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Würzburg/München: Ärger ums Mathe-Abitur: Wie fällt die Erstkorrektur aus?

Würzburg/München

Ärger ums Mathe-Abitur: Wie fällt die Erstkorrektur aus?

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    Schüler während ihrer Abiturprüfung im Fach Biologie  (Symbolbild)
    Schüler während ihrer Abiturprüfung im Fach Biologie  (Symbolbild) Foto: Sebastian Kahnert, dpa

    Große Aufregung um das Mathe-Abitur: Am 18. Mai schrieben viele der rund 35 000 Abiturientinnen und Abiturienten in Bayern, darunter 3600 in Unterfranken, ihre Klausur rund um Analysis, Stochastik und Geometrie. Danach kam Wut auf, die sich in sozialen Netzwerken und Schüler-WhatsApp-Gruppen entlud. "Unverschämt schwer", "schlicht nicht machbar" waren da noch die harmlosen Formulierungen, die sich zum Beispiel unter einem Instagram-Post des bayerischen Kultusministers Michael Piazolo (FW) ansammelten. Fast 3000 sind es mittlerweile.

    Sophia Tscherner, die gerade ihr Mathe-Abi am Siebold-Gymnasium in Würzburg geschrieben hat, kann von der Unzufriedenheit ihrer Mitschüler berichten: "Gerade Leute, die nicht so gut in Mathe sind, waren schockiert. Viele in meinem Kurs, obwohl es ein Kurs für Fortgeschrittene ist, fanden es echt schwer und anspruchsvoll." Sie selbst hatte "nicht die größten Probleme", fand es aber anspruchsvoller als in den letzten Jahren. "Es waren keine Standardaufgaben dabei, das waren Aufgaben, die man noch nie gesehen hat", sagt die 17-Jährige. 

    Wie ist der Stand nach der Erstkorrektur?

    Wird das Mathe-Abitur aber wirklich schlechter ausfallen als in den vorherigen Jahren? Eigentlich sollte die Erstkorrektur laut Kultusministerium nach den Pfingstferien abgeschlossen sein. Auf die Frage dieser Redaktion nach einem vorläufigen Notenschnitt teilte das Ministerium jetzt aber nur mit: "Das Ergebnis der schriftlichen Abiturprüfung in Mathematik wird nach Abschluss der mündlichen Zusatzprüfungen ermittelt." Die finden erst Ende Juni statt. Laut Kultusministerium bewegen sich die Ergebnisse des Mathe-Abiturs immer "innerhalb einer gewissen Schwankungsbreite." Diese Schwankungen würden sich in der Regel in der Summe der Fächer ausgleichen. Dabei verweist das Ministerium auf den "über Jahre sehr konstanten Gesamtabiturdurchschnitt."

    Statt die Frage nach den ersten Ergebnissen konkret zu beantworten, nimmt das Kultusministerium lieber Stellung zu "falschen Behauptungen", die im Netz kursierten. Es seien keine Inhalte abgefragt worden, die als nicht prüfungsrelevant ausgewiesen waren, heißt es. "Die Aufgabe enthält auch keine mathematisch fehlerhaften oder unvollständigen Formulierungen. Weder vor, noch während noch nach der Prüfung haben wir solche Rückmeldungen von Experten oder von den 1700 hochqualifizierten bayerischen Mathematik-Lehrkräften erhalten, die derzeit das Abitur korrigieren."

    Gibt es Unvollständigkeiten?

    Vielleicht ist damit auch die Online-Petition von Bettina Cornean für "eine faire Anpassung des Notenschlüssels" gemeint. Bisher haben sie fast 38 000 Menschen unterschrieben. Cornean, Gründerin und Geschäftsführerin eines Mathe-Nachhilfe-Instituts, schreibt darin, sie habe "gravierende mathematische Unvollständigkeiten" in den Prüfungsaufgaben entdeckt. Viele Lehrkräfte hätten das bestätigt. 

    Bis aber ein Notenschnitt feststeht heißt es weiter Abwarten für die Schülerinnen und Schüler, die ihr Abitur im zweiten Coronajahr ablegen mussten. Manche von ihnen zeigen weiter Unmut auf Piazolos Instagram-Seite. Deutlich weniger zahlreich, aber immer noch mit klarer Botschaft: "Das diesjährige Abitur war einfach nur unverschämt den Schüler:innen gegenüber, man kann es nicht anders sagen", schreibt ein User. Andere werfen dem Ministerium vor, sachliche Kommentare zum Thema zu blockieren. 

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