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WÜRZBURG/MÜNCHEN: Amok in Heidingsfeld: "Handgemalte IS-Flagge gefunden"

WÜRZBURG/MÜNCHEN

Amok in Heidingsfeld: "Handgemalte IS-Flagge gefunden"

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    Afghanischer Flüchtling (17) läuft mit Axt und Messer Amok in Regionalbahn Treuchtlingen nach Würzburg und wird bei Heidingsfeld auf der Flucht erschossen. Leichenabtransport am Morgen danach.
    Afghanischer Flüchtling (17) läuft mit Axt und Messer Amok in Regionalbahn Treuchtlingen nach Würzburg und wird bei Heidingsfeld auf der Flucht erschossen. Leichenabtransport am Morgen danach. Foto: Main-Post

    Die Suche nach dem Motiv des 17-jährigen Amokläufers, der am späten Montagabend in einer Regionalbahn mehrere Menschen verletzte, geht weiter. ,,Nach momentanem Ermittlungsstand gehe man davon aus, dass es sich bei dem jungen Mann um einen Einzeltäter handele, so Herrmann.


    "Bei der Durchsuchung seines Zimmers ist eine handgemalte IS-Flagge gefunden worden."  Bei dem Täter handelt es sich um einen 17-jährigen Afghanen, der im Zug zwischen Ochsenfurt und Heidingsfeld mit Messer und Beil auf andere Fahrgäste losgegangen ist. Er sei seit dem vergangenen Jahr als Asylbewerber in Deutschland registriert. Seit März sei der junge Mann im Landkreis Würzburg zunächst in einem Heim und seit etwa zwei Wochen in einer Pflegefamilie untergebracht.
    Mittlerweile beansprucht die Terrormiliz "Islamischer Staat" den Anschlag für sich

    Es handelt sich offenbar um einen Einzeltäter

    Nun muss ermittelt werden, ob der Mann wirklich dem isamistischen Bereich zuzuordnen sei oder ob er sich in letzter Zeit selbst radikalisiert habe. "Die Polizisten ermitteln mit Hochdruck: Seit wann ist der Täter in Ochsenfurt ansässig? Welche sind die Hintergründe? Mit wem war er bekannt?", so der bayerische Innenminister. Die Ermittlungen werden ab sofort komplett vom bayerischen Landeskriminalamt übernommen, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken.

    Die Entwicklungen vor Ort bilden wir derzeit auch in unserem Liveticker ab!

    Die Beamten des LKA werden dabei sowohl untersuchen, ob die Tat einen möglichen terroristischen oder islamistischen Zusammenhang habe und ob der Einsatz der Schusswaffen des SEK in Ordnung war. Ein leitender Beamter sagte dazu am Morgen: „Das dürfte aber eine reine Formsache sein. Wenn das keine Notwehr war, was dann?“ Bereits in der Nacht sind Ermittler aus München nach Würzburg gekommen.  

    Den vier Schwerverletzten, einem Leichtverletzten und den 14 Menschen, die einen Schock erlitten, geht es unverändert, so der Würzburger Polizeisprecher Zimmer. "Es sind mindestens zwei Menschen lebensgefährlich verletzt", so Herrmann. Unter den Verletzten ist eine asiatische Touristen-Familie, die im Zug saß. Laut einem Sprecher des LKA handelt es sich dabei um eine Familie aus Hongkong. Auch auf dem Fluchtweg habe der Täter noch eine Person angegriffen und verletzt.  In Heidingsfeld wurde der Zug am späten Montagabend gestoppt, Rettungskräfte und Polizei wurden informiert. Da zufällig SEK-Leute in der Nähe waren, wurden diese sofort nach Heidingsfeld gechickt. Auch auf diese Beamten ging der 17-Jährige mit dem Messer los. Daraufhin haben die Polizisten den jungen Mann erschossen."

    Zugverkehr zwischen Ochsenfurt und Würzburg wieder freigegeben

    „Der Zugverkehr zwischen Ochsenfurt und Würzburg ist wieder freigegeben“, so Michael Zimmer, Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken. „Es braucht sich niemand in Würzburg Sorgen um seine Sicherheit machen. Der Tatverdächtige ist gestellt.

    „Einen vergleichbaren Einsatz hatten wir noch nicht“, sagt Ulrich Wagenhäuser, Beauftragter für die Notfallseelsorge im Bistum Würzburg. Seit fast 20 Jahren leistet er „erste Hilfe für die Seele“, wie er selbst sagt. „Um 21.29 Uhr ging der Alarm los. Ich bin sofort in die Winterhäuser Straße gefahren“, erzählt der Einsatzleiter.

    "Einen vergleichbaren Einsatz hatten wir noch nicht" (Notfallseelsorger)

    Schnell sei klar gewesen, dass die Zugmitreisenden, die einen Schock erlitten, an einem sicheren Ort, „weg von der Straße“, psychologisch betreut werden müssten. Nachdem er sich ein Bild der Lage gemacht und mit den Einsatzleitern gesprochen hatte, beschlossen sie, die 14 Schockverletzten vom Bahngleis in Heidingsfeld in die s.Oliver Arena zu bringen.

    „Ich habe vier Notfallseelsorger alarmiert, die  gleich dorthin gekommen sind und ihren Dienst aufgenommen haben“, sagt Wagenhäuser. Gemeinsam mit den Rettungsdiensten haben sie die Menschen bis halb drei Uhr morgens betreut – so lange, bis diese von ihren Angehörigen schließlich abgeholt wurden.

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