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Aub: Auber Spitalmarkt mit Musik und Ausstellungseröffnung

Aub

Auber Spitalmarkt mit Musik und Ausstellungseröffnung

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    Marktgeschehen am Spitalmarkt in Aub am vergangenen Sonntag.
    Marktgeschehen am Spitalmarkt in Aub am vergangenen Sonntag. Foto: Alfred Gehring

    "Wir haben am Gaubahn-Radweg die Musik gehört und sind den Klängen gefolgt", berichtete ein Radlerpaar aus Großharbach, das auf diese Weise zum Auber Spitalmarkt gefunden hatte und am Sonntag den musikalischen Frühschoppen mit den Gelchsheimer Marktmusikanten besuchte. Der Mann, der sich als Liebhaber böhmischer Blasmusik outete, war bei den Darbietungen der von Roland Schiffert dirigierten Gelchsheimer Seniorenkapelle genau richtig.

    Am Abend vorher hatte das Blasorchester "Blechintakt" ebenfalls mit böhmischer Blasmusik aufgewartet. Das Konzert der Musikantinnen und Musikanten aus dem fränkischen Raum, aus Hessen und Baden-Württemberg bot kurzweilige Unterhaltung mit feinster Blasmusik, unter anderem von Ernst Mosch, und begeisterte das Publikum.

    Biobratwurst und Hausmannskost

    Musikalische Darbietung zum Nachmittagskaffee (von links): Christoph Reuter an der Violine, Birgit Saemann am Violoncello und die Sopranistin Stefanie Kuhn.
    Musikalische Darbietung zum Nachmittagskaffee (von links): Christoph Reuter an der Violine, Birgit Saemann am Violoncello und die Sopranistin Stefanie Kuhn. Foto: Alfred Gehring

    Neben den genannten Blaskapellen spielten am Freitag das "Kolektif Istanbul" progressive Hochzeitsmusik vom Balkan und aus der Türkei. Den Abschluss der musikalischen Darbietungen machte am Sonntag Malte Vief mit folkloristischen und filmmusikalischen Klängen.

    Der Auftritt des "Trio Calando" am Sonntag zur Kaffeezeit beim Nachmittag für Seniorinnen und Senioren war eine Spende der internationalen Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation. Birgit Saemann am Violoncello und Christoph Reuter an der Violine wurden gesanglich begleitet von der Sopranistin Stefanie Kuhn. Sie trugen Stücke klassischer Musik wie beispielsweise "im Prater blühen wieder die Bäume" vor.

    Eingebettet waren die musikalischen Darbietungen in die Veranstaltung "Kulinarischer Spitalmarkt mit Musik". Den kulinarischen Teil deckten verschiedene Anbieter mit thailändischen Spezialitäten, Biobratwurst im Dinkelkipf, Wiener Würstel vom Rind, aber auch deftige Hausmannskost wie Leberwurst- und Schinkenbrote oder Butterbrot mit Schnittlauch, Bärlauch oder Giersch.

    Ausstellung zum Thema Demenz eröffnet

    Eröffnung der Ausstellung "Laterne = Toilettenpapier" – im Bild ist eine der Schautafeln zu sehen.
    Eröffnung der Ausstellung "Laterne = Toilettenpapier" – im Bild ist eine der Schautafeln zu sehen. Foto: Alfred Gehring

    Mit der Veranstaltung als Rahmen eröffnete Bürgermeister Roman Menth im Fränkischen Spitalmuseum am Sonntag eine Ausstellung zum Thema Demenz. Anhand gesammelter Notizzettel beschrieb Angelika Kraus von der Fachstelle für pflegende Angehörige des Kommunalunternehmens des Landkreises mit viel Herzblut die fortschreitende Demenz, die nicht nur alte Menschen befallen sondern auch bereits in jungen Jahren auftreten kann. Der Name der Ausstellung, "Laterne = Toilettenpapier", bezieht sich auf einen der Zettel, die Kraus auf ihren Schautafeln präsentierte.

    So bedrückend und beängstigend die fortschreitende Demenz nach ihren Worten nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für die Angehörigen sei, so dürfe man nie vergessen, dass den Kranken ihre Gefühlswelt erhalten bleibe.

    Bei abnehmender Gedächtnisleistung (Kranke können sich nach ihren Worten Vorgänge je nach Fortschritt der Krankheit gerade noch für dreißig Sekunden bis drei Minuten merken) trete bei den Erkrankten die Prägung in früher Jugend wieder in den Vordergrund. In einer Zeit, in der sich Dinge so schnell ändern wie noch nie, kämen die Erkrankten zunehmend mit der Realität nicht mehr zurecht. Wer beispielsweise in der Jugend zum Telefonieren zum Nachbarn oder zum Postamt gehen musste, könne mit heutigen Handys und Smartphones nichts anfangen.

    Noch bis 8. Juni zu sehen

    Die gesammelten Notizen drücken die zunehmende Verzweiflung der Erkrankten aus, mit nachlassender Fähigkeit, sich im Alltag zurechtzufinden und der Scham, mehr und mehr auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Schwer belastet werden aber nicht nur die Erkrankten selbst, sondern auch die Angehörigen, die die Erkrankten pflegen und schließlich feststellen müssen, mit ihren Kräften am Ende zu sein und ohne fremde Hilfe nicht mehr weiterzukommen.

    Die Ausstellung "Laterne = Toilettenpapier" ist zu den Öffnungszeiten im Fränkischen Spitalmuseum Aub noch bis 8. Juli zu sehen. Was mit der Gleichsetzung der Laterne mit Toilettenpapier letztendlich gemeint war, konnte von niemanden geklärt werden.

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