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Unterpleichfeld: Biogas und Pfingstrosen: Warum der Holzäckerhof in Unterpleichfeld für Nachhaltigkeit ausgezeichnet wird

Unterpleichfeld

Biogas und Pfingstrosen: Warum der Holzäckerhof in Unterpleichfeld für Nachhaltigkeit ausgezeichnet wird

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    Neben ihrem Maskottchen, einem leidenschaftlichen Gärtner aus dem viktorianischen Zeitalter, präsentieren Susann und Sebastian Sauer den Preis als "Anlieferer des Jahres 2025".
    Neben ihrem Maskottchen, einem leidenschaftlichen Gärtner aus dem viktorianischen Zeitalter, präsentieren Susann und Sebastian Sauer den Preis als "Anlieferer des Jahres 2025". Foto: Irene Konrad

    Einen außergewöhnlichen Preis haben Sebastian Sauer und seine Frau Susann bekommen. Die Auszeichnung "Anlieferer des Jahres" belohnt und bekräftigt ihr Denken und Handeln der letzten Jahre und bestärkt sie auf ihrem eingeschlagenen Weg. Der Preis würdigt die Nachhaltigkeit ihres Holzäckerhofs mit seinen maßgeblichen Geschäftsbereichen Biogasanlage und "Don Peony". Die Marke Don Peony hat sich dem Anbau von Pfingstrosen (Päonien) verschrieben.

    Die Auszeichnung "Anlieferer des Jahres" bekam der Aussiedlerhof zwischen Unterpleichfeld und Bergtheim vom Auktionshaus "Veiling Rhein-Maas" in Nordrhein-Westfalen. Das Unternehmen betreibt die einzige Blumen- und Pflanzenversteigerung in Deutschland und wird von über 2200 Betrieben weltweit beliefert. Jährlich werden rund 500 Millionen Euro umgesetzt. Die Blumen und Pflanzen ersteigern über 1200 deutsche und internationale Kunden.

    2003 wurden auf dem Hof bei Würzburg erste Pfingstrosen gepflanzt

    Über 20 Jahre ist es her, seitdem Sebastian Sauer "das Päonienfieber gepackt hat". 2003 pflanzte er die ersten vier Pfingstrosensorten. Seitdem lässt ihn die Schönheit der großen Blüten, ihre unterschiedlichen Farben und ihre feinen Duftnoten nicht mehr los. Mittlerweile baut Don Peony 300 Sorten an. Susann Sauer kümmert sich um den Onlineshop, die Endkunden und regionalen Floristen.

    Der Holzäckerhof dient als Produktionsstätte der Päonien und versorgt den Großhandel. Sebastian und Susann Sauer bauen auf den Lösslehmböden des Betriebs keinerlei Getreide, Kohl, Zuckerrüben oder Spargel und auch keine Himbeeren und Heidelbeeren mehr an. Zum Verkauf auf dem Markt wachsen aus wirtschaftlichen und wassersparenden Gründen seit 2023 ausschließlich Pfingstrosen.

    Tröpfchenbewässerung schont das Grundwasser von Unterpfleichfeld

    Für seine Blumen hat der Betrieb ein sparsames Bewässerungssystem entwickelt. Die Tröpfchenbewässerung liegt in der Erde und wird digital überwacht und geregelt. Weil Pfingstrosen im Frühjahr nur knapp zwei Monate bewässert werden, kommt der Holzäckerhof mit bedeutend weniger Grundwasser aus als andere Landwirte in der Region. Zudem sind die meisten Pfingstrosen geerntet, wenn an heißen Tagen in den Sommermonaten andere Kulturen bewässert werden müssen.

    Sebastian Sauer vom Holzäckerhof baut in großen Gewächshäusern Pfingstrosen an. Die Pflanzen brauchen nicht viel Wasser und werden über unterirdische Bewässerungsschläuche versorgt.
    Sebastian Sauer vom Holzäckerhof baut in großen Gewächshäusern Pfingstrosen an. Die Pflanzen brauchen nicht viel Wasser und werden über unterirdische Bewässerungsschläuche versorgt. Foto: Thomas Obermeier (Archivbild)

    Der Hof betreibt Photovoltaikanlagen und eine große Biogasanlage mit 2,5 Megawatt. Mit der Abwärme der Biogasanlage werden nicht nur die Pfingstrosentunnel und eine Trocknungsanlage, sondern auch Gebäude in Bergtheim beheizt.

    Holzäckerhof bei Würzburg versorgt sich dank PV und Biogas autark mit Strom

    Dank der Biogasanlage ist der Betrieb bei seiner Stromversorgung autark. "Wir produzieren unseren Storm gezielt, wenn er gebraucht wird. Weil wir Gas speichern können, schalten wir die Motoren aus, wenn genug Strom da ist", so Sebastian Sauer.

    Die nächste Innovation auf dem Holzäckerhof steht bereits an. Die Inhaber planen eine Agri-Photovoltaikanlage mit einer Leistung von fünf Megawatt Peak (MWp) und damit eine "echte Doppelnutzung" von Flächen. Zur Summe der umweltfreundlichen Maßnahmen im Betrieb gehören auch der größtmögliche Verzicht auf Herbizide, die Bewirtschaftung von mittlerweile 30 Hektar für den Feldhamsterschutz und der Anbau von Wildpflanzen.

    Ihre Energieblühflächen sind Alternativen zum Anbau von Biogasmais, trotz der geringeren energetischen Ausbeute. Es sei ein "nachhaltiges Futter" für die Biogasanlage. Die Wildpflanzenmischungen enthalten über 40 heimischen Arten. Auf dem Acker bieten sie Tieren und Insekten Schutz und Nahrung. Ihr Anbau wirkt der Bodenerosion entgegen. Im Sektor Energieblühflächen arbeitet der Holzäckerhof eng mit dem Bund Naturschutz zusammen und hofft "auf viele Nachahmer in unserer Region".

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