Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg/Schweinfurt: AfD hofft auf mehr Franken im Bundestag

Würzburg/Schweinfurt

AfD hofft auf mehr Franken im Bundestag

    • |
    • |
    Unter den 14 bayerischen AfD-Bundestagsabgeordneten sind bislang keine Unterfranken. Bezirksvorsitzender Richard Graupner würde das gerne ändern.
    Unter den 14 bayerischen AfD-Bundestagsabgeordneten sind bislang keine Unterfranken. Bezirksvorsitzender Richard Graupner würde das gerne ändern. Foto: Daniel Karmann, dpa

    14 Bundestagsabgeordnete aus Bayern stellt die AfD bislang. "Leider nur zwei aus Franken", sagt Richard Graupner, der unterfränkische Bezirksvorsitzende. Um das zu ändern, geht die Partei einen nicht ganz alltäglichen Weg: Man importiert einfach ein bekanntes Gesicht.

    So hat die AfD im Wahlkreis Würzburg dieser Tage Hansjörg Müller als Direktkandidaten nominiert. Der 52-Jährige ist zwar unter anderem in Würzburg aufgewachsen und war dort eigenen Angaben zufolge sogar in der Jungen Union aktiv, politisch engagierte er sich bislang allerdings in Oberbayern. 2017 kandidierte Müller, der als Rechtsaußen bei der AfD gilt, im oberbayerischen Wahlkreis Traunstein, über die Landesliste zog er in den Bundestag ein. Nachdem er in diesem Jahr dann bei der Nominierung des Traunsteiner Direktkandidaten überraschend durchfiel, heuerte er in Würzburg an.

    Graupner: Das sind lokale Entscheidungen

    Der AfD-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Müller
    Der AfD-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Müller Foto: Timm Schamberger

    Müller, der auch AfD-Vize in Bayern ist, aufzustellen, sei "eine Idee des Kreisverbands Würzburg" gewesen, sagt Bezirkschef Graupner. Er habe da keinen Einfluss genommen, sagt er. Er freue sich aber, wenn Franken innerhalb des Landesverbands gestärkt werde. Auch die Bewerbung des Mittelfranken René Jentzsch, der nun in Unterfranken als AfD-Bundestagkandidat für Main-Spessart antritt, sei eine "lokale Angelegenheit", sagt Graupner. "Da lassen sich unsere Mitglieder von niemandem reinreden."

    Die Vermutung, dass es bei der Bestellung von Jentzsch auch darum gegangen sein könnte, mit dem Main-Spessart-Kreisvorsitzenden Kurt Schreck einen eher gemäßigten AfD-Politiker als Wahlkreis-Bewerber zu verhindern, will Graupner nicht kommentieren. Schreck gilt als Anhänger von Co-Parteichef Jörg Meuthen, Graupner wird eher dem rechten Lager um Co-Parteichef Tino Chrupalla zugeordnet.

    In den Wahlkreisen Schweinfurt und Bad Kissingen schickt die AfD derweil mit Kreisrat Bernd Schuhmann (Schwebheim) sowie der Stadt- und Kreisrätin Freia Lippold-Eggen lokal bekannte Bewerber ins Rennen um Bundestagsmandate.

    Wie wird die Landesliste aufgestellt?

    Wer es letztlich als Abgeordneter nach Berlin schafft, darüber entscheidet die Position auf der bayerischen Landesliste. Wann, wo und wie die beschlossen wird, ist nach Einschätzung von Richard Graupner noch völlig offen. Einen Mitglieder-Parteitag mit 600 bis 700 Teilnehmern, wie ihn die AfD favorisiere, schließe er persönlich angesichts von Corona fast schon aus. Alternativ überlege man die Organisation eines Delegierten-Parteitags oder aber auch eine "Urwahl der Liste per Brief", nachdem sich die Kandidaten zuvor digital vorgestellt haben. Dann könnten die Mitglieder, "eventuell sogar durch das Verteilen von bis zu drei Stimmen pro Bewerber wie bei der Kommunalwahl", über die Reihung auf der Landesliste entscheiden, sagt Graupner.  

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden