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Kleinrinderfeld: Bleibt Kleinrinderfelds Wasserversorgung eigenständig?

Kleinrinderfeld

Bleibt Kleinrinderfelds Wasserversorgung eigenständig?

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    Wasserwart André Henneberger erläuterte bei einem Tag der offenen Tür im Wasserhaus den Aufbau der Wasserversorgung in Kleinrinderfeld einst und jetzt.
    Wasserwart André Henneberger erläuterte bei einem Tag der offenen Tür im Wasserhaus den Aufbau der Wasserversorgung in Kleinrinderfeld einst und jetzt. Foto: Matthias Ernst

    Wie es mit der Wasserversorgung in Kleinrinderfeld weitergehen soll, darüber haben die gut 2000 Einwohner und Einwohnerinnen ein gehöriges Wort mitzureden. Bisher bezieht man das Trinkwasser aus einer eigenen Brunnenanlage mit zwei unterschiedlichen tiefen Brunnen, die ihr Wasser aus einer Süßwasserlinse in gut 60 Meter Tiefe gewinnen. Bereits im Wahlkampf im vergangenen Jahr war das Thema Wasser ein Schwerpunkt. Denn es ist schon länger bekannt, dass der eine Brunnen sanierungsbedürftig ist und man bei der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben nur mit einer Ausnahmegenehmigung für einen erhöhten Sulfat-Wert noch das eigengeförderte Trinkwasser verwenden kann.

    Schon länger gibt es daher die Überlegung, sich einem Wasserzweckverband anzuschließen. Bürgermeister Harald Engbrecht hatte bei mehreren Anbietern nachgefragt und die hatten sich Zeit gelassen bei der Beantwortung der Frage, unter welchen Bedingungen sich Kleinrinderfeld ihnen anschließen kann. Nun scheinen die Fakten alle vorzuliegen und der Bürgermeister will in einer Bürgerversammlung die verschiedenen Möglichkeiten vorstellen.

    Alle Haushalte wurden befragt

    In der Vergangenheit hatte sich schon eine Initiative "Pro Trinkwasser Kleinrinderfeld" gegründet, die mit allen Mitteln versucht, die Bürgerinnen und Bürger von der weiteren Verwendung des eigenen Trinkwassers zu überzeugen. Nach außen muss der Bürgermeister natürlich neutral bleiben, hatte aber in mehreren Gemeinderatssitzungen bereits seine Präferenz angedeutet, die sich mit der Mehrheit der Kleinrinderfelder Bürger deckt.

    Bei einer Bürgerbefragung hatten nun alle Haushalte in Kleinrinderfeld die Möglichkeit, der Politik ihre Ansicht über die Zukunft der Wasserversorgung mitzuteilen. Über 1800 Fragebögen wurden verteilt und der Rücklauf war überdurchschnittlich. Bis zum 16. September, also eine Woche vor Ende der Aktion, waren schon über 1000 ausgefüllte Fragebögen bei der Gemeinde abgegeben worden. Die überwiegende Mehrheit sprach sich dabei für die weitere Verwendung von Eigenwasser aus und gegen den Anschluss an einen Fernwasserverbund. Im Oktober, so Bürgermeister Engbrecht, können die Bürgerinnen und Bürger dann offiziell abstimmen, wie es mit der Wasserversorgung in Kleinrinderfeld weitergehen soll.

    Alte Pumpe und viel moderne Technik

    Um die Entscheidung etwas einfacher zu machen und den Bürgerinnen und Bürgern die eigene Wasserversorgung näherzubringen, bot sich der gemeindliche Wasserwart André Henneberger an, die Interessierten durch das Wasserwerk zu führen. Der aus dem Jahr 1911 stammende Bau hat schon viel erlebt, wovon die alten Maschinen berichten.

    Im Wasserhaus ist Technik von früher ebenso untergebracht wie moderne Gerätschaften.
    Im Wasserhaus ist Technik von früher ebenso untergebracht wie moderne Gerätschaften. Foto: Matthias Ernst

    Neben einer alten Pumpe, die über Riemen angetrieben wurde, ist es vor allem der im Nebenraum befindliche Dieselmotor, der sofort ins Auge fällt. Hier wurde früher aus die Elektrizität für den Ort erzeugt, weiß Henneberger zu berichten. Doch neben den Museumsstücken ist viel moderne Technik in dem Gebäude untergebracht. Schließlich liegt der eine Brunnen mit seiner Brunnenstube im Gebäude. Der zweite Brunnen befindet sich im Außenbereich und wurde bereits in den vergangenen Jahren saniert.

    Probebohrungen für neuen Brunnen beginnen bald

    André Henneberger erklärt viel, wie die Wasserversorgung früher war und welche Anstrengungen heute notwendig sind, um das Trinkwasser für die Gemeinde bereitzustellen. Auf Bildern zeigt er die alte Verrohrung und auch den Pumpenkopf, der dafür sorgt, dass das Trinkwasser in einwandfreiem Zustand in die Haushalte kommt. Regelmäßige Probennahme gehört dabei ebenso zu seinem Aufgabengebiet, wie die Bereitstellung einer Notleitung, wenn es einen Unfall auf der Kreisstraße nach Limbachshof geben sollte.

    Denn das Wasserwerk Kleinrinderfeld versorgt auch die umliegenden Höfe mit frischem Trinkwasser. Das "Gold der Zukunft", wie Trinkwasser häufig bezeichnet wird, ist eines der am besten kontrollierten Lebensmittel, sagt der Fachmann und verweist darauf, dass man in Kürze mit Probebohrungen für einen neuen Brunnen in Kleinrinderfeld beginnen wird, um die eigene Wasserversorgung auch für die Zukunft zu gewährleisten. Wenn die Bürgerinnen und Bürger dies wollen.

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