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WÜRZBURG: Abwrack-Prämie: Auto-Verkäufer im Dauer-Stress

WÜRZBURG

Abwrack-Prämie: Auto-Verkäufer im Dauer-Stress

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    Im Rahmen des Konjunkturpakets zahlt der Staat privaten Fahrzeughaltern für alle Neufahrzeugkäufe seit dem 14. Januar auf Antrag eine Prämie in Höhe von 2500 Euro, wenn sie ihr altes Auto verschrotten.   Im Gegenzug muss der Besitzer einen Neu- oder Jahreswagen kaufen und diesen noch bis 31. Dezember diesen Jahres zulassen. Diese Aktion hat in Würzburg und Umgebung einen wahren Boom ausgelöst. Besonders die günstigen Kleinwagen stehen im Fokus der Käufer.

    „Das ist ein guter Start ins neue Jahr“, freut sich Frank Fimmel, Verkäufer im Renault- und Dacia-Autohaus Müller (Münzstraße).   „Wir verkaufen täglich zwei bis drei Wagen. Besonders beliebt ist die extrem preisgünstige Marke Dacia. Fimmel: „Es gibt da normalerweise überhaupt keinen Rabatt, aber mit der zusätzlichen Prämie für Altautos zahlt der Kunde 5000 Euro und hat einen neuen Sandero.“

    Bei der Opel G.V.O GmbH (Nürnberger Straße) läuft das Geschäft ebenfalls auf Hochtouren. „Die Leute wollen neue Autos kaufen“, sagt Verkaufsleiter Peter Daucher. Am besten gehen Kleinwagen bis 10 000 Euro. „Das ist für die meisten Leute wohl verkraftbar.“ Nach Dauchers Erfahrungen der letzten Tage zahlen die meisten Käufer mit Bargeld. Finanzierungen sind eher selten.

    Das kann auch Mazda-Händler Dieter Hambrecht (Max-Planck-Straße) bestätigen. Die Oberklasse bleibt eher stehen, Klein- bis Mittelklasse ist gesucht und Bargeld lacht. Er hat sieben neue Wagen in dieser Woche zugelassen, die Altautos rollen erst dann auf den Hof, wenn die letzte Unsicherheit über die Abwicklung geklärt ist. Die Antragsformulare gibt es erst seit Dienstag.

    Den Abwrack-Service übernehmen alle befragten Händler für ihre Kunden. Wer einen Neu- oder Jahreswagen kauft, braucht sich nicht mehr um sein Schrottauto zu kümmern – ein zusätzlicher Anreiz.

    „Ein guter Start ins neue Jahr. Wir verkaufen täglich zwei bis drei Wagen“

    Frank Fimmel, Renault Müller

    Eher normal geht es bei den Nobelmarken zu. Beispiel BMW: Im Hause Rhein (Louis-Pasteur-Straße) laufen die Geschäfte gut, aber normal. Verkaufsleiter Volker Stürmer: „Bei uns ist kein Boom ausgebrochen. Wir haben viele Anfragen zu den Formalitäten zu der Abwrackprämie.“

    Christian Wieser, Geschäftsführer der Volkswagen-, Audi- und Skoda-Zentren Würzburg, spricht von einem Interessenten-Andrang. Am Sonntag waren beispielsweise im VW-Zentrum etwa 250 Besucher zu Gast, ganz ohne Sonderveranstaltung, eine stolze Zahl. Deutlich mehr Kaufabschlüsse als sonst habe VW, besonders im Segment Polo und Golf.

    Jetzt will die Gruppe noch etwas drauflegen: Bei Skoda gibt es laut Wieser ab nächster Woche einen „Bye-Bye-Bonus“ von 1190 Euro zusätzlich zur staatlichen Abwrackprämie, und bei VW und Audi werde auch darüber nachgedacht. Ein Skoda Fabia gehe dann für 5767,60 Euro über den Tisch. Der Vorrat an Neu- und Jahreswagen wird wohl bei VW noch eine Weile reichen: etwa 200 Fahrzeuge stehen in den Hallen. Auch Toyota hat eine Sonderprämie von über 1000 Euro draufgepackt.

    Während es bei den Autohändlern brummt, geht es eher ruhig an den Schrottpressen zu. Die Autoverwertungen Preuer GmbH/Auto Recycling Center in der Veitshöchheimer Straße und Krappmann & Hufnagel in der Südlichen Hafenstraße haben zwar jede Menge Anfragen, „aber die Zeit war wohl zu kurz, um sich endgültig für den Abwrack-Schritt zu entscheiden“, meint Preuer/ARC-Geschäftsfürer Reinhard Huschka. Bei Krappmann & Hufnagel laufen die Telefone heiß, erzählt Mitarbeiterin Filomena Wagner. „Wir beraten derzeit die Leute.“

    Und so geht das dann: mit dem Wagen vorbeifahren, der Wiegemeister schaut sich das Auto an und setzt je nach Zustand einen Restwert an, den der Eigentümer auch noch bekommt. Dann werden anhand des Scheines oder Briefes die Voraussetzungen geprüft und der Verwertungsnachweis ausgestellt. Damit beantragt man die staatliche Prämie.

    Der Antrag für die Abwrackprämie im Internet:   www.bafa.de

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