Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Bischof Friedhelm Hofmann wird 75

WÜRZBURG

Bischof Friedhelm Hofmann wird 75

    • |
    • |
    _
    _ Foto: Daniel Biscan

    Es muss für den Kölner Friedhelm Hofmann ein Kulturschock gewesen sein, als ihn der Weg des Lebens im Juni 2004 nach Franken führte, für Rheinländer eher eine Diaspora der Lebensfreude. Papst Johannes Paul II. hatte ihn zum 88. Bischof von Würzburg ernannt, und so traf ein fröhlicher und redseliger Hofmann auf einen Menschenschlag, „für den nichts gesagt, genug gelobt ist“, wie er heute mit einem Lächeln feststellt.

    Nie erwartet, einmal Bischof von Würzburg zu werden

    Er hat die Franken lieben gelernt, wie er im Gespräch mit dieser Redaktion anlässlich seines 75. Geburtstages an diesem Freitag verriet. „Ich bin erstaunt, wie schnell so ein Leben vorübergeht“, sagt er, und: „Ich habe nie erwartet, einmal Bischof von Würzburg zu werden. Ich bin aber sehr dankbar dafür.“

    Gebürtiger Kölner

    Hofmann wuchs mit drei Brüdern in Köln-Lindenthal auf, studierte in Bonn Theologie und Philosophie und wechselte 1967 ins Priesterseminar in Köln, zwei Jahre später wurde er zum Priester geweiht. Der Kunstliebhaber, selbst begeisterter Maler und eng befreundet mit Gerhard Richter, wirkte von 1972 an als Domvikar im Kölner Dom. 20 Jahre später wurde Friedhelm Hofmann zum Weihbischof ernannt, seit 2004 wirkt er in Würzburg als Bischof. Diese 13 Jahre, sagt er, „haben mich in Franken einwurzeln lassen. Ich bin hier ein Stück beheimatet“. Er schätzt in Franken die Herzlichkeit der Menschen, die reichhaltige Kultur, den Wein und die schöne Landschaft. Während der Jubilar die Industrielandschaften des Ruhrgebiets bisweilen als bedrängend empfunden habe, „konnte ich hier in dieser Natur richtig aufatmen. Das war ein Geschenk.“

    Papst um den Ruhestand ersucht

    Der 75. Geburtstag eines Bischofs ist ein Einschnitt: Gemäß den Vorgaben des Kirchenrechts hat Friedhelm Hofmann Papst Franziskus gebeten, ihn in den Ruhestand zu versetzen – allerdings erst zum September. Dann feiert er den 25. Jahrestag seiner Bischofsweihe. Die Antwort des Papstes auf das Ersuchen könnte an diesem Freitag im Würzburger Bischofshaus eintreffen.

    Kirche vor großen Herausforderungen

    „Ich habe mich bemüht, den Herausforderungen gerecht zu werden“, zieht Bischof Friedhelm Hofmann eine erste Bilanz, und es ist bei seinen Worten zu spüren, wie sehr das Amt auch manchmal eine Last sein kann. Der Bischof weiß, dass die Probleme der katholischen Kirche nicht kleiner werden in Zukunft. Er sieht den „Säkularisierungsprozess der Gesellschaft rasant voranschreiten“. Kirche müsse sich anders aufstellen. Sie benötige Mut zu Veränderungen.

    Tief verwurzelt in Franken

    Ganz aus der Verantwortung will sich Friedhelm Hofmann nicht stehlen: „Ich werde mich den Problemen nicht entziehen. Wenn ich gefordert werde, bin ich auch da“, sagt er. Er möchte sich nicht aufdrängen, aber wenn er von seinem Nachfolger gefragt werde, arbeite er gerne mit. „Ich bleibe ja Bischof – aber auf Abruf“, sagt er. Hofmann wird in Würzburg wohnen bleiben. Die Wurzeln in Franken sind zu tief.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden