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STEINBACHTAL: Ärger mit Pfarrer: Waldkapelle im Steinbachtal zu

STEINBACHTAL

Ärger mit Pfarrer: Waldkapelle im Steinbachtal zu

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    Bis auf weiteres geschlossen: Das Tor zur Waldkapelle im Steinbachtal bleibt zu, weil der Hausmeister gegangen ist.
    Bis auf weiteres geschlossen: Das Tor zur Waldkapelle im Steinbachtal bleibt zu, weil der Hausmeister gegangen ist. Foto: Foto: DANIEL PETER

    Sie ist kein trubeliger Wallfahrtsort, sondern eher ein Ort der stillen Einkehr: Die Waldkapelle im Steinbachtal diente Besuchern seit über hundert Jahren als Platz, um zur Ruhe zu kommen. Seit zwei Monaten ist er es nicht mehr. Das Tor zum Grundstück ist zugesperrt, die denkmalgeschützte Kapelle verschlossen.

    Der Grund: Der Mann, der bislang das Tor morgens auf- und abends zusperrte, sich um Grundstück und Kapelle kümmerte, hat seinen Dienst quittiert. „Es gab soviel Ärger, jetzt mag ich nicht mehr“, sagt Wolfgang Schlotter. Und so wie er es sagt, spürt man, wie schwer ihm dieser Schritt fällt. Schlotters Großvater hatte das Kirchlein 1911 im Rothweg erbaut, und Schlotter fühlte sich ihm seit jeher verbunden.

    100 Euro hat Wolfgang Schlotter vom Sankt Brunowerk bislang monatlich für seine Tätigkeit als Hausmeister bekommen. Eigentlich sind Gartenpflege, Sauberhalten und Schmücken des Gotteshauses für ihn eine Herzensangelegenheit. „Aber mit dem Pfarrer, der jetzt im Wohnhaus lebt, geht das einfach nicht mehr“, sagt Schlotter und berichtet von unfreundlichen Worten und Taten „gegen die Kapelle“.

    63 Unterschriften gesammelt

    Dass „ihre“ Waldkapelle zugesperrt ist, empört Würzburger, die seit Jahren dort regelmäßig vorbeigeschaut haben. 63 von ihnen haben jetzt einen Brief an Bischof Friedhelm Hofmann geschrieben. „Wir möchten, dass die Kapelle wieder aufmacht und vor allem, dass Wolfgang Schlotter wieder seinen Dienst aufnimmt“, erklärt Elisabeth Kaiser, die die Unterschriften gesammelt hat, die Beweggründe.

    „Anlässlich der Hundertjahrfeier der Waldkapelle haben Sie selbst, sehr geehrter Herr Bischof, das Ensemble als friedvollen Ort der Besinnung und des Gebetes hervorgehoben. Wir bitten Sie deshalb dringend, das Erforderliche zu veranlassen, damit diese Harmonie erhalten bleibt und Herr Schlotter seine Kündigung rückgängig machen kann,“ schreiben die Freunde der Waldkapelle. Im Antwortbrief Anfang Juli erklärt der Sekretär des Bischofs, dass man sich bereits mit den Betroffenen in Verbindung gesetzt habe und eine Lösung suche.

    „In keinster Weise zuständig“

    Gegenüber der Main-Post bedauert Bernhard Schweßinger, Pressesprecher der Diözese, dass Schlotter „aufgrund von Auseinandersetzungen mit dem nahe der Waldkapelle wohnenden Pfarrer“ seine Aufgabe in der Kapelle abgab. Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand habe den Pfarrer „in einem Schreiben nachdrücklich darauf hingewiesen, dass dieser in keinster Weise für die Waldkapelle zuständig sei“ und der bischöfliche Finanzdirektor Albrecht Siedler habe „intensive Gespräche“ mit Schlotter geführt. Dennoch sei dieser nicht bereit, sich weiterhin um die Waldkapelle zu kümmern.

    Der Pfarrer lebt seit vergangenem Jahr mit einer Haushälterin in dem Wohnhaus, indem bis dahin zwei Familien gewohnt hatten. Das Haus wurde von der Familie Scheller gemeinsam mit der Kapelle der Kirche gestiftet – die Mieterlöse sollten diese erhalten helfen.

    Diözese sucht Lösung

    Laut Schweßinger ist der Diözese daran gelegen, dass die Waldkapelle wieder geöffnet wird. Bis eine „vernünftige Lösung für den Schließdienst“ gefunden sei, bleibe sie geschlossen. Schweßinger: „Es ist zu hoffen, dass sich eine gute Lösung finden lässt und sich eine Person – womöglich aus dem Freundes- und Interessentenkreis der Waldkapelle – bereit erklärt und sich beim Brunowerk meldet, um den Schließdienst künftig zu übernehmen.“

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