Ars Musica in Aub hat sich in den vergangenen Jahren zu einem kulturellen Zentrum für die gesamte Region entwickelt. Dort finden regelmäßig Konzerte hochrangiger Künstler statt. Das Gebäude, ein ehemaliges Gasthaus, ist inzwischen aber renovierungsbedürftig. Die Stadt Aub hat inzwischen mit Unterstützung der Städtebauförderung das Gebäude erworben.
In seiner jüngsten Sitzung befasste sich der Stadtrat damit, Ars Musica weiterzuentwickeln. Dazu wurde man auf das Projekt "Smarte Region Würzburg" aufmerksam, mit dem Stadt und Landkreis Würzburg gemeinsam die "soziale Resilienz" für die Region entwickeln wollen. Das Projekt wird mit Bundesmitteln von 800 Millionen Euro gefördert. Es soll nicht nur die Digitalisierung der Region voranbringen sondern auch im ländlichen Raum Treffpunkte schaffen, die Lebensqualität in der Region zu verbessern und um Beteiligung und soziale Kommunikation ermöglichen.
Projektleiter Lukas Richter brachte dem Auber Stadtrat dieses Projekt näher, in das die Weiterentwicklung des Hauses Ars Musica eingebunden werden könnte. Mit Zuschüssen von bis zu 700.000 Euro könnte die Weiterentwicklung zum Treffpunkt und Haus der Vereine unterstützt werden.
Gelegenheiten zur Begegnung
Hier sollen nicht nur weiter hochwertige kulturelle Veranstaltungen stattfinden, sondern es soll auch für die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheiten zur Begegnung geschaffen werden, Möglichkeiten, sich auszutauschen und sich zu beteiligen. Aub wäre damit einer von bisher vier Standorten in Stadt und Landkreis.
Es könnte barrierefrei eine öffentliche Toilette entstehen, ein Raum mit Möglichkeiten zur digitalen Beteiligung, Kursangebote zur Weiterbildung und Schulungen, Angebote für Vereine zu Besprechungen, Sitzungen und Veranstaltungen. Das gastronomische Angebot könnte erweitert werden beispielsweise in Form eines ehrenamtlich betriebenen Cafés oder einer Gaststätte.
Erste Hürden wurden bereits genommen, jedoch müsste der Umbau bis Jahresmitte 2027 erfolgt sein. Könnte die Stadt Aub den veranschlagten Förderrahmen von 700.000 Euro einhalten, wäre das Projekt für die Stadt Aub kostenneutral, allerdings müssten die Baukosten kurzzeitig vorfinanziert werden.
Bürgermeister Roman Menth sah darin die Möglichkeit, das Gebäude weiterzuentwickeln, wie es der Stadt mit Eigenmitteln nicht möglich wäre. Ein Mehrwert für die Stadt und ihre Bewohner könnte geschaffen und zugleich ein denkmalgeschütztes Gebäude saniert werden.
Stadtratsmitglied Karlheinz Krieger fühlte sich von dem Angebot, das dem Stadtrat nach seiner Ansicht sehr kurzfristig eröffnet wurde, überfordert. Er stellte den Antrag, die Entscheidung darüber zu vertagen und die Vorgaben genauer zu prüfen. Diesem Antrag schlossen sich die übrigen Stadtratsmitglieder aber nicht an.
Richter räumte ein, dass es für die Ausführung noch keine vertragliche Ausgestaltung gäbe. Entsprechende Mittel müssten im Haushaltsplan der Stadt Aub bereitgestellt werden, zudem müsse der Kreistag noch grundsätzlich zustimmen und Haushaltsmittel bereitstellen und die Stadt Würzburg als Maßnahmenträger müsse einen entsprechenden Antrag stellen.
Mit einer Gegenstimme sprach sich der Stadtrat abschließend für dieses Projekt aus. Die Maßnahme soll nun weiter geplant und in Abstimmung mit dem Stadtrat umgesetzt werden, vorausgesetzt, die Fördermittel stehen tatsächlich zur Verfügung und fließen wie vorgesehen. Menth bedankte sich abschließend beim ehrenamtlichen Kulturreferenten Johannes Wolf, der diese Art der Förderung für die Stadt Aub gefunden und das Projekt initiiert hat.
Abschließend lud Menth noch zur Übergabe des Hauses Ars Musica am kommenden Sonntag ein. Ab 17.30 Uhr ist das Gebäude der Öffentlichkeit zugänglich. Ab 19 Uhr folgt dann ein Konzert des Ensembles für Alte Musik unter dem Titel "Himmlische Sirenen"