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Sommerhausen: 50 Geflüchtete finden eine Notunterkunft im ehemaligen Gasthaus Schwan in Sommerhausen

Sommerhausen

50 Geflüchtete finden eine Notunterkunft im ehemaligen Gasthaus Schwan in Sommerhausen

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    Das ehemalige Gasthaus Zum Schwan in Sommerhausen, einst bekannt für fränkische Gastlichkeit und Hotel mit etwa 20 Zimmern, ist seit dem 16. November Notunterkunft für Asylbewerber.
    Das ehemalige Gasthaus Zum Schwan in Sommerhausen, einst bekannt für fränkische Gastlichkeit und Hotel mit etwa 20 Zimmern, ist seit dem 16. November Notunterkunft für Asylbewerber. Foto: Antje Roscoe

    Am vergangenem Donnerstag hatte Harald Brandt, der Koordinator des Landratsamtes für Notunterkünfte, das Objekt in Sommerhausen erst besichtigen können. Am Abend bereits waren 50 Menschen im ehemaligen Gasthaus Zum Schwan aus dem Ankerzentrum Geldersheim bei Schweinfurt angekommen. Es sind Geflüchtete aus der Türkei, die meisten wohl aus dem Erdbebengebiet. 

    Landrat Thomas Eberth, Geschäftsbereichsleiter Fabian Hollmann und Brandt informierten am Montag die Bevölkerung darüber. Sie gaben auch einen Einblick in die schwierige Situation der Landkreisverwaltung, die wöchentlich 50 Personen, die in Deutschland Asyl haben möchten, unterbringen muss. Dabei sei es immer herausfordernder, Unterkünfte zu finden. Turnhallen wieder zu belegen, wie 2015, möchte Eberth aber vermeiden. "Sie sind zentral für das gesellschaftliche Leben und wertvoll für die Gemeinden." Generell fehlt es aber an Wohnraum, führte der Landrat aus. Deshalb könnten 660 anerkannte Geflüchtete nicht aus den Gemeinschaftsunterkünften ausziehen. Als sogenannte Fehlbeleger blockierten sie die Kapazitäten. 

    Landratsamt setzt auf Unterstützung aus dem Ort 

    Wie lange die Geflüchteten im Schwan bleiben werden, sei ungewiss, wahrscheinlich für Monate. "Nach dem Migrationsgipfel sollte für Geflüchtete aus der Türkei binnen drei Monaten über Aufenthaltsrechte entschieden werden. Dann wissen wir, dass Integration Sinn macht", merkte Eberth an. Bürgermeister Wilfried Saak, der die Fragerunde moderierte, sah dies als unrealistisch an.

    Bei den gut 80 Zuhörerinnen und Zuhörern herrschte vor allem die Sorge um das Wohlergehen der Gäste vor, nachdem diese weder arbeiten und nicht einmal kochen dürften, weil die Unterkunft nicht dafür ausgelegt sei. Die Fragen zur abgestimmten Verpflegung, zu Arbeitsmöglichkeiten und ehrenamtlicher Einbindung waren zahlreich und für Brandt die Gelegenheit, die Sommerhäuser zur Kontaktaufnahme zu ermuntern.

    Landrat Thomas Eberth informierte am Montag in Sommerhausen über das Gasthaus Schwan, das jetzt als Notunterkunft für Asylbewerber angemietet worden ist. 
    Landrat Thomas Eberth informierte am Montag in Sommerhausen über das Gasthaus Schwan, das jetzt als Notunterkunft für Asylbewerber angemietet worden ist.  Foto: Antje Roscoe

    Von der Security bis zum Catering sorge das Landratsamt für alles, habe aber keine Kapazitäten, den Geflüchteten auch noch Freizeit- und Beschäftigungsangebote zu machen. Schule und Kindergarten würden erst nach drei Monaten aktuell. Laut Satzung bekommen Kinder aus Sommerhausen bevorzugt Plätze. "Schöne wäre es, wenn sich Leute finden, die unterstützen und sich engagieren wollen", forderte Fabian Hollmann die Anwesenden auf. Für Türkisch gebe es einen Pool an Sprachmittlern.

    Werden bald noch weitere Geflüchtete in Sommerhausen untergebracht?

    Eine dezentrale Unterkunft mit neun Plätzen gibt es in Sommerhausen bereits. Dazu sind viele Flüchtlinge aus der Ukraine privat untergebracht. Nicht auschließen wollen Eberth und Hollmann, dass in Sommerhausen noch weitere Geflüchtete untergebracht werden. Ein Hotelier habe im Landratsamt sich bereits nach der Rechtslage erkundigt. Nachdem der Schwan keine Unterkunft mit Bauzaunbannern ist, würde die Notunterkunft bevorzugt nachbelegt werden, antwortete Eberth auf die Frage, ob das Gasthaus jetzt auf immer Notunterkunft sei. Konkret wurde er nicht, aber mit zwei bis drei Jahren sei sicherlich zu rechnen.

    Bürgermeister Saak hat bereits Ansprechpartner, die helfen wollen. "Wären 50 junge Männer aus dem Bus gestiegen, würden wir uns alle unwohler fühlen", sagte eine Frau erleichtert. Einer anderen, die eine Tochter im Teenager-Alter hat, konnte aber nicht nicht garantiert werden, dass dies nicht noch der Fall sein wird.

    Brandt versicherte, dass er versuche, die Belegungen möglichst sozial verträglich zu steuern und auch auf die Einhaltung der Hausordnung geachtet werde. Applaus gab es für ein "Danke, dass Sie hier sind und die Info geben", was ein Sommerhäuser als für sich sehr hilfreich formuliert hatte.

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