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Waldbüttelbrunn: Ausflugstipp im Vorfrühling: Bunte Kunst am Horizont

Waldbüttelbrunn

Ausflugstipp im Vorfrühling: Bunte Kunst am Horizont

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    Unterwegs auf dem sechs Kilometer langen Kulturweg "Wo die Spatzen von den Dächern pfeifen" in Waldbüttelbrunn. Die Tour führt auch durch den Wald.
    Unterwegs auf dem sechs Kilometer langen Kulturweg "Wo die Spatzen von den Dächern pfeifen" in Waldbüttelbrunn. Die Tour führt auch durch den Wald. Foto: Patty Varasano

    Der symbolträchtige Spatzenbrunnen, zwei Kirchen, ein Dreimärker sowie eine eindrucksvolle Kulturlandschaft erwarten die Wanderer auf dem Europäischen Kulturweg "Waldsassengau, Route 5 – Wo die Spatzen von den Dächern pfeifen", der in Waldbüttelbrunn (Lkr. Würzburg) startet und endet. Ein Höhepunkt auf der sechs Kilometer langen Tour ist das "Haus am Horizont", eine bunte, acht Meter hohe Skulptur am Ortsrand der Gemeinde.

    1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?

    Die sechs Kilometer lange Rundwanderung auf dem Europäischen Kulturweg "Waldsassengau, Route 5 – Wo die Spatzen von den Dächern pfeifen" startet im Orstkern von Waldbüttelbrunn, einer rund 5000 Einwohner zählenden Gemeinde im Landkreis Würzburg. Die Tour durch das Dorf, den Wald und die Flur präsentiert über 1000 Jahre Geschichte. Die Kulturwege sind ein Aushängeschild des Archäologischen Spessartprojekts. Seit 1999 wurde ein dichtes Netz von Wegen geschaffen, auf denen die Kulturlandschaft Spessart erlebbar wird. Mittlerweile sind über 100 dieser Wege entstanden und jeder behandelt ein eigenes Thema.

    2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?

    Waldbüttelbrunn ist mit dem Auto bequem über die B 8 zu erreichen. Die Tour startet an der Alten Kirche in der Lindenstraße. Im Ort stehen einige kostenfreie Parkplätze zur Verfügung. Das Fahrzeug lässt sich auch gut neben dem "Haus für Kinder St. Martin" unweit der Ballsporthalle am Sumpfler abstellen. Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, steigt an der Haltestelle "Bachstraße" aus. Diese wird von den Linien 471, 472, 491 und 633 angefahren.

    3. Warum sollte ich dorthin?

    Der Waldsassengau war im Frühmittelalter ein ostfränkischer Gau, der Teile des südöstlichen Spessarts und das Gebiet zwischen Mainviereck und Maindreieck umfasste. Waldbüttelbrunn ist der östlichste Teil dieser alten Kulturlandschaft, die mit ihrer Geschichte auf der Wanderung an verschiedenen Stationen erlebbar gemacht wird.

    Tourenlogo ist das gelbe EU-Schiffchen auf blauem Grund.
    Tourenlogo ist das gelbe EU-Schiffchen auf blauem Grund. Foto: Patty Varasano

    4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?

    Der Kulturweg startet an der Alten Kirche in der Lindenstraße. Hinter der Kirche, am Friedhofsausgang, informiert eine Übersichtstafel über die Eckdaten und den Verlauf des Wanderwegs. In einer Box gibt’s außerdem auch Flyer zum Mitnehmen. Tourenlogo ist das gelbe EU-Schiffchen auf blauem Grund. Gleich hier am Anfang fehlt der erste Wegweiser. Mit Blick auf die Übersichtstafel führt die Tour nach links entlang der Kirchstraße bis zur Ecke Böhmenstraße, an der die Ausflügler auch das nächste Tourenlogo sehen können.

    In Waldbüttelbrunn spielte das Dachdeckergewerbe eine so wichtige Rolle, dass es den Bewohnern den Spitznamen "Spoatze" eingetragen hat.
    In Waldbüttelbrunn spielte das Dachdeckergewerbe eine so wichtige Rolle, dass es den Bewohnern den Spitznamen "Spoatze" eingetragen hat. Foto: Patty Varasano

    Nächste Station ist der Spatzenbrunnen, der symbolhaft für die "Spoatze" steht. Dahinter verbirgt sich die Tatsache, dass das Dachdeckergewerbe in Waldbüttelbrunn eine so wichtige Rolle spielte, dass es den Bewohner den Spitznamen "Spoatze" eingetragen hat. Ende des 19. Jahrhunderts bildeten die Dachdecker die größte Gruppe der im Ort ansässigen, selbstständigen Handwerker.

     Blick auf die Neue Kirche St. Bartholomäus. Sie wurde seit 1906 geplant, doch der erste Weltkrieg und die Inflation verzögerten die Verwirklichung bis 1929. Die Bartholomäuskirche gilt als eine der frühesten modernen Kirchenbauten in der Diözese Würzburg.
     Blick auf die Neue Kirche St. Bartholomäus. Sie wurde seit 1906 geplant, doch der erste Weltkrieg und die Inflation verzögerten die Verwirklichung bis 1929. Die Bartholomäuskirche gilt als eine der frühesten modernen Kirchenbauten in der Diözese Würzburg. Foto: Patty Varasano

    Ein kleiner Abstecher führt zur Neuen Kirche St. Bartholomäus. Sie wurde seit 1906 geplant, doch der erste Weltkrieg und die Inflation verzögerten die Verwirklichung bis 1929. Die Bartholomäuskirche gilt als eine der frühesten modernen Kirchenbauten in der Diözese Würzburg. Das Dach wurde von Waldbüttelbrunner Dachdeckern mit Schiefer gedeckt. Am Ortsrand strahlt das "Haus am Horizont" in bunten Farben. In der acht Meter hohen Skulptur verbinden sich ein Haus, ein Baum, ein Mensch, ein Hund und die Sonne. Die Formsprache des Kunstwerks von Ulrike Hamprecht basiert auf vielen Zeichnungen, die von Kindern angefertigt wurden.

    Die Formsprache der Skulptur des "Hauses am Horizont" basiert auf fast hundert Zeichnungen, die von Kindern aus Waldbüttelbrunn angefertigt wurden.
    Die Formsprache der Skulptur des "Hauses am Horizont" basiert auf fast hundert Zeichnungen, die von Kindern aus Waldbüttelbrunn angefertigt wurden. Foto: Patty Varasano

    Vorbei am repräsentativen Dreimärker, an dem die Gemarkungen von Höchberg, Zell und Waldbüttelbrunn zusammentreffen, geht es weiter zur Station "Am Brückle". Hier werden die Themen Streuobstwiese und Methusalembäume im nahen Gemeindewald erläutert, die beide gleichermaßen sehr gute Bedingungen für viele Tiere und Pflanzen bieten. Von hier sind es noch ungefähr zwei Kilometer zurück zum Ausgangspunkt an der Alten Kirche.

    Tipp: Wer mit Kindern unterwegs ist, kann unweit der Ballsporthalle am Sumpfler einen Stopp auf dem großen Kinderspielplatz einlegen.

    5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?

    Für die gesamte Wanderung benötigt man rund eineinhalb Stunden. Unterwegs laden immer mal wieder Bänke zum Pause machen ein. Wer sich da eine kleine Auszeit gönnt, braucht entsprechend länger.

    6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?

    Die Rundwanderung ist ganzjährig begehbar. Besonders reizvoll ist die Tour aber sicherlich von Frühling bis in den Herbst hinein. In der kälteren, klammen Jahreszeit können manche Wege auch matschig sein. Deshalb sollten sowohl die Kleidung als auch das Schuhwerk stets der Witterung angepasst sein.

    Unterwegs laden Bänke zur Rast.
    Unterwegs laden Bänke zur Rast. Foto: Patty Varasano

    7. Für wen ist der Ausflug geeignet?

    Die Strecke, die kaum Steigungen beinhaltet, ist für Menschen von jung bis alt wanderbar. Unterwegs laden einige Sitzgelegenheiten zum Pausemachen ein. Mit Kinderwagen oder Rollstuhl ist die Tour nicht machbar.

    8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?

    Die Wanderung beginnt und endet in Waldbüttelbrunn. Hier – wie auch im nur wenige Minuten entfernten Markt Höchberg – stehen mehrere gastronomische Betriebe zur Verfügung. Vom kleinen Dönerladen über die Eisdiele, von gutbürgerlicher Küche bis hin zum italienischen Restaurant wird alles geboten.

    9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung?

    - Rund 23 Fahrminuten von Waldbüttelbrunn entfernt liegt Marktheidenfeld (Lkr. Main-Spessart). Die gut 11.000 Einwohner zählende Gemeinde am Main lockt mit einer historischen Altstadt und malerischen Gassen. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die St. Laurentius Kirche und das barocke Franck-Haus.

    - Eine Viertelstunde Fahrzeit entfernt auf der anderen Mainseite liegt Veitshöchheim. Bekannt ist die Gemeinde vor allen Dingen wegen des Rokokogartens. Auf dem zwölf Hektar großen Areal lustwandelt der Besucher zwischen tanzenden Hofdamen, flötenden Putten und Heckenkabinetten. Höhepunkt ist der Große See mit dem Musenberg Parnass und den beeindruckenden Wasserspielen.

    - Würzburg liegt rund 18 Fahrminuten von Waldbüttelbrunn entfernt. In der rund 130.000 Einwohner zählenden Stadt gibt's viele Sehenswürdigkeiten wie Festung Marienberg, Kiliansdom oder die Würzburger Residenz. Wer möchte, macht einfach nur einen Stadtbummel und lässt sich durch die Straßen treiben. Und die Auswahl an gastronomischen Einrichtungen ist für alle, die einkehren möchten, auch groß.

    Mit dem 2014 ins Leben gerufene Projekt "Wildbienenschutz Waldbüttelbrunn" kultiviert die Gemeinde Hecken, Feldgehölze, Feucht- und Trockenbiotope, Blühflächen sowie Magerwiesen und schafft so wichtige Lebensräume für Insekten, Vögel, Kleintiere und Pflanzen.
    Mit dem 2014 ins Leben gerufene Projekt "Wildbienenschutz Waldbüttelbrunn" kultiviert die Gemeinde Hecken, Feldgehölze, Feucht- und Trockenbiotope, Blühflächen sowie Magerwiesen und schafft so wichtige Lebensräume für Insekten, Vögel, Kleintiere und Pflanzen. Foto: Patty Varasano

    - Umrahmt von den Weinbergen, allen voran dem Homburger Kallmuth, einem alten Weinberg, der mit historischen Trockenmauern befestigt ist und dessen Lagen bis heute über weite Strecken nur manuell gelesen werden können, liegt der Weinort Homburg am Main rund 18 Fahrminuten von Waldbüttelbrunn entfernt. Das denkmalgeschützte Schloss Homburg steht exponiert und weithin sichtbar auf einem steilen Kalkfelsen direkt am Kallmuth, hoch über dem Main am nördlichen Rand des Ortes. Aufgrund dieser Lage ist das Schloss als "Landschaftsprägendes Baudenkmal" mit überregionaler Bedeutung eingestuft. Die gesamte Schlossanlage besteht aus dem Schlossgebäude, der Zehntscheune und einem Burgfried und zieht jährlich viele Besucher an.

    Der große symbolische Dreimärker wurde 1998 aus Anlass des 1250-Jahre-Dorfjubiläums Waldbüttelbrunns aufgestellt und hat eine repräsentative Funktion.
    Der große symbolische Dreimärker wurde 1998 aus Anlass des 1250-Jahre-Dorfjubiläums Waldbüttelbrunns aufgestellt und hat eine repräsentative Funktion. Foto: Patty Varasano
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