Der Jugendkulturtreff "Immerhin" im Keller der Posthalle am Hauptbahnhof hatte sich kräftig ins Zeug gelegt: Mit einer Benefizveranstaltung sollten Familien in Krisensituationen unterstützt werden, ein Herzensanliegen der Beteiligten.
Vier Bands heizten bei der "Solidaritätsshow" den gut 100 Feiernden im Immerhin ein. Vom Nachmittag bis tief in die Nacht ging die Post ab. Die Gruppen "T.S.A.R.G.", "Prying Eyes", "Geezers" und "The Rolling Chocolate Band" traten ohne Gage auf. Auch Kuchenbäcker und Thekenhelfer waren ehrenamtlich im Einsatz.
Läden wie „318 Powlers“ aus Albertshofen und „Zeychen & Wunder“ aus Würzburg verkauften Lederkunst, Goldschmiedearbeiten und Motorradzubehör und spendeten aus den Erlösen. Ein Tattoo aus der Hand des "Black Goat"-Studios kostete zwar etwas, doch der Erlös wurde komplett gespendet.
7000 Euro für Beratungszentrum
Jetzt, einige Wochen nach der Veranstaltung ist die Abrechnung fertig. Heraus kam ein Erlös von 5500 Euro, den das evangelisch-lutherische Dekanat Würzburg als Träger des Immerhin auf 7000 Euro aufrundete. Dieser Betrag ging an den Förderverein des Evangelischen Beratungszentrums der Diakonie (EBZ) für Familien in Krisen.
"Als Jugendkulturtreff wissen wir aus vielen Geschichten in den eigenen Reihen, wie wichtig es ist, dass das familiäre Umfeld passt, und wie zerbrechlich es schnell sein kann", sagte Immerhin-Sprecher Peter Ott. "Wir wollen, dass Hilfe ankommt, wenn sie gebraucht wird, nicht erst, wenn schon alles zu spät ist. Dazu gehören finanzielle Mittel, aber auch entsprechende Bekanntheit. Für beides wollten wir mit unserer Aktion sorgen."
Nöte nehmen zu
Andreas Schrappe, Leiter des Beratungszentrums und Vorstandsmitglied der Diakonie, freute sich gleich doppelt: "Mit dem Geld können wir zügig und unbürokratisch helfen, wenn die Ratsuchenden besondere Unterstützung benötigen, die durch die öffentliche Förderung nicht mehr abgedeckt ist. In solche Krisen geraten Familien, wenn ein Elternteil von Erkrankung oder Behinderung betroffen ist, oder durch Arbeitsunfähigkeit die materielle Versorgung der Kinder erschwert wird. Solche Nöte nehmen seit einiger Zeit leider zu."