Die Pläne sind ambitioniert: Langfristig sollen zehn Prozent der Studenten an der Uni Würzburg ein Deutschlandstipendium erhalten. Im ersten Jahr 2011 waren es jedoch erst 71. „Das ist nur der Schneeball, der oben am Berg gestartet wurde. Wir brauchen eine Lawine“, sagte Universitätspräsident Alfred Forchel bei der Eröffnung einer Ausstellung über das Deutschlandstipendium im Foyer der Sparkasse, die bis zum 20. Juli läuft.
Für Forchel ist das Stipendium ein wichtiger Weg, Hochschulabsolventen näher an unterfränkische Unternehmen heranzuführen und so stärker an die Region zu binden. Um in der Konkurrenz zwischen den Hochschulen zu bestehen, sei es nötig, das Netzwerk von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in der Region Mainfranken auszubauen. In der Schau sind Förderbeispiele von Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen zu sehen.
Das Deutschlandstipendium fördert Studierende, die sehr gute Studienleistungen erbringen und sich zudem ehrenamtlich für die Gesellschaft engagieren. Die Stipendien belaufen sich auf 300 Euro im Monat. Sie setzen sich jeweils zum gleichen Teil aus staatlichen und privaten Mitteln zusammen. Den Rest steuert das Bundesministerium für Bildung und Forschung bei.
„Das Stipendium erleichtert das Studium ungemein“, weiß Julia Bongartz. Dadurch ist es ihr möglich, „noch intensiver zu studieren und gleichzeitig das ehrenamtliche Engagement zu stärken“, berichtete die 23-jährige Studentin der Lebensmittelchemie, die von der Philip Morris-Stiftung unterstützt wird.
Der Immobilienmakler Engel & Völkers fördert die Psychologiestudentin Milena Stubenhofer. Geschäftsführer Udo Fuderer konnte aus drei Vorschlägen der Universität auswählen. Neben den sehr guten Noten der 21-Jährigen war ihm wichtig, dass sie „bereits seit Jahren intensiv sozial engagiert“ ist. Die junge Frau kümmert sich unter anderem privat um eine Familie mit Migrationshintergrund.