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Biebelried: A3-Ausbau Biebelried - Nürnberg: Darauf müssen Sie sich einstellen

Biebelried

A3-Ausbau Biebelried - Nürnberg: Darauf müssen Sie sich einstellen

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    Bis 2025 soll die A3 zwischen Biebelried und Nürnberg auf sechs Spuren erweitert werden. Schon ab Juni ist mit Behinderungen zu rechnen.
    Bis 2025 soll die A3 zwischen Biebelried und Nürnberg auf sechs Spuren erweitert werden. Schon ab Juni ist mit Behinderungen zu rechnen. Foto: Berthold Diem

    Es ist das größte Bauprojekt seiner Art in Deutschland. Zwischen den Autobahnkreuzen Biebelried (Lkr. Kitzingen) und Fürth/Erlangen wird die A3 auf sechs Spuren erweitert. Bis Ende 2025 sollen so Stück für Stück 71 Kilometer Strecke ausgebaut werden. Ab Juli ist mit Einschränkungen zu rechnen. Das Besondere bei dem Projekt: Sowohl die Bauarbeiten, als auch Betrieb und Erhaltung übernehmen nicht der Staat, sondern ein Privatunternehmen.

    Für dieses Jahr stehen zunächst Vorbereitungsarbeiten an. Dazu werden ab Juli Standstreifen ertüchtigt, Mittelstreifenüberfahrten und Nothaltebuchten gebaut sowie Fahrbahnen verbreitert. Los geht es in Mittelfranken mit den Anschlussstellen Erlangen-Frauenaurach und Höchstadt-Ost, zuerst in Fahrtrichtung Würzburg. Stück für Stück erreichen die Vorbereitungsarbeiten dann Unterfranken. Ende des Jahres ist so mit den ersten Einschränkungen im Landkreis Kitzingen zu rechnen.

    2021 und 2023 sind die Einschränkungen am größten

    Die eigentlichen Bauarbeiten sollen 2021 beginnen. In Unterfranken ist zunächst der Abschnitt zwischen Geiselwind und Wiesentheid in Richtung Würzburg an der Reihe. In Richtung Nürnberg wird im gleichen Jahr der Abschnitt zwischen Erlangen-Frauenaurach und Höchstadt-Ost ausgebaut. Auch noch 2021 soll die A3 zwischen Pommersfelden und Schlüsselfeld in Richtung Würzburg erweitert werden. Der Verkehr wird dann in jeder Richtung zweispurig laufen. Bis 2023 sind in diesen Abschnitten die jeweils anderen Seiten dran.

    Von 2023 bis 2025 werden, zunächst Richtung Nürnberg, die Abschnitte zwischen Pommersfelden und Höchstadt-Ost sowie zwischen Biebelried und Wiesentheid ausgebaut. Richtung Würzburg wird 2023 die Strecke zwischen dem Kreuz Fürth/Erlangen bis Erlangen-Frauenaurach erweitert – in den nächsten Jahre dann die andere Seite.

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    "Für die Autofahrer wird das erste Jahr des jeweiligen Ausbaus das schlimmere", sagt Reinhard Pirner von der zuständigen Autobahndirektion Nordbayern. Die Jahre 2021 und 2023 seien also die härtesten. Aber ein Lichtblick: "2022 und 2024 kann der Verkehr auf der ausgebauten Seite laufen." Dann sind die Spuren wieder breiter.

    A3-Ausbau soll rund 2,8 Milliarden Euro kosten

    Bei dem Ausbau handelt sich um eine sogenannte Öffentlich-Private Partnerschaft (kurz: ÖPP). Auftraggeber ist die Autobahndirektion Nordbayern als Vertreter der Bundesrepublik Deutschland. Den Auftrag erhielt die eigens dafür gegründete Projektgesellschaft "Nordbayern A3", bestehend aus der französischen Baufirma Eiffage und dem niedersächsischen Unternehmen Johann Bunte. "Es ist das größte ÖPP-Projekt in Deutschland", sagt Reinhard Pirner von der Autobahndirektion.

    Das zeigt ein Blick auf die Zahlen: Insgesamt belaufen sich die Kosten auf etwa 2,8 Milliarden Euro – inklusive rund 1,5 Milliarden Euro reinen Baukosten. Denn das Konsortium kümmert sich nicht nur um Planung und Bau. Für die nächsten 30 Jahre– bis zum 30. April 2050 – soll das Unternehmen die fertige Strecke auch betreiben und in Stand halten. "Die Hälfte der Kosten wird gleich bei Übergabe der Bauwerke beglichen", erklärt Thomas Schwenzer von der Projektgesellschaft. "Die andere Hälfte dann in Raten über die 30 Jahre." Mit einem Eigenkapital von einem zweistelligen Millionenbetrag sei das Konsortium zudem auch selbst beteiligt.

    Schwenzer: ÖPP-Modell ist keine Privatisierung

    Handelt es sich also um eine Privatisierung der Autobahnen, wenn ein Unternehmen Aufgaben übernimmt, die bisher immer der Staat ausführte? Das weist Schwenzer klar zurück . "Wir sind Dienstleister im Aufrag der öffentlichen Hand und haben keine hoheitlichen Aufgaben", sagt er. Auf Zeit sei das Unternehmen sozusagen "Hausmeister auf der Strecke". Durch regelmäßige Kontrollen soll langfristig die Qualität sichergestellt werden. Für die endgültige Übergabe im Jahr 2050 sind Mindest-Zustandsnoten vertraglich festgelegt. Bei Einschränkungen und Fahrbahnsperrungen während der 30 Jahre werden Strafzahlungen für das Unternehmen fällig. "Die können sich auf bis zu einen sechsstelligen Betrag pro Tag belaufen", so Schwenzer von "Nordbayern A3".

    Dazu wurde vom Konsortium eigens eine Betriebs- und Erhaltungsgesellschaft gegründet. Ab dem 1. Juni zieht diese in die Autobahnmeisterei in Geiselwind (Lkr. Kitzingen). Alle Materialien, von Mähmaschinen über Streusalz bis Schneeräumfahrzeugen, müssen sie aber selbst anschaffen. Die nimmt die Autobahnmeisterei nämlich mit, genauso wie ihre Angestellten. "Daher suchen wir in der Region noch nach Mitarbeitern", sagt Susanne Porsch von der frisch gegründeten Gesellschaft.

    Ausbau bewegt insgesamt 2,3 Millionen Tonnen Asphalt

    Ebenso neu gründete "Nordbayern A3" eine Bau-Arbeitsgemeinschaft. Bis zu 900 Arbeiter sollen sich in Spitzenzeiten um die Erweiterung kümmern. "Einen Großteil der Arbeiten werden wir selbst ausführen", sagt der Bauprojekt-Leiter Dirk Rodel. Für den Rest wollen sie vor allem regionale Firmen beauftragen. Anschaulich führt er auch die Dimensionen der A3-Erweiterung vor Augen: Insgesamt würden sie beim Ausbau 2,3 Millionen Tonnen Asphalt bewegen. Am Tag wären das dann bis zu 9000 Tonnen.

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