Völlig überraschend ist am Dienstagabend der Würzburger Rechtsanwalt Konrad „Conny“ Scheckenbach gestorben.
Im Strafjustizzentrum in der Ottostraße herrschte Fassungslosigkeit, als am Mittwochvormittag die Todesnachricht die Runde machte. Conny Scheckenbach war ein Mensch, den alle mochten. Nicht nur seine Familie und die Freunde. Auch Anwaltskollegen, Staatsanwälte und Richter schätzten den sympathischen, humorvollen, kleinen Mann, der ein ganz Großer war. „Sein Tod ist ein schmerzhafter Verlust für uns und die ganze Würzburger Anwaltschaft“, sagt sein Kanzleipartner Hanjo Schrepfer unter Tränen – und verspricht „die Kanzlei in Connys Sinne weiterzuführen“.
Conny Scheckenbach war ein Anwalt, wie man sich Anwälte wünscht: Ehrlich, gradlinig, engagiert. Kein Polterer, kein Schaumschläger, keiner der stritt um des Streitens Willen. Ein besonnener Jurist, der nie das Machbare aus dem Blick verlor, der auch mal Fünf gerade sein lassen konnte, wenn es seinen Mandanten half. Ein Strafverteidiger aus Leidenschaft, der niemanden verloren gab und sich weit über Würzburg hinaus einen Namen gemacht hat.
Vor ein paar Wochen erst hat Conny Scheckenbach seinen 60. Geburtstag begangen. In der Scheune seiner Schwiegereltern in Retzstadt (Lkr. Main-Spessart) hat er alle, die ihm wichtig waren, um sich versammelt. Es waren viele. Conny Scheckenbach liebte die Menschen und das Leben.
Nicht mal, als ihn im Herbst 2008 eine Erkrankung in den Rollstuhl zwang, verlor er seinen Optimismus. Er, der immer als Erster in seiner Kanzlei in der Augustinerstraße war und als letzter ging, dessen Terminkalender immer kurz vor dem Platzen stand, war plötzlich querschnittsgelähmt. Aber er wollte so schnell wie möglich raus aus der Klinik, zurück ins Büro, in die Gerichtssäle, zu seiner Frau Simone, zu der Familie, den Freunden. Und er schaffte es.
Die gut gemeinten Ratschläge, nach diesem Schicksalschlag den Fuß vom Gas zu nehmen, weniger zu arbeiten, ruhiger zu leben, hat er nicht wirklich beherzigt. Gut so. Sonst hätte Conny Scheckenbach sein viel zu kurzes Leben nicht bis zum letzten Tag genießen können.
Der Verstorbene wird am Montag um 13.30 Uhr in seinem Geburtsort Randersacker-Lindelbach beigesetzt.