Auch in diesem Jahr wurden bei einer Pflanzaktion wieder 70 Obstbäume, alte Bauernobstsorten, gepflanzt.
Richard Ittner ist der Organisator in Sachen Landschaftspflege in der Gemeinde Weigenheim in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim und kräftiger Mithilfe des örtlichen Gartenbauvereins sowie der Jagdgenossenschaft.
Bürgermeister Walter Schneider bestätigt im Gespräch, dass auch die Fluren seiner Gemeinde in früheren Jahren vor allen Dingen vom Baumbewuchs gesäubert wurden. Deshalb bestehe ein beträchtlicher Nachholbedarf. In den letzten fünf Jahren kamen mehr als 200 Obstbäume neu in die Landschaft und noch immer bestehe Bedarf. In diesem Jahr flossen 25 000 Mark über den Landschaftspflegeverband in die Gemeinde. Damit wurden im Ortsteil Reusch ein halbes Hektar Hecken verjüngt, in Reusch und Weigenheim ein Hektar Fläche entbuscht und Neupflanzungen vorgenommen.
Ganz bewusst bezieht die Gemeinde auch die Wünsche von privaten Grundbesitzern bei der Bestellung mit ein, um auch Eigeninitiative zu unterstützen. Die Akteure der über Jahre laufenden Aktion kommen aus der Bevölkerung. Die Jagdgenossenschaft steuert aus dem Jagdpacht zu, um die Landschaft der zweitgrößten Weinbaugemeinde im Landkreis schöner zu gestalten, und der Gartenbauverein engagiert sich auf ganz besondere Weise. Entlang des Feldweges zu den Weinbergen wurde eine lange Reihe von Bauernobstsorten neu gepflanzt. Der Gartenbauverein macht daraus einen Obstlehrpfad als neue Attraktion für das Weinparadies, in dem sich die Gemeinde befindet. Jeder Baum erhält ein Täfelchen mit Baumbeschreibung.
Aber nicht allein am Anfang steht der Schweiß derer, die pflanzen, sondern Richard Ittner weiß, dass die neuen Bäume drei Jahre gegossen und anfangs jedes Jahr geschnitten werden müssen. Besonders in diesem Jahr bedürfen die Neupflanzungen einer intensiver Bewässerung. Man hat sich also eine Menge Arbeit aufgeladen, aber in Weigenheim sind auch Fachleute vorhanden, die Hand anlegen. Die Hochstämme werden in 15 Jahren Früchte tragen.
Vielleicht, so schätzt Bürgermeister Schneider, hat man dann wieder mehr Interesse an den heimischen Obstsorten. Richard Ittner hat keine Angst davor, dass das Obst vielleicht nicht an den Mann kommen könnte. Vielleicht gibt es aber auch in einigen Jahren für Weigenheim und Umgebung eine Obstmosterei.