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MARGETSHÖCHHEIM: Bei der Küchenschlacht mit Heilbutt ins Finale

MARGETSHÖCHHEIM

Bei der Küchenschlacht mit Heilbutt ins Finale

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    Fünf Tage in der Fernsehküche des ZDF: Erwin Kirchner (rechts) aus Margetshöchheim siegte bei der Sendung „Küchenschlacht“. Die Sterneköche Nelson Müller (vorne) und Alfons Schuhbeck gratulierten ihm und der Mitfinalistin Katharina Brandt.
    Fünf Tage in der Fernsehküche des ZDF: Erwin Kirchner (rechts) aus Margetshöchheim siegte bei der Sendung „Küchenschlacht“. Die Sterneköche Nelson Müller (vorne) und Alfons Schuhbeck gratulierten ihm und der Mitfinalistin Katharina Brandt. Foto: Foto: ZDF

    Er ist kreativ, spontan und schwingt in der Küche voller Leidenschaft den hölzernen Kochlöffel. Und: Er ist immer bereit zu improvisieren. Mit 13 Jahren hat Erwin Kirchner – notgedrungen – das Kochen als Hobby entdeckt. Und er ist darin so gut geworden, dass er unlängst bei der ZDF-Kochsendung „Küchenschlacht“ den ersten Platz belegte.

    In seiner Heimatgemeinde Margetshöchheim wird er dafür schon wie ein Star angesprochen. Halb im Scherz und halb mit Bewunderung grüßt ihn manch einer: „Da ist er ja – unser Fernsehstar.“ Autogramme muss er nicht er vergeben. „Zum Glück“, sagt der Hobbykoch. Vielleicht werden seine Fans enttäuscht sein, dass Kirchner an der folgenden Kochsendung am 21. September nicht teilnehmen wird, weil er verhindert ist.

    Jede Frau kann sich glücklich schätzen, einen Ehemann zu haben, der über vorzügliche Kochkünste verfügt. Bei Renate Kirchner ist dies der Fall. Ihr Ehemann Erwin ist seit seiner Jugendzeit ein passionierter Hobbykoch. Zuhause koche er fast immer, so gut wie jeden Tag, erzählt er. Eigentlich koche er meistens aus dem Gedächtnis. „Aber es gibt Situationen, da brauche ich meine Kochbücher.“ Davon besitzt er eine Menge, über 130 schätzt er.

    Auf die Frage, wie es für sie sei, dass sie nicht kochen muss, antwortet seine Frau lachend. „Das ist wunderbar!“ Damit habe sie überhaupt kein Problem.

    Angefangen hatte Kirchners Leidenschaft für das Werkeln in der Küche, als er gerade 13 Jahre alt war. „Da war meine Mutter krank und weil ich das älteste Kind von fünf Geschwistern war, musste ich ihr helfen und die anderen mitversorgen“, erzählt er. Während dieser Zeit habe er sich die Grundlagen der Kochkunst bei seiner Mutter abgeguckt, sie über hinweg Jahre verfeinert. Inzwischen versteht der 66-Jährige sein Handwerk so vorzüglich, dass er dafür nicht nur im Freundeskreis bekannt ist.

    Bereits im März hatte der Margetshöchheimer in zwei Koch-Sendungen der ZDF-Serie „Topfgeldjäger“ mit seinem Bekannten Wolfgang Eichfelder aus Retzbach mitgemacht und war erfolgreich. „Wir haben zwar die zwei Sendungen gewonnen, dann aber aufgehört, weil uns der Stress etwas groß war“, so Kirchner.

    Bei diesem Fernsehformat bekommen die Kandidaten 30 Minuten vor der Sendung ihre Zutaten und müssen sich entscheiden, wie sie daraus ein dreigängiges Menü zaubern. „Das ist schon etwas stressig“, gibt der Margetshöchheimer zu.

    Kurze Zeit darauf rief ein Redakteur der Produktionsfirma der Sendung „Küchenschlacht“ bei ihm an, ob er Interesse habe mitzumachen. „Ich war überrascht, habe aber nicht lange überlegt, sondern sofort zugesagt.“ Während der Aufzeichnung logierte Erwin Kirchner mit seiner Frau in einem Hamburger Hotel. „Die Organisation war sehr gut“, lobt er. Auch die Atmosphäre und das Miteinander seien sehr angenehm gewesen. Die Redaktion, die Kandidaten, die Köche – all das habe sehr gut gepasst. Man habe zwar auf hohem Niveau gekocht, aber nicht wirklich gegeneinander, beschreibt er die entspannte Situation im Studio. Besonders im Zusammenspiel mit Moderator und Sternekoch Alfons Schuhbeck war dem Hobbykoch aus Margetshöchheim die gute Laune anzusehen. „Er war sehr locker, nahbar und hilfsbereit.“

    Das Konzept der Sendung sieht so aus: Sechs Kandidaten kochen an der Seite eines Starkochs um die Wette, bis einer am Ende übrig bleibt. Fünf Folgen lang, die das ZDF jeweils von Montag bis Freitag ausstrahlt. Jeden Tag fliegt ein Kandidat raus, nachdem ein weiterer Kochprofi alle Gerichte bewertet hat.

    Die „Schlacht“ in Töpfen und Pfannen vor Tausenden von Fernsehzuschauern hatte Erwin Kirchner hinter sich – über fünf Tage und gegen fünf Gegner. Im Finale ging es um ein Rezept „Heilbutt mit Bohnen-Dill-Gemüse und Tomaten-Minz-Salsa“ von Moderator Schuhbeck.

    Bei Juror Nelson Müller kam Kirchners Gericht so gut an, dass dieser als Gewinner hervorging. Ruhm, Ehre und eine Küchenschlacht-Sieger-Schürze waren der Lohn. Und eine Einladung zu einer weiteren TV-Kochsendung, der Champions-Week.

    Doch der Hobbykoch aus Margetshöchheim wird nicht dabei sein. Die Sendung wird just in der Zeit aufgezeichnet, in der er und seine Frau verreist sind. Ob ihn das nicht wurmt? „Überhaupt nicht“, antwortet er. „Ich freue mich für die junge Frau, die jetzt nachrückt.“ Katharina Brandt heißt die Nachrückerin.

    Eigentlich ist Erwin Kirchner gelernter Buchdrucker, der zunächst bei der Main-Post und später als Druckereileiter in einer Selbsthilfefirma des Bezirks Unterfranken tätig war. Neben dem Kochen ist der Amateurfunk sein größtes Hobby.

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