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Bieberehren: Ausflugstipp in Bieberehren: Bilderbuchmäßig Kultur und Natur genießen - und den Moment

Bieberehren

Ausflugstipp in Bieberehren: Bilderbuchmäßig Kultur und Natur genießen - und den Moment

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    Unterwegs auf dem Europäischen Kulturweg "Bieberehrener BilderBuch" im südlichsten Zipfel des Landkreises Würzburg. Von Wald umgeben und doch weithin sichtbar steht auf dem Eulenberg die Kreuzkapelle. Das Ensemble von Kreuzkapelle, Kreuzweg-Stationen, Stationenweg und Ölbergkapelle wurde von den Bieberehrener Bürgern zwischen 1852 und 1881 errichtet.
    Unterwegs auf dem Europäischen Kulturweg "Bieberehrener BilderBuch" im südlichsten Zipfel des Landkreises Würzburg. Von Wald umgeben und doch weithin sichtbar steht auf dem Eulenberg die Kreuzkapelle. Das Ensemble von Kreuzkapelle, Kreuzweg-Stationen, Stationenweg und Ölbergkapelle wurde von den Bieberehrener Bürgern zwischen 1852 und 1881 errichtet. Foto: Patty Varasano

    Die Rundwanderung auf dem Europäischen Kulturweg "Bieberehrener BilderBuch" im Landkreis Würzburg bietet Ausflüglern nicht nur eine abwechslungsreiche Route durch Waldgebiete, Trockenrasenflächen und Felder samt herrlichen Ausblicken ins Gollachtal. Sie gewährt auch einen Blick auf einen der ältesten Bildstöcke Frankens von 1432.

    Blick auf Bieberehren vom Eulenberg aus.
    Blick auf Bieberehren vom Eulenberg aus. Foto: Patty Varasano

    Für die Tour, die über mehrere Stationen durch die Kulturlandschaft mit Bieberehren, Buch und Kunigundenkapelle führt, sollte man rund drei Stunden veranschlagen.

    1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?

    Die Rundwanderung startet in der rund 900 Einwohner zählenden Gemeinde Bieberehren im südlichsten Zipfel des Landkreises Würzburg. Die Tour auf dem Kulturweg "Bieberehrener BilderBuch" ist 10,4 Kilometer lang und führt mit dem 1,5 Kilometer langen Abstecher zur Außenstation Käppele über fünf Stationen zunächst durch den Ort und im Anschluss durch den Ortsteil Buch über die Kunigundenkapelle weiter Richtung Burgerroth und von dort wieder zurück.

    Blick auf Burgerroth.
    Blick auf Burgerroth. Foto: Patty Varasano

    Die Kulturwege sind ein Aushängeschild des Archäologischen Spessartprojekts. Seit 1999 wurde ein dichtes Netz von Wegen geschaffen, auf denen die Kulturlandschaft Spessart erlebbar wird. Mittlerweile sind über 100 dieser Wege entstanden und jeder behandelt ein eigenes Thema.

    2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?

    Bieberehren ist mit dem Auto bequem über die St2286 zu erreichen. Die Tour startet am ehemaligen Bahnhof in der Bahnhofstraße. Hier und im Ort stehen einige kostenfreie Parkplätze zur Verfügung. Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, steigt an der Haltestelle "Abzweig Bahnhof" aus. Diese wird von den Linien 980 und 420 angefahren.

    Unterwegs auf dem Europäischen Kulturweg Bieberehren: Die Tour hält immer wieder schöne Ausblicke bereit.
    Unterwegs auf dem Europäischen Kulturweg Bieberehren: Die Tour hält immer wieder schöne Ausblicke bereit. Foto: Patty Varasano

    3. Warum sollte ich dorthin?

    Wer sich für ein paar Stunden einfach mal ein bisschen Zeit ohne Hektik und Stress gönnen möchte, ist auf dem Kulturweg in Bieberehren gut aufgehoben. Das liegt unter anderem an der Natur, die den Wanderweg umgibt. Eingebettet in die sich weitende Talaue liegt das Dreiflüssedorf Bieberehren an den Mündungen von Steinach und Gollach in die Tauber. Sanfte, bewaldete Höhen bestimmen zudem die Landschaft, die dazu einlädt, Körper und Geist zu entspannen.

    4.  Was gibt es zu sehen und zu erleben?

    Der Weg startet in Bieberehren am ehemaligen Bahnhof. Die Bahnlinie bestand von 1907 bis 1992. Die Gaubahn führte über 36 Kilometer von Ochsenfurt über Bieberehren nach Weikersheim. Ihr Schwerpunkt lag im Transport von Zuckerrüben aus dem Ochsenfurter Gau. Heute bildet die Bahntrasse von Ochsenfurt bis Bieberehren den Gaubahn-Radweg.

    Bieberehren ist mit Tauber, Gollach und Steinach ein Drei-Flüsse-Dorf. Hier im Bild ist die Gollach zu sehen.
    Bieberehren ist mit Tauber, Gollach und Steinach ein Drei-Flüsse-Dorf. Hier im Bild ist die Gollach zu sehen. Foto: Patty Varasano

    Ausgehend vom ehemaligen Gelände der Gaubahn geht es bergab in die Dorfmitte. An der Gollachbrücke steht eine Kopie des gotischen Bildstocks von 1432. Das Original kann in der nicht sehr viel weiter entfernten Pfarrkirche St. Peter und Paul bewundert werden.

    Blick in die Pfarrkirche St. Peter und Paul in Bieberehren. In dieser Kirche befindet sich einer der ältesten Bildstöcke Frankens von 1432.
    Blick in die Pfarrkirche St. Peter und Paul in Bieberehren. In dieser Kirche befindet sich einer der ältesten Bildstöcke Frankens von 1432. Foto: Patty Varasano

    Wer Lust hat, nimmt wenige Gehminuten weiter gleich bei der Jesusfigur an der Ecke Tauber- und Ringstraße den eineinhalb Kilometer langen Abzweig (Hin- und Rückweg) zur Außenstation zum "Käppele". Die Kapelle auf dem Eulenberg am gegenüberliegenden Ufer der Tauber ist eine Wallfahrtskapelle, die auf einem Kreuzweg über 240 Stufen zu erreichen ist. Von dort oben genießt man einen herrlichen Ausblick über Bieberehren und das Gollachtal.

    Außenstation am Käppele: Blick auf die Ölbergkapelle am Beginn des Kreuzweges. In den Jahren 1859/1860 wurde ein zur Kreuzkapelle führender Stationenweg errichtet.
    Außenstation am Käppele: Blick auf die Ölbergkapelle am Beginn des Kreuzweges. In den Jahren 1859/1860 wurde ein zur Kreuzkapelle führender Stationenweg errichtet. Foto: Patty Varasano

    Wer den Abstecher nicht macht, läuft über die Tauberstraße in Richtung Hauptstraße weiter und stößt dort an der Ecke direkt auf das sehenswerte Rathaus von 1612. Etwas später streift man oberhalb von Bieberehren den Wartturm, eine Ruine, die vermutlich aus dem 15. Jahrhundert stammt.

    Oberhalb von Bieberehren streift man den Wartturm, eine spätmittelalterliche Ruine.
    Oberhalb von Bieberehren streift man den Wartturm, eine spätmittelalterliche Ruine. Foto: Patty Varasano

    Nächste Station ist der Ortsteil Buch, der von der Landwirtschaft geprägt ist. Das liegt am guten Boden am Rande des Ochsenfurter Gaues. Sichtbar wird dies durch die großen Häuser aus Stein, die das Einkommen aus der Landwirtschaft seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ermöglichte. Nicht weit von Buch entfernt bietet sich in der Ferne ein hübscher Anblick auf die Burg Brauneck, die zu den wichtigsten Burgen der späteren Fürsten von Hohenlohe zählt.

    Die Kunigundenkapelle ist ein bedeutsames spätromanisches Bauwerk. Die Erbauung fällt in die Blütezeit der Hohenstaufer (1138 -1250).
    Die Kunigundenkapelle ist ein bedeutsames spätromanisches Bauwerk. Die Erbauung fällt in die Blütezeit der Hohenstaufer (1138 -1250). Foto: Patty Varasano

    Bevor man die Kunigundenkapelle erreicht, geht es ein kleines Stück direkt auf der Straße entlang. Vorbei am Kunigundenstein – der Legende nach soll die Heilige Kunigunde hier gebetet haben und im Stein ihre Hand-, Knie- und Fußabdrücke hinterlassen haben – wandert man hoch zur Kapelle, einem spätromanischen Kleinod auf dem Altenberg. Die Kunigundenkapelle ist von einer Friedhofsmauer umgeben. An dieser steht eine 1000-jährige Linde, die eine wichtige Rolle in einer Sage spielt. Die Geschichte dazu steht auf einer Informationstafel vor Ort.

    Blick auf die 1000-jährige Linde an der ehemaligen Friedhofsmauer.
    Blick auf die 1000-jährige Linde an der ehemaligen Friedhofsmauer. Foto: Patty Varasano

    Auf ebener Strecke geht's von hier weiter bis Burgerroth und dann links ab. Von nun an verläuft der Weg vorbei an offenen Feldern mit leichten bis mittlerem Gefälle zurück nach Bieberehren. Gut zu wissen: Ca. 1,5 Kilometer nach Burgerroth, kommt man auf einem Feldweg an eine Weggabelung. Rechterhand sieht man zwei Windräder und einen Wasserturm. Hier fehlt der Wegweiser. Die Tour geht an dieser Stelle links weiter.

    Tourenlogo des Kulturwegs, der im Jahre 2018 eröffnet wurde, ist das gelbe EU-Schiffchen auf blauem Grund.

    Das Tourenlogo mit dem gelben EU-Schiffchen.
    Das Tourenlogo mit dem gelben EU-Schiffchen. Foto: Patty Varasano

    5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?

    Für die Rundwanderung sollte man rund drei Stunden veranschlagen. Wer sich unterwegs auf einer der Sitzgelegenheiten eine Pause gönnt oder den 1,5 Kilometer langen Abstecher zum Käppele gönnt, sollte entsprechend mehr Zeit einplanen.

    6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?

    Die Wanderung ist ganzjährig begehbar. Besonders reizvoll ist die Tour aber von Frühling bis in den Herbst hinein. Im Sommer sollte man an Sonnenschutz und eine Kopfbedeckung denken. Nach regnerischen Tagen ist festes Schuhwerk mit entsprechendem Profil ratsam.

    Die abwechslungsreich Tour bietet malerische Ausblicke.
    Die abwechslungsreich Tour bietet malerische Ausblicke. Foto: Patty Varasano

    7. Für wen ist der Ausflug geeignet?

    Menschen, die gerne in der Natur unterwegs sind und sich für kulturelle wie geschichtsträchtige Sehenswürdigkeiten in Unterfranken interessieren, werden sicher ihren Spaß an der Tour haben. Sofern man einigermaßen gut zu Fuß ist, ist die Wanderung für alle Fitnesslevel gut machbar. Abgesehen von einigen wenigen Steigungen oder dem kurzen Aufstieg auf dem Kreuzweg zum Käppele ist die Tour nicht anstrengend. Mit Kinderwagen ist die Wanderung nicht machbar.

    Eine Bank lädt am Wegesrand zum Verweilen ein.
    Eine Bank lädt am Wegesrand zum Verweilen ein. Foto: Patty Varasano

    8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?

    Die Wanderung beginnt und endet in Bieberehren. Hier im Ort gibt es eine Pizzeria, die – Stand März 2023 – außer am Sonntag immer erst ab 17 Uhr öffnet. Am Montag und am Mittwoch ist geschlossen. Vier Kilometer entfernt stehen in Röttingen weitere gastronomische Betriebe zur Verfügung. Ansonsten gibt es direkt am Wanderweg keine Einkehrmöglichkeiten. Wer dennoch Lust auf eine Brotzeit unterwegs hat, sollte sich Proviant und Getränke selbst mitnehmen.

    Blick auf die Pfarrkirche St. Peter und Paul in Bieberehren. In dieser Kirche befindet sich einer der ältesten Bildstöcke Frankens von 1432.
    Blick auf die Pfarrkirche St. Peter und Paul in Bieberehren. In dieser Kirche befindet sich einer der ältesten Bildstöcke Frankens von 1432. Foto: Patty Varasano

    9. Wenn ich noch Zeit habe – was bietet die Umgebung?

    -Rund zwölf Kilometer entfernt an der Romantischen Straße liegt das ehemalige Residenzstädtchen Weikersheim mit seinem Barockschloss.

    - Auch wenn es noch ein bisschen zu früh erscheint: Rund neun Kilometer von Bieberehren entfernt befindet sich das Waldschwimmbad Neubronn. Infos: www.freibad-neubronn.de

    - Im Osten des Main-Tauber-Kreises liegt die Stadt Creglingen. Hier, rund fünf Kilometer entfernt, gibt's eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten, allen voran den berühmten Riemenschneideraltar in der Herrgottskirche.

    - Landschaftlich reizvoll im Gollachtal gelegen hat sich die Stadt Aub ihr mittelalterliches Ortsbild bis heute erhalten. Als einer der kleinsten Städte Bayerns, die nur acht Kilometer entfernt liegt, lohnt sie dennoch einen Besuch. Sehenswert sind unter anderem das Fränkische Spitalmuseum und die Stadtpfarrkirche mit der Kreuzigungsgruppe von Tilman Riemenschneider.

    - Ob Wildpark, Minigolf, Therme oder Residenzschloss: das 22 Kilometer entfernt gelegene Bad Mergentheim bietet mit seiner charmanten Altstadt viele Gründe für einen kleinen Abstecher.

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