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Würzburg / Schweinfurt: Baden in See und Fluss: Was ist erlaubt, was ist zu beachten?

Würzburg / Schweinfurt

Baden in See und Fluss: Was ist erlaubt, was ist zu beachten?

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    Ab ins Wasser! Doch Vorsicht, nicht überall ist Baden erlaubt.
    Ab ins Wasser! Doch Vorsicht, nicht überall ist Baden erlaubt. Foto: Daniel Peter

    Die Temperaturen klettern nach oben, die Tage werden länger und noch haben die Freibäder in der Region geschlossen. Wer also jetzt schon schwimmen gehen möchte, kann momentan nur den nächsten Fluss oder Badesee ansteuern. Doch das Baden in freien Gewässern ist nicht ungefährlich, und nicht überall ist der Sprung ins kühle Nass erlaubt.  Wir haben nachgefragt, was beim Baden in Gewässern beachtet werden muss. Und Weltmeister Thomas Lurz gibt Tipps.

    In welchen Gewässern darf ich baden?

    Baden im Freiwasser wie dem Main oder einem Natursee ist grundsätzlich erlaubt. Nicht erlaubt ist es allerdings 100 Meter ober- und unterhalb von Brücken, von Wehren oder vor einer Hafeneinfahrt, so das Bayerische Rote Kreuz (BRK). Zusätzlich verboten ist es im Schleusenbereich, an Liegestellen oder an den Anlegestellen der Fahrgastschifffahrt. Laut der Deutschen Lebensrettungsgsellschaft (DLRG) haben solche Verbote gute Gründe, beziehen sie sich doch hauptsächlich auf Naturschutz oder Gefahrenstellen. An vielen Gewässern stehen entsprechende Hinweisschilder. Das BRK mahnt außerdem: "Nicht überall, wo es erlaubt ist, ist Baden aber auch sinnvoll."

    Was muss ich dabei beachten?

    Auch beim Baden in Flüssen und Seen gelten momentan die allgemeinen Hygienevorschriften. So muss auf der Liegewiese wie auch im Wasser der vorgeschriebene Sicherheitsabstand von 1,5 Metern eingehalten werden. Aber Achtung, alleine in Flüssen oder Seen zu baden kann schnell gefährlich werden. Anders als im Schwimmbad steht nicht an jedem See oder Fluss eine Aufsichtsperson bereit. Wichtig ist es deshalb, immer jemanden in der Nähe zu haben, der im Notfall Hilfe leisten kann. Alles, was einen unnötigen Rettungseinsatz provozieren könne, müsse vermieden werden, so die DLRG, denn: "Nicht nur helfende Badegäste wären dem Infektionsrisiko ausgesetzt, sondern auch die Wasserretter und die Besatzungen der Rettungswagen."

    Welche Gefahren gibt es?

    Die größte Gefahr sei die Überschätzung der eigenen Kräfte, so das BRK. Die DLRG warnt außerdem vor verborgenen Gefahrenstellen wie steil abfallende Ufer an Baggerseen. Auch Kopfsprünge in unbekannte Gewässer können mit schweren Verletzungen enden. Zusätzlich mahnt die DLRG: "Flüsse sind schnell, reißend und kalt. Es besteht die Gefahr, dass man im Fluss den Halt verliert und abgetrieben wird. Zudem lähmt die Kälte die Muskelkraft."

    Thomas Lurz, zwölffacher Weltmeister im Freiwasserschwimmen und Präsident des SV Würzburg 05, warnt vor den fehlenden Möglichkeiten, sich festzuhalten, den wechselnden Temperaturen in Flüssen und Seen und vor Wellengang und Sogwirkung, die durch Schiffe ausgelöst wird. Der dreifache Olympiamedaillen-Gewinner rät, stets in der Nähe des Ufers zu schwimmen, eine deutlich sichtbare Badekappe zu tragen und eine schwimmende Boje mitzunehmen.

    Für wen ist das Baden in Seen und Flüssen geeignet?

    Laut BRK sollten Anfänger vom Baden in Flüssen absehen und stattdessen besser in bewachten Badeseen schwimmen. "Nur wer ein sicherer Schwimmer ist und auch ohne Hilfsmittel im Freiwasser zurechtkommt, sollte im Main baden." Als Risikogruppe gelten laut der DLRG Kinder im Alter von bis zu zehn Jahren. 

    Ab welcher Temperatur und wie lange ich ins Wasser?

    Thomas Lurz empfiehlt, erst ab einer Wassertemperatur von 20 Grad schwimmen zu gehen, für maximal 15 Minuten. Dabei komme es jedoch auch auf die Kondition des Schwimmers an. Vorsicht ist bei Kindern geboten, denn "generell kühlen sie schneller aus als Erwachsene", so das BRK.

    Wie reagiere ich im Notfall?

    Schwimmern, die die Kraft verlässt, rät das BRK dazu, Ruhe zu bewahren und sich flach aufs Wasser zu legen. Passanten sollten einem in Not geratenen Schwimmer ein Seil oder schwimmende Gegenstände zuwerfen, beispielsweise Holz oder eine Luftmatratze. "Ohne Kenntnisse des Rettungsschwimmens sollte man nicht selbst ins Wasser gehen", rät das BRK, da man sich dabei schnell selbst in Gefahr bringe.

    Für den Notfall gilt: immer die Notrufnummer 112 wählen! Falls eine Wiederbelebung erforderlich ist, gilt laut DLRG auf Grund der Corona-Regelungen: "Nur Herz-Druck-Massage durchführen, keine Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung. Die Beatmung führt erst der Rettungsdienst durch, der dafür Geräte verwendet."

    Welche Badeseen haben in der Region geöffnet?Gebadet werden kann im Baggersee Schweinfurt, im Ellertshäuser und im Horhäuser See sowie im Hörblacher Badesee Schwarzach. Geschlossen sind momentan (Stand 25. Mai) die Badeseen Erlabrunn, Irmelshausen, Goßmannsdorf und Sennfeld, der Naturbadesee Grafenrheinfeld, der Klostersee Triefenstein, der Naturbadesee Arnstein, der Frickenhäuser See Mellrichstadt, der Krebsensee Knetzgau, der Badesee Freudenberg, der Naturbadesee Mondfeld und der Münstersee Creglingen.Grundsätzlich verboten ist das Baden im Sindersbachsee bei Gemünden.Quelle: Verwaltungsgemeinschaften und Tourismusbüros

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