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UFFENHEIM: Adidas-Chef mag Schweinebraten

UFFENHEIM

Adidas-Chef mag Schweinebraten

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    Vorstandsvorsitzender zum Anfassen: Herbert Hainer nahm sich auch nach dem offiziellen Teil viel Zeit für Gespräche mit den Uffenheimer Bomhard-Schülern.
    Vorstandsvorsitzender zum Anfassen: Herbert Hainer nahm sich auch nach dem offiziellen Teil viel Zeit für Gespräche mit den Uffenheimer Bomhard-Schülern. Foto: Foto: GERHARD KRÄMER

    Natürlich war auch Uli Hoeneß ein Thema. Herbert Hainer ist nämlich nicht nur seit 1987 bei Adidas und seit 2001 Vorstandsvorsitzender, sondern auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender beim FC Bayern München, nach anfänglichem Schwarm für die Löwen nun seit langem sein Lieblingsverein.

    Die Frage von Felix Nagler, der zusammen mit Eva-Maria Trabert, Lea Haßler und Linda Bittel viele Fragen vorbereitet hatte, nach der Zukunft von Uli Hoeneß, war für Hainer relativ leicht zu beantworten, hatte er doch ein renommiertes Gutachten in der Hinterhand, das dem Aufsichtsrat in dieser Sache korrektes Handeln bescheinigt hatte, auch wenn es keine einfache Gemengelage sei.

    Da es hier um das Wohl des FC Bayern gehe, bleibe Hoeneß auch weiterhin Präsident, bekräftigte Hainer. Hoeneß werde sich dem Verfahren stellen, das als einziges von vielen öffentlich gemacht worden sei. Erst wenn er schuldig gesprochen werde und schlimmstenfalls ins Gefängnis müsse, erst dann könne er sein Amt nicht mehr ausüben.

    Für sein Unternehmen ist er sehr zuversichtlich, wertet die Globalisierung positiv, wenngleich sie viele Herausforderungen mit sich bringe. Bei 15 Milliarden Euro Umsatz und bei weltweit 48 000 Mitarbeitern profitiere Adidas von der Globalisierung. Am Standort Deutschland werde festgehalten. Dieser biete viele Vorteile wie die Bildung und das gute Ingenieurswesen sowie eine gute Entwicklung. Aufpassen müsse man aber beim Wettbewerb, dieser finde nämlich nicht nur in Europa statt, sondern vielmehr mit Japan, China und den USA. Trotz des Wettbewerbs lege Adidas großen Wert auf soziale Standards. Diese seien genau definiert. Es gehe auch um Ethik und Nachhaltigkeit.

    Auch der Auflage einer 30-prozentigen Frauenquote im Aufsichtsrat will sein börsennotiertes Unternehmen nachkommen, vermutlich schon im nächsten Jahr, wenngleich er prinzipiell nichts von Quoten hält, weil immer die besten Leute in einem solchen Unternehmen in der Führung sitzen sollten.

    Neben den Posten in den Führungsgremien vergibt Adidas laut Personalchef Matthias Malessa, der zusammen mit der Uffenheimer Betriebsratsvorsitzenden und Aufsichtsratsmitglied Heidi Thaler-Veh an der Veranstaltung teilnahm, an 100 bis 150 neuen Mitarbeitern jährlich einen Arbeitsplatz. Neben Bachelor- und Masters-Abschlüssen bei Bewerbern seien bei den Azubis Realschulabschluss oder Abitur gern gesehen.

    Normale Zehn- bis Zwölf-Stunden-Tage mit Abendterminen gibt es für den Vorstandsvorsitzenden nicht, auch gehören Reisen wie bald nach China, Russland und in die USA zum täglichen Geschäft. Auf solchen Flügen liest er übrigens gerne Krimis, ist des Weiteren glücklich, wenn seine Frau sich freut, wenn er da ist, ist unglücklich, wenn es nicht so läuft wie es soll, isst gerne Schweinebraten („aber nicht zu oft), ist eher der Wein-Typ, schaut sich sonntags den Tatort an, sammelt Geld und Trophäen, hat sich noch nie selbst gegoogelt, schätzt Ehrlichkeit, Geradlinigkeit und Zuverlässigkeit, hat mit einigen von seinem Unternehmen ausgerüsteten Spitzensportlern ein gutes, persönliches Verhältnis und freut sich, noch immer glücklich verheiratet zu sein, verriet er in der Schnell-Fragerunde.

    Und vom Internatsleiter der Bomhardschule nach seinem Verhältnis zu Puma befragt, antwortete Hainer wertfrei, dass dies ein ganz normaler Wettbewerber sei, fügte aber gleich scherzend die ausführliche Schreibweise von „Puma“ mit an: „Probier‘ unbedingt mal adidas“.

    Für 2014 rechnet Hainer mit einem weiteren Wachstum und größeren Marktanteilen, für sich persönlich wünscht er sich mehr Zeit für sich und seine Familie, doch damit rechnete er ehrlicherweise nicht.

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