In Bayern und vor allem in Unterfranken breitet sich die Asiatische Hornisse aus. Die invasive Art kann die Imkerei, den Obst- und den Weinbau sowie andere Insekten und Wildbienen schädigen. Das zeigen Erfahrungen aus dem Ausland.
Auf eine Anfrage des Grünen-Landtagsabgeordneten Patrick Friedl aus Würzburg antwortet die bayerische Staatsregierung: Im Sommer 2024 wurden zwölf Nester der Asiatischen Hornisse in Unterfranken entdeckt und eines in Mittelfranken. Laut Friedl mit einigen Hundert Königinnen darin.

Die Grünen fordern die Staatsregierung auf, "umgehend zu handeln, um die Biodiversität und die wirtschaftlichen Interessen der bayerischen Landwirtschaft zu schützen". Der Grünen-Landtagsabgeordnete Paul Knoblach aus Schweinfurt drängt: "Noch können wir den Schaden klein halten."
Stich für den Menschen weitgehend ungefährlich
Untersuchungen in Frankreich hätten gezeigt, dass ganze Bienenvölker von der Asiatischen Hornisse bedroht seien und bei hoher Nestdichte bis zu Dreiviertel der Obsternte geschädigt werden können, warnt Friedl. Breite sich die invasive Art in Bayern weiter aus, seien auch bei uns "erhebliche Schäden" in der Imkerei, im Obst- und Weinbau sowie bei den "ohnehin schon stark dezimierten Wildbienenvorkommen" zu befürchten.
Die Asiatische Hornisse frisst Bienen und andere Insekten. Für den Menschen sei ihr Stich nicht gefährlicher als der anderer Hornissen, sagt Stefan Berg, Leiter des Instituts für Bienenkunde und Imkerei an der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg). Dem Institut werden alle Funde innerhalb Bayerns gemeldet.

In Unterfranken wurde die Asiatische Hornisse in den Landkreisen Würzburg, Haßberge, Bad Kissingen, Main-Spessart, Aschaffenburg und Miltenberg nachgewiesen. 2024 wurden zwölf Nester entfernt. An fünf weiteren Standorten in Unter-, Mittelfranken und Schwaben habe man die Nester noch nicht gefunden, so das Institut.
Fünf Nester noch nicht gefunden
In Gädheim (Lkr. Haßberge) haben Fachleute im Oktober ein Nest an einem Wohnhaus in einer spektakulären Aktion mittels Baukran, Staubsauger und Kohlendioxid, beseitigt. Ein Experte schätzte allein das Gädheimer Vorkommen auf 2000 bis 3000 Tiere mit etwa 20 Prozent Königinnen.

Aktuell kümmert sich in Bayern vor allem die Imkerei um die Bekämpfung des Schädlings. Die Landtagsgrünen fordern nun, auch die Öffentlichkeit stärker zu sensibilisieren und für ehrenamtliche Suchteams eine eigene Koordinationsstelle einzurichten.
Im Unterschied zur heimischen hat die Asiatische Hornisse einen dunkleren Körper und gelbe Beinenden. Wer ein Nest findet, sollte sich an die zuständige untere Naturschutzbehörde wenden und Sichtungen im Internet unter: www.beewarned.de melden.
Mit Informationen von dpa