Barbara Biemer und Ursula Schwesinger von Pro Familia in Würzburg raten dazu, Gefühle nicht zu unterdrücken. Foto: Symbolfoto: Jens Kalaene, dpa

    Für viele Menschen steht es außer Frage, dass sie Kinder haben wollen. Lediglich den richtigen Zeitpunkt dafür halten sich viele offen. Doch wenn sich dann die ersehnte Schwangerschaft nicht einstellen will, trifft das die meisten Paare völlig unerwartet. Quälende Fragen wie "Warum klappt es bei uns nicht?" oder "Was machen wir falsch?" stellen die Beziehung vor eine Zerreißprobe. Was viele nicht wissen: Schwangerschaftsberatungsstellen helfen auch Frauen und Paaren, die sich ein Kind wünschen - oder sie begleiten sie psychologisch bei einer Kinderwunschbehandlung. Barbara Biemer und Ursula Schwesinger von Pro Familia in Würzburg erklären, was Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch gut tut.

    1. Trauer, Schmerz und Verzweiflung zulassen

    Ein unerfüllter Kinderwunsch macht traurig. Denn statt des ersehnten Kindes schleicht sich Verunsicherung in das Leben des Paares. "Die meisten Paare haben schon viele Arzttermine hinter sich", sagt Pro-Familia-Beraterin Biemer. "Auf dem Paar lastet ein immer größer werdender Druck, wenn sich keine Schwangerschaft einstellt." Einige seien verunsichert, ob sie mit der Behandlung weitermachen sollen oder ob sie eine Pause brauchen.

    Tipp: Ungewollte Kinderlosigkeit kann eine Vielzahl unterschiedlicher Emotionen hervorrufen – Traurigkeit, Schmerz und Wut – aber auch Angst, Schuldgefühle oder Neid. Vielen Betroffenen tue es gut, diese Gefühle zuzulassen. "Bei uns in der Beratungsstelle fällt es oft leichter über das Thema zu sprechen, als in Familie oder Freundeskreis", sagt die Sozialpädagogin. Das könne entlastend sein.

    Die Diplom-Sozialpädagogin Ursula Schwesinger ist Beraterin bei Pro Familia in Würzburg.
    Die Diplom-Sozialpädagogin Ursula Schwesinger ist Beraterin bei Pro Familia in Würzburg. Foto: Thomas Obermeier

    2. Sich als Paar nicht aus den Augen verlieren

    Wenn der Kinderwunsch zum Mittelpunkt in einer Partnerschaft wird, kann es sein, dass die Partner sich mit allen anderen Wünschen und Bedürfnissen nicht mehr gegenseitig wahrnehmen. Gemeinsame Aktivitäten, die guttun, treten immer mehr in den Hintergrund. "Das kann dazu führen, dass sich die Partner weniger verbunden fühlen und voneinander abkapseln", sagt Schwesinger.

    Tipp: "Auch während der Kinderwunschbehandlungen ist es ganz wichtig, dass Paare sich aktiv um gemeinsame Unternehmungen kümmern - ins Kino oder essen gehen, Freunde treffen oder gemeinsam kochen", sagen die Beraterinnen. Denn Dinge, die Freude machen, erhalten die Verbundenheit der Partner miteinander und geben Kraft, um die schwierige Zeit miteinander durchzustehen.

    3. Wieder mehr lustvollen Sex haben

    Die Beraterinnen stellen fest, dass viele Paare mit Kinderwunsch Probleme dabei haben, ihre Sexualität zu genießen. Der Grund: Die Kinderwunsch-Sexualität könne die Partnerschafts-Sexualität überdecken. "Dadurch entstehen oft Spannungen", weiß Biemer.

    Tipp: "Zunächst ist es wichtig, dass Paare über ihre Sexualität sprechen und dabei ihre Gefühle und jeweiligen Wünsche dem anderen mitteilen", sagt Biemer. Auch wenn der Kinderwunsch im Mittelpunkt steht, sollten Betroffene darüber sprechen, wie auch die partnerschaftliche Sexualität wieder mit Freude funktionieren kann. Eine "Zeugungspause" könne hilfreich sein, um sich von Stress und Druck zu erholen.

    Barbara Biemer ist Diplom-Sozialpädagogin bei Pro Familia in Würzburg.
    Barbara Biemer ist Diplom-Sozialpädagogin bei Pro Familia in Würzburg. Foto: Barbara Biemer

    4. Wieder über andere Themen sprechen

    Manchmal drehen sich alle Gedanken und Gespräche nur noch um den Kinderwunsch. "Daher ist es für viele Paare wichtig, das Thema zu begrenzen", sagt Schwesinger. "Auch andere Themen brauchen Platz im Leben eines Paares." Es sei hilfreich, gezielt Zeiten zu vereinbaren, in denen über den Kinderwunsch geredet wird. Doch noch wichtiger: "Es sollten ebenso Zeiten eingeplant werden, in denen nicht darüber gesprochen wird."

    Tipp: Anstatt immer wieder den Kinderwunsch zu thematisieren, sollten Paare gezielt schöne gemeinsame Erlebnisse planen. "Überraschen Sie sich, machen Sie etwa Neues miteinander", rät Schwesinger. Gerade jetzt sei es wichtig, sich gegenseitig wertzuschätzen und verbunden zu fühlen.

    5. Nicht nur einen Plan A, sondern auch einen Plan B haben

    Die Krankenkassen bezuschussen nur eine gewisse Anzahl an Kinderwunschbehandlungen. Natürlich könne man auf eigene Kosten noch mehr durchführen. Doch: "Jedes Paar sollte für sich selbst auch Grenzen festlegen", sagt Schwesinger. Sie empfiehlt, eine Art "Fahrplan" zu erstellen, der dem Paar in der Behandlungszeit eine Orientierung gibt, ob es weitergehen soll oder die Behandlungen beendet werden. "Jedes Paar sollte aber auch einen Plan B in der Schublade haben."

    Tipp: Paare sollten sich laut Schwesinger bereits im Vorfeld Gedanken machen, welche Alternativen für sie in Frage kommen, wenn die Kinderwunschbehandlungen unerfüllt bleiben. "Kommt eine Samenspende, eine Adoption oder Pflegschaft in Frage? Oder kann sich das Paar auch ein erfülltes Leben ohne Kind vorstellen?"

    Beratung für Paare mit KinderwunschEine psychologische Beratung bieten alle Schwangerschaftsberatungsstellen in der Region an. Auf der Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung findet man Beratungsstellen im Umkreis: www.familienplanung.dePro Familia gibt es in Würzburg, Semmelstraße 6, 97070 Würzburg, Telefon (0931) 460650 oder in Schweinfurt, Manggasse 18, 97421 Schweinfurt, Telefon (09721) 7599455.Das neueste Pro-Familia-Magazin widmet sich dem Thema Reproduktionsmedizin. Darin geht es auch um Praxisberichte aus der Kinderwunschberatung und aus dem klinischen Alltag. Das Heft kostet 5,10 Euro und kann unter www.profamilia.de/publikationen bestellt werden.Quelle: clk

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