Im vergangenen Jahr hatte die Aktion "Stadtradeln" in Würzburg alle bisherigen Rekorde gebrochen: Mehr als 2400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 101 Teams haben 432.000 Kilometer auf Fahrrädern und Pedelecs zurückgelegt und und damit 61 Tonnen CO2 eingespart.
Auch 2022 hofft Organisator Claudius Stahnke vom städtischen Fachbereich Umwelt- und Klimaschutz auf ähnliche Zahlen. Bis zum Auftakt zu der dreiwöchigen Aktion am Samstag lag die Zahl der Meldungen bei 1400 in 97 Teams, Kilometer für die eigene Mannschaft und die Kommune können noch bis zum 27. Mai gesammelt werden.
Würzburg ist seit 2009 bei dem bundesweiten Wettbewerb dabei
Schon vor der offiziellen Eröffnung hatten einige Teilnehmer die ersten rund 400 geradelten Kilometer eingetragen. Würzburg beteiligt sich seit 2009 an dem bundesweiten Wettbewerb, bei der nach aktuellem Stand in diesem Jahr mehr als 2200 Kommunen und damit mehr als je zuvor dabei sind.
Mehr als 800.000 Radlerinnen und Radler haben 2021 in ganz Deutschland mitgemacht und drei Wochen lang so viele Alltagswege wie möglich mit dem Fahrrad zurückgelegt. Mitmachen können alle Menschen, die in Würzburg wohnen, arbeiten, zur Schule gehen oder an einer der Hochschulen studieren. Ganz so genau wird aber nicht hingeschaut: In diesem Jahr ist unter anderem ein Team des Gerbrunner Gemeinderats und das Balthasar-Neumann-Gymnasium aus Marktheidenfeld angemeldet.

Zum ersten Mal seit 2019 konnte zum Auftakt auch wieder die traditionelle Rundfahrt durch die Stadt mit knapp fünfzig Radlerinnen und Radlern durchgeführt werden. Die jüngsten von ihnen haben verstanden, worum es beim Stadtradeln hauptsächlich geht: "Schützt die Umwelt, schützt das Klima", riefen einige Kinder beim Start der Tour. Die Stadtverwaltung stellt keine eigene Mannschaft, wurde bei der Rundfahrt aber durch Umwelt-Bürgermeister Martin Heilig (Grüne) vertreten.

Offiziell eröffnet wurde das Stadtradeln von ihm beim "Zukunftsfest" am Unteren Markt, wo zahlreiche Institutionen aus der Region die Menschen über Nachhaltigkeit und Klimaschutzmaßnahmen informierten. "Wir haben beim Radfahren in den vergangenen Jahren einiges vorangebracht, aber es gibt auch noch viel zu tun", sagte Heilig. Das Fahrrad sei in diesen Tagen nicht nur für die CO2-Reduzierung und damit für den Klimaschutz sehr wichtig: "Mit jedem Liter Benzin und Diesel, den wir dadurch sparen, schlagen wir auch Wladimir Putin ein Schnippchen."
Heilig appellierte an alle Verkehrsteilnehmer, gegenseitig Rücksicht zu nehmen: "Gerade auch auf Fußgängerinnen und Fußgängern, das ist mir besonders wichtig". In Sachen Rad-Infrastruktur sei Würzburg zwar eine "Aufholerstadt", es gebe in der bisher auf den Autoverkehr ausgelegten Stadt aber auch noch "Baustellen und Herausforderungen an allen Ecken und Enden".
Auf ihrer Auftakt-Tour kamen die Stadtradler auch an der Zeller Straße vorbei, bei der der Stadtrat demnächst entscheiden wird, ob sie, wie in den vergangenen gut eineinhalb Jahren erprobt, Einbahnstraße für den KfZ-Verkehr bleibt. Die Radfahr-Community habe "den großen Wunsch, dass es bei der Einbahnstraße bleibt. Zumindest sind das unsere Rückmeldungen", sagte Claudius Stahnke. Unter anderem habe sich dadurch die Sicherheit im Straßenverkehr für die Schülerinnen und Schüler des Deutschhaus-Gymnasiums deutlich verbessert.