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ERLABRUNN: Acht Männer, eine Leidenschaft

ERLABRUNN

Acht Männer, eine Leidenschaft

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    Stimmgewaltige Botschafter Erlabrunns: Die Schoppensänger mit (von links) Lothar Hohmann, Jürgen Faust, Matthias Eckert, Wolfgang Karches, Armin Steinmetz, Klaus Eckert, René Martin und Hillar Schuh.
    Stimmgewaltige Botschafter Erlabrunns: Die Schoppensänger mit (von links) Lothar Hohmann, Jürgen Faust, Matthias Eckert, Wolfgang Karches, Armin Steinmetz, Klaus Eckert, René Martin und Hillar Schuh. Foto: Foto: Eric Colditz

    Zusammen sind sie 388 Jahre alt, 658 Kilogramm schwer und 14,10 Meter hoch – vor allem sind sie aber eines: stimmgewaltig. Seit fast 25 Jahren gehören die Erlabrunner Schoppensänger zu den Höhepunkten der närrischen Prunksitzungen in ihrer Heimatgemeinde, nun wagten sich die acht Männer erstmals an ein abendfüllendes Programm. Unter dem Motto „Ohren zu und durch“ luden sie zu einem Konzert in die TSV-Turnhalle – und hatten zunächst ein wenig Zweifel. Zweifel, ob die Halle voll werden würde und Zweifel, ob ihr Repertoire den Ansprüchen des Publikums genügen würde.

    Zusatztermin

    Am Ende zeigte sich, dass die Bedenken völlig unbegründet waren. Das Konzert war innerhalb weniger Stunden ausverkauft und die Anfragen gar so zahlreich, dass am Folgetag die Halle bei einem Zusatztermin nochmals gefüllt wurde.

    Die Gäste honorierten die Darbietungen mit langem Applaus. „Uns ist ein Stein vom Herzen gefallen, nachdem alles gut gelaufen ist“, sagt Armin Steinmetz, der 1. Tenor. Intensiv sei die Zeit der Vorbereitung gewesen. Zur Gruppe gehören noch Lothar Hohmann, René Martin, Jürgen Faust, Wolfgang Karches, Matthias Eckert, Hillar Schuh und Klaus Eckert. Im Berufsleben sind sie Metallbaumeister und Polizist, Schreinermeister und Landschaftsarchitekt, Maschinenbauingenieur und Kaufmann, am Abend aber eint sie das Hobby Singen. Die zweite gemeinsame Leidenschaft findet sich ebenfalls Gruppennamen wieder.

    Gegründet wurde die Gruppe 1989 aus dem Männergesangsverein heraus, in dem die heutigen Schoppensänger auch noch aktiv sind. „Der Impuls kam damals von Siggi Muth“, erinnert sich Armin Steinmetz. In wechselnden Besetzungen bereicherten sie fortan die Prunksitzungen, seit 1999 ist die Formation unverändert. Steinmetz, Erfinder des Erlabrunner Himbeer-Blues, und Akkordeonspieler René Martin sind von Beginn an dabei.

    Mit ihren eigenen und humorvollen Texten auf bekannte Melodien treffen die Schoppensänger den Nerv der Erlabrunner, spiegeln wunderbar das Lebensgefühl in dem kleinen Ort wider. Jeder Ton ist geprägt von der Liebe zur Heimat. Das Lied „Erlabrunner Fasenacht“ etwa ist längst zu einem Klassiker im Dorf geworden. Und sie blicken über die Grenzen hinaus, haben dem Verkehrs-GAU am „Zeller Bock“ ebenso einen Song gewidmet wie den geliebten Nachbarn in Marokko und Leini, wo sie auch schon Gastauftritte hatten. 2007 führte sie ein Engagement gar nach Dresden, wo sie in einem Weingarten beim Elbhangfest direkt am „Blauen Wunder“ sangen. Schließlich gehören zu ihrem Programm nicht nur Lieder mit Lokalkolorit, sondern auch Hits der Comedian Harmonists („Irgendwo auf der Welt“), den Prinzen („Küssen verboten“) oder den Wise Guys („Paris“).

    Fasching und Kirchweih

    Wohin der Weg der Schoppensänger nun noch führen wird? Sie wissen es nicht. Die Stimmungs- und Stimmenkanonen sind vielmehr froh, ihr erstes eigenes Konzert gestemmt zu haben. Statt in die Zukunft geht der Blick lieber in die Gegenwart: Heute, am 11.11., ist nicht nur Faschingsauftakt, sondern auch Kirchweihmontag in Erlabrunn. Da könnte es gut sein, dass sich die schöppelnden Sänger am Abend spontan im „Deutschen Hof“ beim Wirt Ewald treffen und ihrem Hobby frönen. Denn das Lied vom „Kerwefloh“, das beherrschen sie natürlich auch.

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