Schneller als angekündigt ist das Bistum Würzburg raus aus den roten Zahlen: Erstmals seit 2017 liegt für 2021 ein ausgeglichenes Ergebnis vor. Die Bilanz weist sogar einen leichten Überschuss von rund 300.000 Euro auf, heißt es in der Mitteilung der Diözese vom Donnerstag.
Bischof Franz Jung hatte vor zwei Jahren als "ambitioniertes Ziel" formuliert, bis 2025 wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können. Jetzt ist die Wende früher da.
Generalvikar Vorndran: Noch kein Grund zum Aufatmen
Der Beginn der negativen Zahlen war im Rechnungsjahr 2017. Damals betrug der Fehlbetrag 17,8 Millionen Euro. 2018 verringerte er sich auf 13,2 Millionen Euro. 2019 gab es dann das Rekord-Minus von 40,7 Millionen Euro. Dieses konnte im Jahresergebnis für 2020 auf 5,6 Millionen Euro gesenkt werden.
Grund zum Aufatmen sei noch nicht gegeben, teilte jetzt Generalvikar Jürgen Vorndran mit. "Die Wegmarke stimmt. Doch es stehen noch schwierige und herausfordernde Jahre mit Blick auf zurückgehende Bistumsfinanzen und steigende Kosten vor uns." Vieles wird laut Vorndran nicht mehr wie bisher weitergeführt werden können.
Finanzdirektor Kunkel: "Konsequente Übewachung" der Ausgaben aller Hauptabteilungen
Maßgeblich für das positive Gesamtergebnis war nach Angaben von Finanzdirektor Sven Kunkel, "dass alle Hauptabteilungen des Bischöflichen Ordinariats seit 2021 regelmäßig über die Entwicklung ihrer Budgets informiert werden". So könne eine "konsequente Überwachung" der Ausgaben stattfinden.
Auch die 2021 neu geschaffene Kostenstellenstruktur habe zum positiven Ergebnis beigetragen. Alle Hauptabteilungen seien unter den geplanten Budgets geblieben, so Kunkel. Zudem resultiere das positive Jahresergebnis unter anderem auch aus den gegenüber dem ersten Corona-Jahr 2020 von rund 169 Millionen auf 176 Millionen Euro gestiegenen Kirchensteuereinnahmen.
Weiterhin Minus beim Bischöflichen Stuhl
Weiterhin einen Jahresfehlbetrag weist die Bilanz des Bischöflichen Stuhls zu Würzburg aus. Er beträgt für 2021 knapp 13,7 Millionen Euro (Vorjahr: 17,9 Millionen Euro). Als Grund wird hierfür eine Zuführung zur Pensionsrückstellung in Höhe von 25 Millionen aufgrund des aktuell niedrigen Zinsniveaus genannt. Der Bischöfliche Stuhl, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, übernimmt die Altersversorgung der Priester und finanziert zu diesem Zweck die Emeritenanstalt der Diözese.