Die Tradition der Weihnachtsgeschichte reicht zurück bis ins Jahr 1223, als Franz von Assisi in Greccio, Italien, die erste lebendige Krippendarstellung inszenierte. Seitdem hat die Geschichte von der Verkündigung durch den Engel bis hin zur Anbetung der Hirten und der Heiligen Drei Könige Generationen inspiriert und wurde in zahllosen Varianten inszeniert. In Greußenheim wird diese Tradition seit über 45 Jahren gepflegt. Pfarrer Eberhard Ritter schuf damals eine lebendige Kindermette als Ergänzung zur Christmette um 22 Uhr. Seither wurden in der St.-Bartholomäus-Kirche zahlreiche Variationen von Krippenspielen aufgeführt. Ein besonderes Highlight war in diesem Jahr das Stück Engelweihnacht von Oliver Neick. Dabei brachten die Kommunionkinder die Weihnachtsgeschichte mit moderner Sprache und Humor ins 21. Jahrhundert. Das Stück spannte einen Bogen von der Verkündigung des Engels an Maria bis hin zur Geburt Jesu und der Anbetung der Hirten. Die Inszenierung durch Carina Dürr, Daniela Schlötter und Ute Kleinschnitz setzte innovative Akzente, die das Publikum zum Nachdenken anregten und zugleich zum Schmunzeln brachten. Besonders eindrucksvoll war die Darstellung von Josef, der an seiner Liebe zu Maria zweifelte, aber durch die Worte des Engels ermutigt wurde, bei ihr zu bleiben: "Als alleinerziehende Mutter hätte sie es nicht leicht." Mit humorvollen Einlagen, wie dem Wirt, der erst noch den Stall ausmisten musste, bevor Maria und Josef dort übernachten konnten, und Engeln, die ihm dabei halfen und anschließend unter die "Wolkendusche" mussten, sorgte das Stück für moderne Akzente. Auch der Rat der Wirtin: "Was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht auf morgen", verlieh der Aufführung eine besondere Note. Die jungen Darsteller – Vincent Endres, Sabine Freudenberger, Annalena Geißler, Lisa Graf, Eleonora Hensel, Jara Heunisch, Jonne Körber, Jonas Kuhn, Lia Ostertag und Emilia Stein – beeindruckten mit ihrem Enthusiasmus und trugen maßgeblich dazu bei, die Weihnachtsgeschichte lebendig und greifbar zu machen. So bleibt das Krippenspiel in Greußenheim ein Herzensprojekt, das die Weihnachtsbotschaft auf eine Weise vermittelt, die berührt, bewegt und begeistert.
Von: Elfriede Streitenberger (für die Pfarrgemeinde Greußenheim)