Geschichten und Architektur aus der Vergangenheit auf der einen Seite, moderne Technik auf der anderen – der Kulturweg "Vom Minnesang zum Düsenklang" verbindet beides und nimmt dabei Bezug auf die Besonderheiten von Eßfeld und Giebelstadt. Der Wanderweg zwischen den beiden Orten im Landkreis Würzburg bietet auf einer etwa neun Kilometer langen Tour an zehn Stationen ganz nebenbei Hintergrundwissen zur Region.
1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Die Wanderung beginnt in Eßfeld und führt dann entlang eines Feldwegs zum Flugplatz Giebelstadt. Nach etwa sechs Kilometern erreichen Ausflügler den Ort Giebelstadt. Dann geht es wieder zurück zum Startpunkt der Tour, der Kirche in Eßfeld. Markierungen am Boden sowie Schilder mit dem Jubiläums-Logo weisen den Wanderern den Weg.
2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Kostenlose Parkmöglichkeiten gibt es in der Ortsmitte von Eßfeld unweit der Kirche, die den Ausgangspunkt der Wanderung darstellt. Wer die Tour stattdessen in Giebelstadt beginnen möchte, kann dort ebenfalls in der Ortsmitte parken. Mit dem Bus ist dieser alternative Startpunkt des Kulturwegs mit der Linie 421 von Würzburg und mit der Linie 423 von Ochsenfurt aus zu erreichen.

3. Warum sollte ich dorthin?
Der Kulturweg "Vom Minnesang zum Düsenklang" liefert interessantes Hintergrundwissen und neue Perspektiven auf die Orte Eßfeld und Giebelstadt. In Eßfeld wird an Reinmar von Zweter erinnert, den Minnesänger des 13. Jahrhunderts, der in der St.-Nikolauskapelle begraben sein soll. In Giebelstadt führt der Weg hingegen am Flugplatz vorbei, dessen Bau durch das NS-Regime im 20. Jahrhundert, dem Ort einen Entwicklungssprung bescherte.

4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Der Kulturweg beginnt in der Ortsmitte an der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Eßfeld, die im 12. Jahrhundert erbaut und 1753 erweitert wurde. Heute ist die Kirche mit vielen Kunstwerken ausgestattet.
Ein paar Gehminuten später erreicht man das sogenannte Weth. Dabei handelt es sich ursprünglich um den Dorfweiher, der als Löschteich diente, später aber zu einer Kneippanlage umfunktioniert wurde. Das ehemalige Wasserwerk daneben ist heute ein Künstleratelier. Hier führt die Wanderung vorbei am Gebäude ein paar Stufen hinauf, bis schon fast die Nikolauskapelle zusehen ist. Jetzt führt der Weg aus dem Ort hinaus und auf einen Feldweg. Dort wurde zu Beginn des Zweiten Weltkrieges zum Schutz des Fliegerhorts Giebelstadt eine Flakstellung zur Flugabwehr eingerichtet. Anschließend führt die Tour vorbei am Flugplatz, danach links in Richtung Bavaria Yachtbau durch das Ortsgebiet zur alten Post und zur Synagoge. Bis 1941 bestand in Giebelstadt eine jüdische Gemeinde, deren Geschichte bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht.

Die letzte Station im Ort bildet der etwa 30 Meter hohe Wasserturm, der sich neben dem Friedhof befindet und 1930 fertiggestellt wurde. Jetzt führt die Tour wieder zurück in Richtung Eßfeld. Dabei kommen Ausflügler am Jubiläumsgedenkstein 2020 vorbei, der an die erste urkundliche Erwähnung der beiden Orte vor 822 Jahren erinnert. Hier befindet sich auch eine Bank, um ein Picknick oder eine Rast einzulegen. An diesem Punkt der Wanderung lässt sich außerdem bereits ein Blick auf Eßfeld werfen, bevor es anschließend wieder zurück zum Ausgangspunkt geht.

5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Man sollte ungefähr 2,5 Stunden für die Rundwanderung einplanen. Je nachdem, ob man in Giebelstadt einkehren oder sich die jeweiligen Stationen genauer anschauen möchte, braucht man etwas mehr Zeit. Wer die Tour um ein paar Kilometer verkürzen möchte, kann an der Kreuzung nach Giebelstadt zurück nach Eßfeld gehen oder in Giebelstadt einsteigen und nur die Wegstrecke innerhalb des Ortes absolvieren.
6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Der Wanderweg ist ganzjährig begehbar, da die komplette Tour auf asphaltierten Wege entlangführt.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Der Kulturweg ist für die ganze Familie geeignet, da keine großen Steigungen anstehen und sich entlang der Route einige Sitzgelegenheiten befinden, die zum Picknicken und Pause machen einladen.
8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
Wer in Eßfeld startet, sollte sich ein kleines Proviant einpacken. Denn erst in Giebelstadt gibt es einige Einkehrmöglichkeiten. Dort befinden sich Wirtschaften, ein Italiener und ein Grieche, sowie ein paar Supermärkte.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will - was bietet die Umgebung?
- Neben dem Rathaus in Giebelstadt kann man seit kurzem Boule spielen. Die Kugeln hierfür sind vorhanden.
- Für Familien gibt es einen Spielpatz an der Seewiese. In Gaukönigshofen gibt es das Streichelgehege Arche Noah. Hier sollten die Öffnungzeiten im Winter beachtet werden. Wer noch ein bisschen weiter fahren möchte, kann den Tierpark in Sommerhausen oder in Bad Mergentheim besuchen.
- Für Kulturbegeisterte gibt noch einen weiteren Kulturweg in Giebelstadt, der zehn Kilometer durch die Gemeindeteile Giebelstadt, Sulzdorf und Ingolstadt führt. Außerdem lohnt sich ein Besuch im traditionellen Trachtenmuseum in Ochsenfurt.
- In Marktbreit kann man eine kostenlose digitale Stadtführung machen, indem man einfach mit dem Smartphone die QR-Codes auf den Schildern scannt und darüber Informationen zu den Highlights der Stadt abruft.
- Die Synagoge Gaukönigshofen ist an jedem ersten Sonntag im Monat (April bis Oktober) von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Im Winter hat sie geschlossen.
