Wer sich bei einem Spaziergang durch die Ochsenfurter Flur eine Verschnaufpause auf einer Ruhebank Platz nimmt, dem kann es leicht passieren, dass er ein Werk von Otto Hofmann unter sich hat. Rund zwei Dutzend Bänke hat der rüstige Senior in den vergangenen Jahren gebaut und aufgestellt, einige mehr ausgebessert und in Schuss gebracht. Am heutigen Montag feiert Otto Hofmann seinen 80. Geburtstag.
In Goßmannsdorf kennt ihn nahezu jeder. Hier ist Otto Hofmann als jüngstes von fünf Kindern aufgewachsen und hat sich über Jahrzehnte hinweg im Dorfleben engagiert. Bei der Feuerwehr war er aktiv, beim Musikverein, den Tückelhäuser Schützen, der Liedertafel und natürlich beim Goßmannsdorfer Sportverein, wo er als aktiver Fußballer lange Zeit Spielführer war. Bis zur Gebietsreform war der überzeugte SPDler außerdem Mitglied im Gemeinderat.
Während er seiner beruflichen Tätigkeit als Spengler und Installateur nachging, sorgte seine Frau Elisabeth zu Hause für die drei Kinder. Ein schwerer Schicksalsschlag ereilte ihn, als seine Frau 1984 nach schwerer Krankheit starb. In seiner zweiten Ehefrau Helga Hofmann-Schmittner, zugleich Vorsitzende des Ochsenfurter Kultur- und Wandervereins, fand Otto Hofmann schließlich nicht nur neues Glück, sondern auch ein weiteres Betätigungsfeld an seinem Lebensabend.
Seitdem ist er mit den Wanderfreunden regelmäßig auf Ausflügen unterwegs und unternimmt gerne Urlaube nach Oberbayern oder Südtirol. Den alten Steinhauerweg, der von Goßmannsdorf auf die Höhe in Richtung Winterhausen führt, hat er gemeinsam mit den Vereinskameraden wieder als Spazierweg zugänglich gemacht.
Wenn er nicht gerade bei einer seiner drei regelmäßigen Schafkopf-Partien zugange ist, verbringt Otto Hofmann seine Freizeit am liebsten in der Schreinerwerkstatt des Hauses in der Ochsenfurter Sterngasse, wo er heute wohnt. Hier entstehen auch die Ruhebänke, für die ihm der städtische Bauhof gelegentlich das Holz zur Verfügung stellt.
Auch zwei Marterl hat er dort schon gebaut, eines steht in Goßmannsdorf an der Fuchsstadter Steige, ein zweites am Eingang zum Ochsenfurt Forst.
Ein drittes Kruzifix hat er gerade in Arbeit. Es soll seinen Ehrenplatz demnächst am Radweg Goßmannsdorf bekommen, unweit der neuen Umgehungsstraße, für die Otto Hofmann seinen kleinen Garten opfern musste.