6.45 Uhr vor dem Hornbach am Handelshof in Lengfeld - es ist zwar noch früh am morgen und der Markt öffnet erst um 7 Uhr, aber an den Türen des Baumarktes haben sich bereits die ersten Kunden aufgereiht und bilden eine lange schlange bis zur Kundenladezone, natürlich mit dem vorgeschriebenen Sicherheitsabstand und viele Gesichter sind darüberhinaus mit einem Mundschutz bedeckt. Mitarbeiter mit Security-Westen beobachten den geregelten Ablauf und sorgen für die Einhaltung des vorgeschriebenen Mindestabstandes.
Kurz nach 7 Uhr bildete sich sogar eine Autoschlange vor dem Parkplatz und den Fahrern wurden Parkplätzen zugewiesen. Auch die Polizei war vor Ort um für Sicherheit zu sorgen. Ein ähnliches Bild zeigte sich bereits am Freitag vor der Schließung am 21. März - Warum sind Kunden heute so früh aufgestanden? Welche Arbeiten in Haus und Garten sind liegen geblieben und wie gehen die Menschen mit den neuen Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen um?

Aufstehen zu früher Stunde
Feriz Mehmeti ist Leiter eines Gartenbauunternehmens in Würzburg. Hauptsächlich bekommt er sein Material direkt geliefert, das hat auch in der Zeit der Schließung gut funktioniert. Trotzdem ist auch er oft auf den Baumarkt angewiesen. "Wir brauchen häufig auch Kleinigkeiten aus dem Baumarkt damit wir weiterhin arbeiten können, das aber auch in größeren Mengen. Deswegen bin ich heute so früh am Markt um alles zu bekommen." Aber nicht nur Bau- und Gartenunternehmen sind froh, dass die Baumärkte den Verkauf wieder aufgenommen haben. Auch viele andere Würzburger hat es früh aus dem Haus getrieben, um Material für die liegengebliebenen Arbeiten in Haus und Garten zu besorgen.
"Die Uhrzeit ist wirklich unchristlich, aber das nimmt man mal in Kauf."
Paar aus Würzburg vor dem Hornbach in Lengfeld
Ein junges Paar war gerade dabei die Wohnung zu renovieren als die Märkte schlossen. Dafür hatten sie sich extra frei genommen und versuchen nun so schnell wie möglich die Arbeiten zu beenden. "Vor allem in der Zeit, in der Baumärkte zu sind, merkt man erstmal was man alles braucht." Sie hatten vorher schon online überprüft, ob die benötigten Produkte verfügbar sind. Aufgrund der geringen Stückzahlen entschlossen sie sich dann so früh aufzustehen. "Die Uhrzeit ist wirklich unchristlich, aber das nimmt man mal in Kauf." Die verschärften Sicherheitsvorkehrungen sähen sie entspannt, wenn dafür nach und nach Lockerungen eingeführt werden.

- Lesen Sie auch: Baumarkt und Gärtnerei: Gleich um acht Uhr ging’s noch
- Lesen Sie auch: Bau- und Gartenfachmärkte haben wieder geöffnet
Vormittags kam es zum Einlassstopp bei Dehner
Kurz vor 11 Uhr am Vormittag ist der Parkplatz des Dehner-Gartencenters in der Frankfurter Straße fast vollständig besetzt. Nur wenige Parklücken bleiben. Drinnen zeigt sich Filialleiterin Cornelia Pabst zufrieden. "Wir waren sehr gut vorbereitet", sagt sie. Alle Mitarbeiter tragen Masken, im Eingangsbereich werden die Griffe der Einkaufswagen desinfiziert und wer mag, kann sich dort eine Einwegmaske für einen Euro kaufen.
"Wir öffnen normalerweise um 9 Uhr", erzählt Pabst. "Aber als wir gesehen haben, dass um kurz nach halb neun schon fast 20 Leute vor der Tür in der Schlange gestanden waren, haben wir eher geöffnet", fährt sie fort. Auch die Polizei sei da gewesen, berichtet sie. "So etwas ist sehr beruhigend." Aber sie lobt ihre Kundschaft: "Die Leute sind sehr vernünftig".
"Die Leute sind sehr vernünftig"
Cornelia Pabst, Filialleiterin Dehner-Gartencenter
Kurz nach 11 Uhr, als der Reporter den Markt wieder verlässt, herrscht Einlassstopp. "Da stauen sich zu viele an der Kasse", erklärt eine Mitarbeiterin. "Das dauert jetzt mal zehn Minuten." Draußen stehen schon wieder zehn Kunden mit ihren Einkaufswagen und warten geduldig, mit gehörigem Abstand. Und auf dem Parkplatz drehen weitere ihre Runden und suchen nach einer Lücke.
Bei Obi und BayWa im Gewerbegebiet Ost war man ebenfalls auf einen großen Besucherandrang mit Security und Polizei vorbereitet gewesen. In den frühen Morgenstunden blieb dieser dort allerdings aus. Die Parkplätze waren zur Ladenöffnung noch ziemlich leer und es hatte sich auch noch keine lange Kundenschlange gebildet. Auch um die Mittagszeit herrschte hier normaler Betrieb ohne langes Schlangestehen und überfüllten Parkplatz. Im Laufe des Tages wird sich dieser Zustand aber womöglich auch geändert haben.