Zum Fahrplanwechsel am Sonntag, 11. Dezember, kündigt die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den regionalen Schienenverkehr im Freistaat plant und finanziert, einige Neuerungen und Änderungen an – auch in Unterfranken. Zugfahrende dürfen sich auf Verbesserungen freuen, müssen aber aufgrund von Bauarbeiten auch (vorübergehend) Nachteile in Kauf nehmen.
Umsteigefreier Regionalexpress von Würzburg bis München
Die Regionalexpress-Linie Würzburg-Treuchtlingen (RE 80) – unter anderem mit Halt in Ochsenfurt und Marktbreit – wird alle zwei Stunden über Augsburg hinaus bis nach München verlängert. Das heißt, Bahnfahrende kommen zu einem günstigen Preis in gut dreieinhalb Stunden umsteigefrei aus Unterfranken in die Landeshauptstadt.
Das gilt aktuell noch für Nutzerinnen und Nutzer des Bayern-Tickets. Ab dem Frühjahr wäre dies dann auch eine attraktive Verbindung, die mit dem geplanten 49-Euro-Deutschlandticket genutzt werden kann – sogar beliebig oft im Monat. Die durchgehenden Züge starten in Würzburg um 4.30 Uhr (nur Samstag), 6.41 Uhr (Montag bis Samstag), 8.43 Uhr, 10.43 Uhr, 12.43 Uhr, 14.41 Uhr, 16.43 Uhr und 18.41 Uhr (alle täglich).
Neue Züge zwischen Würzburg, Treuchtlingen und München
Parallel mit der Verlängerung der Regionalexpress-Linie wird die Strecke auch von einem neuen Anbieter betrieben, von Go-Ahead Bayern, statt wie bisher von DB Regio. Das habe eine Ausschreibung ergeben, so die BEG.
Das Unternehmen Go-Ahead, das bislang vor allem in Schwaben unterwegs ist, verspricht moderne blau-weiße Züge von Siemens mit "mehr Beinfreiheit, Steckdosen und praktischen Klapptischen". Spezialscheiben würden den Handyempfang "optimieren". Im Laufe des Jahres 2023 soll es auch W-Lan an Bord geben.
Haltepunkt Würzburg-Heidingsfeld Ost geht in Betrieb
Am Sonntag um 5.30 Uhr hält erstmals seit Ende der 1980er Jahre wieder ein Personenzug am neuen Haltepunkt Würzburg-Heidingsfeld Ost, dem früheren Ostbahnhof. Dort machen künftig im Stundentakt alle Züge der Regionalexpress-Verbindung Würzburg-Ochsenfurt-Treuchtlingen-München (RE80) sowie der Regionalbahn Würzburg-Marktbreit (RB 80) Station.
Haltepunkt Würzburg-Heidingsfeld West kommt 2026
Der ebenfalls seit vielen Jahren diskutierte Haltepunkt Heidingsfeld-West entlang der Strecke Würzburg-Lauda-Stuttgart geht laut Kenntnis der BEG voraussichtlich Ende 2026 in Betrieb.
Umleitung und Sperrung zwischen Würzburg und Gemünden
Für die Strecke Würzburg-Gemünden kündigt die BEG Bauarbeiten zwischen dem 12. September und 15. Dezember 2023 an. Gebaut werde in mehreren Abschnitten. Die Regionalexpress-Linien RE54 und RE55 (Main-Spessart-Express) werden dann über die Schnellfahrtstrecke Würzburg-Lohr umgeleitet. Gleichzeitig wird eine eine Zubringerlinie Lohr-Gemünden eingerichtet. Die Strecke Gemünden-Karlstadt wird zwischen dem 27. Oktober und 6. November 2023 komplett gesperrt.

Bauarbeiten zwischen Würzburg und Nürnberg
Die Bahnstrecke zwischen Würzburg und Nürnberg wird im Sommer 2023 voraussichtlich für mehrere Monate gesperrt sein. Es müssen Gleise und Weichen erneuert werden, die Trasse wird in zwei Abschnitten saniert. Im ersten Bauabschnitt (26. Mai bis 5. August) soll die Strecke von Würzburg bis Neustadt an der Aisch komplett gesperrt werden.
Im zweiten Bauabschnitt (6. August bis 12. September) wird die Strecke zwischen Neustadt an der Aisch und Fürth nicht befahrbar sein. Inwieweit Busse die ausfallenden Züge ersetzen, wird aktuell noch geplant.
Nähere Details zu Fahrplan-Änderungen in Bayern hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft auf einer Extra-Informationsseite zusammengefasst: www.bahnland-bayern.de/fahrplanwechsel