29 Jahre jung ist Manuel Scholl. Sein trainierter Körper ist frei von Tattoos, das schütter werdende Haar trägt er fast so kurz getrimmt wie den Bart. Ab diesem Mittwoch kann man dem angehenden Schönheitschirurgen bei der RTL–Kuppelshow „Bachelorette“ dabei zusehen, wie er um Jessica Paszka buhlt.
Von Frau Paszka heißt es, dass sie 27 sei und gelernte Bürokauffrau. Und man weiß von ihr, dass sie mit Macht ins Fernsehen drängt. Beim Gegenstück zur „Bachelorette“, dem „Bachelor“, wo sich 21 junge Frauen so lange anzicken, bis sie von einem Vertreter des angeblich starken Geschlechts entweder in die Wüste geschickt oder auserwählt werden, ihn eine weitere Woche durch die Sendung zu begleiten, landete sie 2014 auf Platz 5.
Für SAT1 Grund genug, die Frau zwei Jahre später bei „Promi Big Brother“ ein paar Wochen lang in einen Container zu sperren. Im selben Jahr futterte sich das damals noch blonde TV-Sternchen elf Kilo an. Natürlich nicht aus Disziplinlosigkeit, sondern für einen guten Zweck: Das Fett transportierten plastische Chirurgen vier Stunden lang von Bauch und Hüften in den Paszkaschen Allerwertesten, auf dass dieser dem von Jennifer Lopez gleiche.
Das noch von vielen schillernden Hämatomen überschattete Ergebnis präsentierte die stolze Frau Paszka den Zuschauern des Pro7-Klatsch- und Tratsch-Magazins „taff“ in Großaufnahme.
Mit dem Hinterteil wuchsen auch Paszkas Aufgaben: Jetzt ist sie die RTL-„Bachelorette 2017“ – und angetreten, sich aus 20 Kerlen den besten raus zu picken. Mit dabei: Manuel Scholl, der derzeit an seiner Doktorarbeit schreibt und „im Betrieb der Uniklinik Würzburg mitarbeitet“.
Wir sprachen mit dem 29-Jährigen, der von sich sagt, dass er bei seiner Arbeit im Krankenhaus versuche, an Wissen und Erfahrung „alles mitzunehmen was geht“ – und der sehr viel und sehr schnell redet.
Frage: Apropos „alles mitnehmen“. Auf welchen Frauentyp stehen Sie?
Manuel Scholl: Ein Mäuschen kommt für mich nicht in Frage. Das würde ich überfahren. Eine Frau soll mir Paroli bieten können. Und groß soll sie sein, nicht zu dünn, durchaus fraulich-sportlich.
Aber Natur pur muss es nicht sein?
Scholl: Darf schon, muss aber nicht. Als angehender Schönheitschirurg habe ich natürlich nichts gegen operierte Frauen. Es darf nur nicht zu viel und zu künstlich sein. Plastische ästhetische Chirurgie bedeutet ja, Vorzüge zu betonen und Nachteile auszugleichen.
Frau Paszka gefällt Ihnen?
Scholl: Absolut. Ich finde dunkle, rassige Frauen schön anzusehen. Und bei ihr ist ja alles sehr dezent gemacht. Außerdem achtet sie auf sich und macht Sport. Das ist mir wichtig.
Wie kommt man denn auf die Idee, sich bei einem TV-Format wie der „Bachelorette“ zu bewerben?
Scholl: Meine Mutter hatte schon vorgeschlagen, dass ich mich für den „Bachelor“ casten lassen soll. Ich glaube aber, dass einige Mädels dort eher wegen der Publicity mitmachen als wegen des Mannes. Und so war mein Gedanke, lieber eine gute Zeit mit mehreren Jungs zu haben.
Sie wollen keine Publicity?
Scholl: Ich habe mitgemacht, weil ich das Herz der Bachelorette erobern wollte.
Ist das jetzt wirklich Ihr Ernst?
Scholl: Klar. Ich habe gedacht, dass eine Frau, die sich 20 Männern stellt, genau so verrückt sein muss wie ich.
Und die Sendung hat nichts mit Ihren Karriereplänen zu tun?
Scholl: Nein, ich suche nicht die Öffentlichkeit und ich will kein neuer C-Promi werden. Dass ich bei der „Bachelorette“ mitmache, ist mein Privatvergnügen. Ich habe ja nicht mal, wie die meisten anderen Kandidaten, eine Fan-Seite auf Facebook.
RTL beschreibt Sie als „ehrlich und prinzipientreu“. Was will uns das sagen?
Scholl: Wenn ich etwas verspreche, dann halte ich es auch. Und ich bin treu. Keine meiner drei Ex-Freundinnen habe ich je betrogen. Außerdem bin ich geradeheraus. Schon in der Grundschule habe ich meiner Lehrerin gesagt, dass ich ihren Unterricht nicht gut finde.
Ob Jessica Paszka Manuel Scholl auserwählt oder ob sie ihn von der Bettkante schubst, wird sich zeigen. Sollte ersteres der Fall sein, handelt es sich ganz bestimmt um wahre Liebe – und nicht etwa um Berechnung. Die schönheitschirurgischen Dienste des Würzburgers braucht das inzwischen brünette TV-Sternchen nämlich so bald nicht mehr: Außer ihrem 8000-Euro-Hintern hat sie auch noch 5000-Euro-Brüste, für 3500 Euro weniger Fett – und Lippen und Stirn sind auch schon gemacht.
Sendetermine „Bachelorette 2017“: Bis zum Finale am 26. Juli immer mittwochs um 20.15 Uhr auf RTL, Wiederholung donnerstags um 0.30 Uhr.