Der Münchener Mischkonzern BayWa ist nach einem Erfolgsjahr heftig in die roten Zahlen gerutscht. Das hat Folgen für die Filialen – auch in Franken. So soll ihre Zahl im Agrarbereich reduziert werden.
Die BayWa AG betreibt in Franken nach eigenen Angaben 58 Außenstellen im Segment Agrar/Technik und 29 für Baustoffe. In der Summe sind dort 1600 Menschen beschäftigt. Welche dieser Filialen vor gravierenden Änderungen oder gar der Schließung stehen, ließ BayWa-Sprecherin Antje Krieger auf Anfrage offen.
Wie die BayWa-Zahlen für 2023 im Detail aussehen
"Grundsätzlich überprüfen wir unser Standortnetz permanent auf Wirtschaftlichkeit. Standorte, die nicht nachhaltig wirtschaftlich arbeiten, werden mit anderen Standorten zusammengelegt oder geschlossen", teilte Krieger am Mittwoch mit. Es sei zu früh, jene BayWa-Betriebe zu nennen, "die von einer Veränderung betroffen sein könnten".
Vor wenigen Tagen hatte der börsennotierte Konzern für 2023 ein Minus von 93 Millionen Euro gemeldet. Im Jahr davor hatten die Münchener noch einen Rekordgewinn von 240 Millionen Euro eingefahren. Der Umsatz sackte im Jahresvergleich um 11,5 Prozent ab.
Was BayWa-Chef Pöllinger nun vorhat
BayWa-Chef Marcus Pöllinger kündigte daraufhin Einschnitte an. So sollen Geschäftsfelder festgelegt werden, "von denen sich die BayWa trennen will". Unter anderem sei im zweiten Halbjahr Kurzarbeit im Baubereich denkbar. Pöllingers Ziel ist es, "die BayWa 2024 wieder in den Gewinnkorridor zu führen".
Sprecherin Krieger versuchte am Mittwoch, die Wogen zu glätten. "Wir werden weiterhin flächendeckend in unserem Verbreitungsgebiet vertreten sein", heißt es in einer Mitteilung. Dennoch überprüfe BayWa sein Standortnetz "permanent auf Wirtschaftlichkeit".
Die BayWa AG ist in der breiten Bevölkerung wegen seiner Baumärkte und Tankstellen bekannt, wie zum Beispiel in Würzburg-Lengfeld. Darüber hinaus versteht sich der Konzern aufgrund seiner speziellen Ausrichtung unter anderem als Partner der Landwirtschaft und von Handwerksbetrieben.

Was den Bau-Bereich angeht, plane BayWa in Franken "keine weiteren Standortschließungen", so Krieger. Das Gegenteil sei der Fall: Im Bamberg etwa investiere das Unternehmen derzeit "kräftig" in die Modernisierung des Betriebs und den Neubau eines Holzzentrallagers.
Die Veränderungen in der Landwirtschaft bringen es der Sprecherin zufolge mit sich, dass der BayWa-Agrarhandel in sogenannten Kompetenzzentren gebündelt werde, "in denen mehrere kleine Standorte aufgehen". Mitunter "fassen wir Agrarstandorte mit Technikwerkstätten zusammen". In welcher Weise das im Detail in Mainfranken umgesetzt werden soll, ließ Krieger offen.