Der Vertrag mit dem bisherigen Stadtplanungsbüro war Ende vergangenen Jahres ausgelaufen und wurde nicht verlängert. Stattdessen machte sich die Waldbüttelbrunner Verwaltung auf die Suche nach einem neuen Büro, das die Gemeinde in Zukunft bei städtebaulichen Fragen und der Ortsentwicklung berät und unterstützt. Fündig wurde man in Schweinfurt beim Büro für Architektur & Stadtplanung – Schlicht Lamprecht Kern Architekten und Stadtplaner.
Stadtplanerin Evi Mohr und Architekt Stefan Schlicht stellten ihre Arbeit und das Herangehen an Lösungen für Waldbüttelbrunn in der Gemeinderatssitzung im Bürgerhaus in Roßbrunn vor. Beide lobten die Vorarbeiten, die in der Gemeinde in den vergangenen Jahren schon gelaufen waren. So gebe es beispielsweise schon ein Gestaltungshandbuch, nach dem sich alle Bauwerber im Sanierungsgebiet richten müssen.
Auch nach dem Erstellen des ISEK (integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) müsse sich eine Kommune weiterentwickeln, fand Schlicht in seinem Vortrag. Ziel des Büros sei, die betreuten Kommunen über Jahrzehnte zu begleiten. Er hatte dafür mehrere Referenzen mitgebracht, welche Gemeinden das Büro betreut. "Wir brennen dafür, die Kommunen weiterzubringen", beschrieb er den Ansporn des Büros aus Schweinfurt.
Handlungsbedarf an einigen Stellen
Bei einem Rundgang mit der Verwaltung und Bürgermeister Klaus Schmidt (SPD) habe man schon einige Stellen erkannt, wo noch Handlungsbedarf besteht. Evi Mohr stellte die Arbeitsweise bei der Stadtplanungsabteilung etwas konkreter vor. Man betrachte immer die ganze Kommune und erarbeitet Lösungen, die alle befriedigen sollen. Dazu gehört nicht nur die Beratung der Verwaltung, sondern auch viele Gespräche mit Privatpersonen. "Man muss den Menschen vermitteln, warum eine Maßnahme durchgeführt wird". Es sei sehr wichtig, alle Aspekte zu beleuchten und dann nach einer Lösung zu suchen, fuhr sie fort.
Stefan Schlicht ergänzte, dass Ortsentwicklung immer auch Zeit brauche. Auf konkrete Nachfragen aus den Reihen des Gemeinderates kamen schon erste Ansätze, wie man in Zukunft arbeiten könnte. Mehr wollten die beiden aber noch nicht verraten, denn die entsprechende Auftragsvergabe sollte im nichtöffentlichen Teil der Sitzung erfolgen.
August-Bebel-Straße in Angriff nehmen
Dringenden Bedarf sieht man in der Erstellung eines Verkehrskonzeptes, welches zusammen mit Verkehrsplanern, der Gemeinde und ihrem Büro erarbeitet wird, wie Bauamtsleiter Markus Ostwald ausführte. Natürlich müsste vor allem die August-Bebel-Straße schnell in Angriff genommen werden, da man hier schon länger am Planen ist, aber auch die Reichenstraße und das Röhl-Areal bedürten einer Überplanung, nannte Ostwald nur zwei Punkte, wo es Ansätze für eine Zusammenarbeit gibt. "Man merkt, dass sie ihren Beruf lieben", lobte Bürgermeister Schmidt die Ausführungen von Schlicht und Mohr.