Der Wohnmobilstellplatz war eines der Themen in der Bürgerversammlung. Ein Anwohner hatte sich über die Situation des Platzes an der Sieboldstraße beklagt. Oft, so die Klage, würden dort mehr als die erlaubten vier Fahrzeuge stehen, Besucher würden ihre Abfälle hinterlassen, aber auch die Notdurft würde in den angrenzenden Hecken erledigt. Dies sei für die Anwohner sehr belastend, weshalb der Platz nach Auffassung des Anwohners entweder mit einer Schranke geregelt oder geschlossen werden sollte.
In der Bürgerversammlung hatte Bürgermeister Stefan Wolfshörndl einräumen müssen, dass noch keine abschließende Lösung gefunden worden sei. Eine Schranke sei wegen der Größenordnung des Stellplatzes mit einem "unverhältnismäßig hohem Aufwand" verbunden. Seine Zusage, dass sich der Bau- und Umweltausschuss des Themas widmen werde, hielt der Bürgermeister ein. Das Ergebnis: Der Ausschuss nahm die Beschwerde zur Kenntnis, sah aber grundsätzlich keinen Handlungsbedarf für die Gemeinde.
Für eine Schranke ist der Platz zu klein
Hinsichtlich der Abfallentsorgung seien die Kapazitäten bereits erhöht worden, so Wolfshörndl. "Es ist auch richtig, dass an einzelnen Tagen mehr Autos dort abgestellt werden", sagte er. Und: für Ruhezwecke dürfen die Fahrzeuge auch auf der angrenzen Straße stehen. Das, so seine Beobachtung, geschehe "wellenweise". Für eine Schranke aber, so der Tenor in der Sitzung, ist der Wohnmobilstellplatz einfach zu klein. Eine WC-Anlage dort aufzustellen, sei ebenfalls mit einem enormen Aufwand verbunden. "Außerdem befindet sich in einem Wohnmobil eine Toilette, dessen Inhalt auch am Platz ordnungsgemäß entsorgt werden kann." Auch sah der Bürgermeister jetzt "nicht die Menge an Unrat, die dort rumliegt, dafür hat jedes Wohnmobil seine eigene Entsorgung".
So sah das auch Gabriele Gottwald. "Ich rede jetzt als Gemeinderätin und als Wohnmobilistin", sagte sie. Natürlich ginge es manchmal eng zu, "aber dann wird zusammengerückt und Platz gemacht". Auch habe ein Wohnmobilist gegenüber der Stadt oder Gemeinde, dessen Platz er belegt und auf dem er Gast eines Ortes sei, "einen ganz hohen Respekt, da pinkelt niemand hinter seinem Fahrzeug in die Hecke". Eine Schranke bezeichnete sie als "unsinnig", denn die bedeute, dass sie kontrolliert werden müsse, also mit Personal. Und auch die Geldfrage müsse bei dem kostenfreien Platz dann geklärt werden. Einer eigenen Sanitäranlage erteilte der Bürgermeister eine Abfuhr, "das ist schließlich kein Campingplatz". Strom und Wasser beziehen Wohnmobilisten gegen Entgelt.
Auch der Aspekt eines Parkautomaten flackerte kurz im Gremium auf, scheiterte aber auch an den Finanzen und den Argumenten Gottwalds. "Auf jedem Parkplatz in Deutschland darf man für eine Nacht übernachten (solange es dort nicht durch Verbotsschilder reglementiert ist, Anm. d. Red.), dieser Platz ist ein Zugewinn für jeden Ort, und Gerbrunn geht an vier Stellplätzen nicht kaputt", so ihr Appell.
