Nachdem Mitte November eine Betonplatte aus einer Schallschutzmauer an der A3 bei Köln auf das Auto einer 66-Jährigen gestürzt ist, wurden an der Stelle nun sechs weitere Platten abgebaut. Auch sie waren "regelwidrig festgemacht worden", hieß es. Laut nordrhein-westfälischem Verkehrsministerium hatte man die zu groß geratenen Platten mit einer improvisierten Konstruktion samt einer eingeschweißten Schraube angebracht. Die Schraube an der Unfallplatte riss. Die Frau war dabei tödlich verletzt worden. Kann so etwas auch an unterfränkischen Autobahnen passieren?

"Im Zuständigkeitsbereich der Autobahndirektion Nordbayern gibt es keine Lärmschutzwände mit einer ähnlichen Konstruktion", beruhigt eine Sprecherin. "Unabhängig davon werden Lärmschutzwände wie auch Brücken und sonstige Ingenieurbauwerke regelmäßig geprüft."
Strenge Kontrollen von Lärmschutzwänden
Im internationalen Vergleich habe Deutschland hier "die schärfsten Kontrollen überhaupt". Die Bauwerke würden "jedes Jahr kontrolliert und halbjährlich beobachtet", alle drei beziehungsweise sechs Jahre würden sie bei einer "Einfach- und Hauptprüfung" von speziell "ausgebildeten Experten detailliert untersucht", so die Sprecherin der Autobahndirektion weiter. Dabei bewerte man auf Basis einer "visuellen Prüfung" Lärmschutzwände nach "Standsicherheit, Verkehrssicherheit und Dauerhaftigkeit".
Die Unternehmen, die am Bau der Lärmschutzwand in Köln beteiligt waren, seien der Autobahndirektion "nicht bekannt".