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Würzburg: Aus für Galeria in Würzburg wegen zu hoher Mieten: OB Schuchardt spricht vom "Worst-Case für die Innenstadt"

Würzburg

Aus für Galeria in Würzburg wegen zu hoher Mieten: OB Schuchardt spricht vom "Worst-Case für die Innenstadt"

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    Die Galeria-Filiale in Würzburg kann im dritten Insolvenzverfahren nicht gerettet werden. Für den Oberbürgermeister, den Handelsverband und viele Bürger ist die Nachricht ein Schock.
    Die Galeria-Filiale in Würzburg kann im dritten Insolvenzverfahren nicht gerettet werden. Für den Oberbürgermeister, den Handelsverband und viele Bürger ist die Nachricht ein Schock. Foto: Pascal Höfig, dpa

    Die Meldung trifft Würzburg hart: Seit Samstagmorgen ist offiziell bekannt, dass der Galeria Karstadt Kaufhof schließen muss. Für Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) ist diese Entscheidung eine "Worst-Case-Situation für unsere Innenstadt." Der Kaufhof in Würzburg sei ein "systemrelevanter Einzelhandelsmagnet", der nun wegfalle.

    Noch vor wenigen Tagen hatte sich der Filialleiter André Tworowski durchaus optimistisch gezeigt, was den Erhalt seiner Filiale anging. Im vergangenen Jahr, beim damals zweiten Insolvenzverfahren innerhalb kürzester Zeit, wurde die Filiale in Würzburg noch gerettet. Der Standort Schweinfurt musste jedoch schließen. Tworowski argumentiere nach außen immer mit den seiner Ansicht nach positiven Kennzahlen der Filiale. Doch das scheint nicht geholfen zu haben. 

    Der Mietpreis hat das endgültige Aus von Galeria Karstadt Kaufhof in Würzburg besiegelt

    Am Ende waren es wohl die hohen Mietzahlungen, die zu der Schließung des Würzburger Standortes von Galeria Kaufhof geführt haben. Dieser Grund wird in der Pressemitteilung der Konzernspitze explizit genannt: "Dort, wo uns mit den Vermietern ein wirtschaftlich vertretbares Ergebnis trotz größter Bemühungen aller Beteiligten und trotz der Unterstützung durch die Politik nicht zu erzielen war, können die betreffenden Häuser nicht fortgeführt werden."

    Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt spricht vom "Worst-Case" für die Innenstadt.
    Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt spricht vom "Worst-Case" für die Innenstadt. Foto: Silvia Gralla

    Ziel der Unternehmensführung war es, die Mieten auf sieben bis elf Prozent des Umsatzes herunterzuhandeln. In Würzburg lagen die monatlichen Mietzahlungen laut des Filialleiters bei bis zu 17 Prozent. Die Konzernspitze lässt mit ihrer Erklärung durchblicken, dass sich im Würzburger Haus kein Kompromiss zwischen dem Signa-Immobilieneigentümer und dem Mieter, Galeria Karstadt Kaufhof, finden lassen konnte.

    "Die Forderungen des Vermieters in diesem Bereich sind offensichtlich überzogen, strangulierend und auch von einer erfolgreich arbeitenden 'Filiale' realistischerweise nicht zu erwirtschaften", verdeutlicht Oberbürgermeister Schuchardt die Hintergründe in Würzburg. 

    Nachfolge von Galeria Karstadt Kaufhof in Würzburg noch unklar

    Der Pressesprecher des Handelsverbandes Bayern, Bernd Ohlmann, zeigte sich überrascht von der Meldung. "Ich hätte mit einer Schließung vom Standort Würzburg niemals gerechnet." Er ist davon überzeugt, dass die Warenhäuser nach wie vor ein Frequenzbringer seien. Der Kaufhof in Würzburg markiere das Tor zur Innenstadt und der Verlust sei damit besonders heftig.

    Wolfgang Weier gibt sich zurückhaltend, macht sich jedoch auch Sorgen um die Würzburger Innenstadt.
    Wolfgang Weier gibt sich zurückhaltend, macht sich jedoch auch Sorgen um die Würzburger Innenstadt. Foto: Thomas Obermeier

    Er stellt sich aktuell vor allem eine Frage: Was soll auf den Galeria Karstadt Kaufhof in Würzburg folgen? Darauf weiß auch Wolfgang Weier vom Stadtmarketing 'Würzburg macht Spaß' noch keine Antwort. Die Stadt Hanau beispielsweise hatte nach der Schließung der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filiale das Gebäude von dem Eigentümer aufgekauft. Eine solche Investition halte Weier in Würzburg für sehr unwahrscheinlich.

    Ein solches Projekt wäre so teuer, dass andere Projekte "wie die Linie 6 oder die Multifunktionsarena dann nicht mehr realisierbar" seien. Weier ruft zur vorsichtigen Zurückhaltung auf. "Ich schiebe erstmal keine Panik, weil wir noch nicht wissen, wann das Haus schließen soll." Er glaube weiterhin an den Handelsstandort Würzburg, mache sich "jetzt aber auch Sorgen um die Innenstadt."

    Würzburgerinnen und Würzburger zeigen sich über Galeria-Aus schockiert

    Dass er mit diesen Sorgen nicht allein dasteht, zeigen die Kommentare in den Social-Media-Kanälen. Dort drückten am Samstagmorgen viele Menschen ihr Entsetzen aus: "Das einzige noch vernünftige Kaufhaus, um vom Landkreis nach Würzburg zu kommen. So wird die Würzburger Innenstadt für mich noch unattraktiver", schreibt ein Nutzer. Eine weitere schreibt: "Entsetzlich und unverständlich! Etwas Vergleichbares gibt es in Würzburg nicht. Ein großer Verlust!"

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